[Allegro] Vorhang noch nicht zu, aber ...

Armin Stephan armin.stephan at augustana.de
Di Jul 19 15:37:09 CEST 2016


Lieber Herr Lackhoff,

kann mich Ihrer Kategorisierung anschließen.

Die praktische Frage ist halt immer, ob und wie man Zugang bekommt zum 
nötigen Wissen. Zugang zu den Fähigkeiten der fest angestellten 
KollegInnen in den EDV-Abteilungen der größeren Bibliotheken hat man als 
kleinere Einzelbibliothek in der Regel nicht. Bleibt eigentlich also nur 
die Alternative, das Know-How zu kaufen. (Für Allegro-Anwender, die für 
ihre Software

Mir ist die Fertigkeit eines begabten Web-Programmierers, wie gesagt, 
irgendwie in den Schoß gefallen.

Bis vor zwei Jahren hätte ich Herrn Wolf uneingeschränkt Recht gegeben, 
dass es schlechterdings undenkbar ist, dass man gegen die ganzen 
Vorentwicklungen anprogrammieren kann, die es auf dem Markt gibt. (Und 
sinnlos allemal.) Zudem habe ich in meinem Berufsleben schon so viele 
unglückliche Eigententwicklungen gesehen gehabt, dass ich der 
abschreckenden Beispiele genug kannte.

Inzwischen habe ich lernen müssen/dürfen, dass richtig gute 
Web-Programmierer mit dem nötigen Verständnis für bibliothekarische 
Anforderungen erstaunlich viel erschaffen können - mit so geringem 
Aufwand, dass man sofort wieder vor der Frage steht, ob es nicht mehr 
Aufwand gewesen wäre, eine bestehende Anwendung anzupassen.

Und dann ist es ja so: Alles hat einen Anfang. Da war einmal ein 
begnadeter Bibliothekar in Braunschweig, der im Alleingang sehr, sehr 
viele KollegInnen glücklich gemacht hat mit seiner Programmierleistung ...

Für die Anwenderbibliothek geht es ja nicht um die Entstehung eines 
Programmes, sondern um seinen Einsatz. PionLib einzusetzen ist für eine 
Bibliothek sicher nicht schwieriger als Koha einzusetzen - eher leichter 
würde ich denken, weil schlanker- oder ein anderes vergleichbares 
System.Allemal leichter jedenfalls als unser aller Anfänge mit Allegro, 
weil web-basiert und remote, wie Sie zurecht betonen.

Am 19.07.2016 um 13:21 schrieb Michael Lackhoff:
> Lieber Herr Stephan,
>
>> Aber Menschen, die in derselben Selbstverständlichkeit wie Sie "Perl,
>> PHP, Python, vielleicht Java" jonglieren können, sind nun nach meiner
>> Erfahrung auch nicht gerade dicht gesät, erst recht nicht, wenn es um
>> bibliotheksspezifische Anwendungen geht.
>
> Ich denke, es gibt grob kategorisiert drei Gruppen von Bibliotheken 
> bzw. Kollegen, die dort arbeiten:
>
> 1. Das Urgestein. So wie Sie und ich urspruenglich. Das sind 
> Bibliotheken, in denen sich ein Bibliothekar in die Technik 
> eingearbeitet hat. Hier gab es erst einmal wenig Vorwissen und als 
> dann Allegro kam, hat man sich halt in die Export- und Importsprache 
> eingearbeitet, vielleicht auch spaeter in Flex. Hier stimmt Ihr 
> Einwand, d.h. Script- oder gar kompilierte Sprachen sind wenig bekannt.
>
> 2. Bibliotheken mit einer gewissen finanziellen Grundausstattung, die 
> gezielt fuer die Bibliotheks-EDV einstellen konnten. Hier sind 
> Scriptsprachen absolut gaengige Qualifikation. Soweit ich sehe koennen 
> all meine Kollegen mindestens eine, meist zumindest PHP, oft Perl, 
> selten (ein Kollege) Java.
> Aehnlich ist es, wenn die EDV der Bibliothek im Rahmen einer 
> groesseren Institution mit betrieben wird. Die dort arbeitenden 
> Administratoren sind in dem Bereich meistens fit.
>
> 3. Kleine OPLs, rein bibliothekarisch besetzt und ohne EDV-Abteilung 
> im Ruecken. Die sind dann entweder darauf angewiesen, mit einer 
> Installation, die irgendwann mal irgendwer aufgesetzt hat auf 
> unabsehbare Zeit weiterzuarbeiten und dabei zu hoffen, dass der 
> Rechner nicht schlapp macht, oder eben einen Supporter zu engagieren. 
> Der sollte meiner Meinung nach dann aber schon ueber Qualifikationen 
> vefuegen, wie sie in 2. zu finden sind.
>
>> Hab mir KoHa natürlich auch mal angeschaut. Für mich wäre die Schwelle
>> gewaltig. (Es sei denn, man lässt es über das BSZ hosten, wie es
>> üblicher Weise ja geschieht, was dann aber auch
>> bibliotheksorganisatorische bzw. bibliothekspolitische Fragen
>> impliziert: SWB-Verbundteilnahme etc.)
>
> Web-basierte Systeme haben da den Vorteil, dass sie sich 
> verhaeltnismaessig leicht als Service anbieten lassen. Das BSZ macht 
> das, Herr Wolf ist dabei so etwas einzurichten und ich wie schon 
> erwaehnt auch.
>
> Als Mischform ist auch die Vorkonfiguration einer Virtuellen Maschine 
> oder eines Docker-Containers durch einen Dienstleister denkbar. In 
> dieser Konstellation laeuft alles nach wie vor in der Bibliothek, es 
> ist aber nicht noetig, die Software zu installieren. Letztlich hat man 
> mit einem Doppelklick eine lauffaehige Instanz in einer 
> Grundkonfiguration, mit der man gleich loslegen kann. In der 
> Bibliothek selbst ist nur minimales technisches Wissen erforderlich.
>
> Viele Gruesse
> Michael Lackhoff
> _______________________________________________
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