[Allegro] Vorhang noch nicht zu, aber ...
Michael Lackhoff
michael at lackhoff.de
Di Jul 19 13:21:40 CEST 2016
Lieber Herr Stephan,
> Aber Menschen, die in derselben Selbstverständlichkeit wie Sie "Perl,
> PHP, Python, vielleicht Java" jonglieren können, sind nun nach meiner
> Erfahrung auch nicht gerade dicht gesät, erst recht nicht, wenn es um
> bibliotheksspezifische Anwendungen geht.
Ich denke, es gibt grob kategorisiert drei Gruppen von Bibliotheken bzw.
Kollegen, die dort arbeiten:
1. Das Urgestein. So wie Sie und ich urspruenglich. Das sind
Bibliotheken, in denen sich ein Bibliothekar in die Technik
eingearbeitet hat. Hier gab es erst einmal wenig Vorwissen und als dann
Allegro kam, hat man sich halt in die Export- und Importsprache
eingearbeitet, vielleicht auch spaeter in Flex. Hier stimmt Ihr Einwand,
d.h. Script- oder gar kompilierte Sprachen sind wenig bekannt.
2. Bibliotheken mit einer gewissen finanziellen Grundausstattung, die
gezielt fuer die Bibliotheks-EDV einstellen konnten. Hier sind
Scriptsprachen absolut gaengige Qualifikation. Soweit ich sehe koennen
all meine Kollegen mindestens eine, meist zumindest PHP, oft Perl,
selten (ein Kollege) Java.
Aehnlich ist es, wenn die EDV der Bibliothek im Rahmen einer groesseren
Institution mit betrieben wird. Die dort arbeitenden Administratoren
sind in dem Bereich meistens fit.
3. Kleine OPLs, rein bibliothekarisch besetzt und ohne EDV-Abteilung im
Ruecken. Die sind dann entweder darauf angewiesen, mit einer
Installation, die irgendwann mal irgendwer aufgesetzt hat auf
unabsehbare Zeit weiterzuarbeiten und dabei zu hoffen, dass der Rechner
nicht schlapp macht, oder eben einen Supporter zu engagieren. Der sollte
meiner Meinung nach dann aber schon ueber Qualifikationen vefuegen, wie
sie in 2. zu finden sind.
> Hab mir KoHa natürlich auch mal angeschaut. Für mich wäre die Schwelle
> gewaltig. (Es sei denn, man lässt es über das BSZ hosten, wie es
> üblicher Weise ja geschieht, was dann aber auch
> bibliotheksorganisatorische bzw. bibliothekspolitische Fragen
> impliziert: SWB-Verbundteilnahme etc.)
Web-basierte Systeme haben da den Vorteil, dass sie sich
verhaeltnismaessig leicht als Service anbieten lassen. Das BSZ macht
das, Herr Wolf ist dabei so etwas einzurichten und ich wie schon
erwaehnt auch.
Als Mischform ist auch die Vorkonfiguration einer Virtuellen Maschine
oder eines Docker-Containers durch einen Dienstleister denkbar. In
dieser Konstellation laeuft alles nach wie vor in der Bibliothek, es ist
aber nicht noetig, die Software zu installieren. Letztlich hat man mit
einem Doppelklick eine lauffaehige Instanz in einer Grundkonfiguration,
mit der man gleich loslegen kann. In der Bibliothek selbst ist nur
minimales technisches Wissen erforderlich.
Viele Gruesse
Michael Lackhoff
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