[Allegro] Vb.241 : Stark im Kommen: Suchportale!
Bernhard Eversberg
b-eversberg at gmx.de
Mi Dez 8 11:32:39 CET 2021
Verlautbarung 341 zur allegro-Entwicklung 2021-12-08
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Stark im Kommen: Suchportale!
Wer sich die Zeit gönnt, Katalogsysteme von Hochschulbibliotheken zu besichtigen,
dem fallen dabei schnell zwei Dinge auf:
1. Kaum zweie sehen sich ähnlich, und auch die Einbindung in die Website ist durchaus
sehr individuell.
2. Das Wort Katalog ist im Aussterben -in vielen Fällen findet man es gar nicht mehr,
die Namensgebung variiert dann ebenfalls sehr.
Wer's noch nicht wusste und genauer hinkuckt, kann eine sehr wichtige Beobachtung machen:
Der "Katalog" wurde vielerorts abgelöst vom
"Suchportal"
Was genau ist das? In NRW weiß das bestimmt jeder, denn das HBZ ist der Schrittmacher.
doch nicht nur dort stehen einem Portale offen.
Das Wort und die Sache "DigiBib" sind schon länger in der Welt, alles hat sich aber aus
einfachen Anfängen enorm gewandelt:
"Mit der Digitalen Bibliothek (DigiBib) wird ein einheitlicher Zugang zu den heterogenen
Informations- und Dienstleistungsangeboten der Bibliotheken geschaffen." (laut HBZ)
Vereinfacht gesagt geht das so:
Jede agile Bibliothek hat ja längst irgendein System.
Jedes System hat intern seine eigenen Strukturen und extern seine eigenen Wege,
über die der Nutzer hineinkommt. Vielfalt ist gut, Vielfalt ist seit Äonen das
Erfolgsrezept der Evolution - was gut ist, pflanzt sich fort und verdrängt schlechteres.
Die oberflächliche Vielfalt der Systeme kann den Endnutzer aber auch irritieren statt
erfreuen. Weil jedoch jedes System irgendeine Software-Methodik hat, mit der man ihm
alle gewünschten Informationen entlocken kann, entstand das Konzept, alle diese
verschiedenen Zugänge hinter einer Oberfläche zu verstecken, die dem Endnutzer
(ja, der NutzerIN auch, was dachten Sie denn?) nichts komplizierteres zumutet als
den von Google erfundenen, aber zum Gück nicht patentierten Einwurfschlitz-Zugang.
(Konzeptionell abgekupfert vom Zigarettenautomaten, wie mal jemand vermutete, der
beobachtet hatte, dass damit jeder sofort klarkommt.)
Digibib nimmt die Eingabe entgegen und sendet Abfragen an X verschiedene Systeme,
weiß dabei aber jedes in seiner "Sprache" und Logik anzusprechen. Digibib weiß
auch, wie die Form der Antworten jeweils aussieht, und kann diese Resultate
dann für die Endnutzerin vereinheitlichen und eine Gesamt-Ergebnisliste vorlegen.
Der eigene Katalog ist dann nur noch eine Quelle von mehreren oder vielen.
HBZ hat mehr als 500 Quellen im Angebot. Eine passgenaue Auswahl davon kann die
Bibliothek in ihr Portal einbeziehen. Dazu gehört dann auch noch eine Methodik,
Fundstücke aus anderen Bibliotheken immediat anfordern zu können, zumeist digital,
zur Not auch auf alte Art physisch.
Stehen damit allegro-Anwender nun im Regen? Können sie in diesem Konzert nicht
mitspielen mit ihrem antiken System? Wird's definitiv nun hohe Zeit, zu migrieren?
Keineswegs. Die "Technologie" für automatisierte Abfragen ist mit a35 längst gegeben.
Nichts muss in C oder Perl oder was immer programmiert werden! Die dem System
allegro eigenen Mittel des Exports und der Abfrage aus der Ferne mit a35 bieten
alles was man braucht. Schnell ein Beispiel zum Probieren:
Eine Suchabfrage via Internet, mit HTTP über's Netz, stellt sich dar als eine
URL von folgender Gestalt, am Beispiel der DEMO-Bank auf allegro-b:
allegro-b.de/db/ajax4.php?JOB=a35ergm&db=demo&VurF=all%20hamlet&VurM=1
Hiermit wird die Datenbank "demo" angesprochen, sie soll die Anfrage "all hamlet"
beantworten und die Ergebnisse in Form von MARC liefern (das macht das
Script a35ergm.job (ein FLEX-Script)
Die Resultate kommen auch ratzfatz, nur der Browser zeigt nichts davon - weil's
ja nicht nicht HTML ist, was da gekommen ist, sondern MARC. Quelltext einschalten,
dann sieht man's. ( rechte Maustaste, Funktion "Seitenquelltext anzeigen")
Das ganze Geheimnis liegt also in einer geeigneten Export-Parameterdatei
und einem FLEX-Skript. Beides ist vorhanden und gehört seit langem zum
Kernbestand des allegro-Systems - MARC wird ja auch an WorldCat und VuFind geliefert.
Wenn nicht MARC verlangt würde, sondern sonstwas, dann müsste man 'nur' eine
Export-Parameterdatei schreiben, fall's dafür noch keine gibt. Oder wahlweise
alles in FLEX machen, das ginge auch.
Natürlich aber WIRD allegro, wie überhaupt alles, irgendwann verdrängt werden
von Besserem. Derzeit aber könnte es im angesagten Konzept und Konzert der Portale
noch mithalten, wenn's denn gewünscht würde.
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