[Allegro] Was tun? Migrieren, abwarten, oder was?

Bernhard Eversberg b-eversberg at gmx.de
Mo Mai 14 16:36:23 CEST 2018


                                                               20180515

Besorgte allegro-Anwender fragen: Was können wir tun?

(Aktualisierung einer Mitteilung vom 14.11.2016)

Zwar ist das Thema "Wie geht's weiter mit allegro" oftmals schon
erörtert worden und es gab allerhand Information dazu.
Trotzdem erreichen mich Fragen und man hört in Gesprächen heraus,
daß man noch keinen richtig zufriedenstellenden, beruhigenden Überblick
über die Möglichkeiten hat, was man tun könnte oder sollte oder auch
nicht zu erwägen oder zu befürchten bräuchte.
Deshalb nochmal eine aktualisierte Zusammenfassung des momentanen 
Stands der Dinge:  (und bitte nachfragen, wenn was unklar erscheint, und
protestieren, falls was nicht stimmt)

Wer seine allgemeinen allegro-Kenntnisse auffrischen will, sei nochmals
auf die Fortbildung 2017 hingewiesen:
   http://www.allegro-b.de/download/doku/Fortbildung2017.htm 
Da steht vieles drin über alle relevanten Themen in einer ohne 
Vorkenntnisse verständlichen Sprache.

Man kann zur Zeit zwei Gruppen unterscheiden, nennen wir sie A und B:


Gruppe A.
   Man ist schon entschlossen: Weg von allegro, so schnell wie möglich
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1. Verbundbeitritt
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   Sicher wird jede halbwegs nennenswerte Spezialbibliothek mit
   offenen Armen empfangen. Geht es nur um Katalogisierung, dann ist es
   kein großes Problem. Will man auch Ausleihe und/oder Erwerbung oder
   sogar Zeitschriftenverarbeitung, wird's schwieriger und teurer. 
   Über die möglichen Wege gibt jeder Verbund gern Auskunft, auch wenn
   man nicht im jeweiligen Bundesland lokalisiert ist.
   Leider liegen mir keine Informationen oder brauchbaren Berichte vor 
   von solchen Anwendern, die dergleichen Migrationen gemacht haben. Es
   wäre verdienstvoll, wenn sich mal welche melden würden, damit die
   interessierten Anwender sich gezielt erkundigen oder auch bei
   einem Besuch ein Bild machen können. Bei den Verbünden kann man
   aber mal nach Referenzen fragen, das kostet nichts.

2. Wechsel zu Koha
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   Ein anderes vergleichbar kostengünstiges System ist derzeit nicht
   bekannt. (Jedenfalls nicht im deutschsprachigen Umfeld.)
   Dabei könnte man Hilfestellung vom SWB erhalten, wie es einige
   Anwender schon getan haben. Ein Migrationspaket ist derzeit in
   Vorbereitung, das gerade den allegro-Standardanwendern dann
   den Wechsel sehr erleichtern könnte. Darüber wird es sehr
   wahrscheinlich noch in diesem Jahr mehr zu erfahren geben.
   Alle Bibliotheken der Auslands-Goethe-Institute (ca. 100) sollen
   nach und nach von allegro auf Koha umgestellt werden:
     https://www.bsz-bw.de/bibliothekssysteme/koha.html
   Zur Zeit sind deren 9 mit Koha am Netz.
   Auch hier ist zu bedauern, daß wenig bis gar nichts Konkretes 
   berichtet wurde (bes. von denen, die die Alltagsarbeit machen) über 
   den Umstieg von allegro zu Koha und die vergleichenden Erfahrungen
   mit dem System. Bei einer Fortbildung
   2017 in Potsdam waren dazu aber einiges zu hören:
     http://www.allegro-b.de/download/doku/algokoha.htm 

3. Wechsel zu was auch immer - Es koste, was es wolle
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   Es gibt kommerzielle Systeme. Die Firmen helfen wohl auch bei der
   Migration. Man gewinnt schwer einen Überblick, sondern wird sich 
   wohl am besten direkt an die Firmen wenden.

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Gruppe B
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   Diese Gruppe würde gern noch länger bei allegro bleiben, hat aber
   Sorgen, daß es auf einmal unlösbare Probleme geben könnte und keine
   Unterstützung mehr.
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4. Weitermachen, aber mit V36.3
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   Ängste sind unbegründet. Im aktuellen Paket V38.1 (13.2.2018) sind
   keine Probleme mehr gefunden worden. Wenn man schon z.B. mit einer
   V12 zwanzig Jahre und mehr arbeiten konnte und noch immer kann, wie
   es vor kurzem erst bekannt wurde, wieviel mehr gilt das dann auch
   für die V38.1. Und die genannten zwanzig Jahre hat man auch ohne
   Inanspruchnahme des Chefentwicklers überstanden! 
   (Der letztere ist aber noch da und wird auch Probleme beheben,
   falls solche in V38 noch entdeckt werden sollten und sonst keiner
   helfen kann.)

5. Weitermachen, aber mit a35 und Linux
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   Es gibt jetzt bereits namhafte Anwender, die auf Windows und a99
   verzichten, ihre Daten unter Linux verwalten und alle Zugriffe,
   auch das Katalogisieren selbst, über a35 laufen lassen. Auf diese
   Weise kann man sich also schon jetzt von Windows ganz unabhängig
   machen, wenn man dies denn als notwendig oder klug ansieht.

   Wenn's nur um den OPAC geht, hat man ohnehin schon jetzt auch mit
   Windows die Option VuFind, dazu braucht man alcarta oder PHPAC
   oder a35 nicht:
      http://www.allegro-b.de/download/doku/vufind/installieren.htm
   Für die Admin-Aufgaben wurde der al.job geschrieben, mit dem man 
   auch für Verwaltungsarbeiten wie z.B. Indexerneuerung gut 
   auf Windows verzichten kann. Schon länger gibt es den
   update.job für das Einspeisen von Fremddaten u.a. Hier ist dank 
   dank der Skriptfähigkeit mit FLEX noch viel Potential für
   Erweiterungen, ohne daß der Chefentwickler gebraucht würde.


6. Weitermachen, aber doch schon mal nach anderen Lösungen sondieren
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   Dabei kann man sich Zeit nehmen! Weil aber so wenig veröffentlicht
   wird, sollte man Bibliothekartage und andere Events besuchen, wo
   vielleicht was berichtet wird oder man Leute trifft, die mit
   Entwicklungen oder Migrationen zu tun haben, bes. auch die
   Stände der DNB und der Verbünde dann besuchen sowie auch
   Bibliotheken, von denen man erfährt, daß sie was vorhaben oder
   schon umgesetzt haben. Einer der Supporter, Herr Klaus Lehmann,
   hat selber einen Stand auf dem Bibliothekartag. Haben Sie keine
   Scheu, sich unverbindlich mit ihm zu unterhalten!

   Dabei ist gut zu wissen: Die jetzige Software wird laufen,
   solange Windows-Software überhaupt irgendwo laufen kann. Und der
   Bedarf für Systeme, die das ermöglichen, wird auch 2022 nicht
   plötzlich verschwinden, sondern 100e Millionen Anwender bleiben
   darauf angewiesen, auch wenn Microsoft selber die Unterstützung
   gänzlich einstellen würde, was unwahrscheinlich ist.
   Es wird also, kurz gesagt, auch über 2022 Systeme geben, auf
   denen V38.1 laufen kann, Microsoft hin oder her. (Auch PRESTO
   von V12 läuft noch in einer DOS-Box, obwohl Microsoft das nicht
   unterstützt.)


"Andere Lösungen", damit ist nicht nur Koha gemeint, sondern auch,
daß mit Sicherheit OpenSource-Lösungen und andere kommen werden, die 
auf zeitgemäße Konzepte bauen, also z.B. die Megatrends RDA und 
BIBFRAME voll integrieren, mitsamt "Linked Data" und "OpenData" und 
"WorldCat" und dergleichen Bestrebungen. Ein solches im Kommen
befindliches System ist FOLIO (früher Kuali). Daran sind GBV und
HBZ aktiv beteiligt!
Vermutlich wird man auch in der Koha-Community noch oder schon 
in der Richtung denken und arbeiten.
Wenn diese Systeme voll präsent sind, was nur wenige Jahre noch
dauern kann, werden sie alles jetzt Bestehende obsolet machen! 
Und das bedeutet, daß man eine *weitere* Migration auf sich wird 
nehmen müssen, wenn man nicht noch abwartet und schon *jetzt* oder 
bald allegro hinter sich läßt.


Noch Fragen, Meinungen, Hinweise, Sorgen, Richtigstellungen?
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Bitte an mich direkt, wenn Sie sich im Forum nicht exponieren wollen.
Ich nehme die Sorgen, wo es sie noch gibt, ernst und sehe mich in
der Verantwortung, mich aktiv darum zu kümmern.
Nicht verlassen auf Hörensagen, Gerüchte, Kolportagen aus zweitem Mund.
Last but not least gibt es ja auch die bekannten Supporter, die 
ebenfalls bemüht und befähigt sind, unsichere Anwender bei Problemen
und auch bei Migrationen zu unterstützen. Ein oder zwei dieser 
Supporter sind nach meiner Einschätzung dabei, in Eigeninitiative nach
praktikablen Lösungen zu suchen. Auf direktem Wege gebe ich darüber
gerne Auskunft oder leite Fragen weiter.

B.Eversberg




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