[Allegro] Welche Prioritäten beim RDA-Import?

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Di Mai 5 12:04:49 CEST 2015


Am 05.05.2015 10:27, schrieb Thomas Berger:
>>>
>>> Man koennte also mit einem Frischen Feld #0<kleinbuchstabe>
>>> starten, und dort erst einmal $e oder $r fuer den MARC21-
>>> Code des Regelwerks definieren
>> Also gut,  sagen wir #0r = Regelwerkscode
>> Was genau sollte dann darin stehen? Eindeutiger Vorschlag bitte.
>
> Wie ich schon schrieb: diverse Unterfelder, eines davon soll
> $e oder $r heissen und wie MARC 040 $e definiert sein.
>
Also künftig zumindest  #0r $erda  in jeden betr. Datensatz.
Und welche Unterfelder sonst *könnten* noch *irgendwann* relevant
werden und *sollten* deshalb vorgesehen werden?

> Die Idee ist, dass die Unterfelder dieses Felds nie direkt
> belegt werden, sondern immer ueber Auswahllisten mediiert.
>
Das ist keine Frage der Formatdefinition.

> Bloss weil es 11 Jahre
> keinen Nachfolger gab, kann man ja nicht behauptet, dass es
> RAK nach 2004 noch gegeben hat: Der Einstellungsbeschluss war
> der Todesstoss, insbesondere wo sich niemand an Rettungsmassnahmen
> gemacht hat.
Stimmt zwar nicht, aber es waren nur Individuen, und ohne
institutionelle An- und Einbindung geht da gar nichts.

> Und es ist ja auch nicht so, als seien die RAK
> von dunklen Kraeften gemeuchelt worden,
So hat niemand das gesagt, aber daß es genau so war, sollte Ihnen schon
klar sein. Sie leiden doch sonst nicht unter mangelndem Durchblick.

> sondern der Beschluss
> bestand ja eher darin, einen unrettbaren Patienten nicht weiter
> kuenstlich und mit hohem Aufwand am Leben zu erhalten.
Wieso unrettar, wieso künstlich und wieso hoher Aufwand?
Man hatte den Aufwand schon auf nahe Null gedrückt. Ich erinnere,
daß ProgagonistInnen wie Frau Münnich ihre Reisekosten selber
zu tragen hatten. Das gemeuchelte DBI stellte eine Infrastruktur für
die Regelwerksarbeit, die zunächst ersatzlos entfiel: Bürokapazität,
Reisekosten, Tagungsräume, personelle Beteiligung.

> [man wollte seinerzeit zum hypothetischen AACR3 wechseln, und das
> hat man auch bekommen]
>
Hat man eben nicht, bzw. ist es ja nur eine deutsche Variante, die
aus RAK einiges mitnimmt, was die Optionen eben zulassen, was aber
mit den von LC gewählten Optionen nicht übereinstimmt.
Wo "RDA" draufsteht, da ist eben in Wahrheit nicht nur RDA drin,
sondern dazu die Anwendungsregeln, also die jeweils gewählten
Optionen und Alternativen, wozu ja auch die "Sprache der
Katalogisierung" gehört, und dadurch ist die angestrebte Konformität
auf internationaler Ebene - ein wesentliches Ziel der Reform -
konterkariert, der erleichterte Datentausch nicht wirklich erreicht.

Und der Aufwand, der bis jetzt dafür getrieben wurde und noch zu
treiben sein wird, ist jedenfalls um Größenordnungen höher als er
für RAK2 erforderlich gewesen wäre. (Oder bezahlen die Leutchen
z.B. ihre Reisen zu den JSC- und IFLA-Tagungen selber? Und wie
hoch sind wirklich die Kosten für die Toolkit-Nutzung?)
Ist denn wenigstens der Nutzen auch um Größenordnungen höher? Das kann
noch keiner belegen.
Die Tatsache ferner, daß man sich einem globalen Monopol unterworfen und
hohe Kosten zu zahlen hat, damit Betroffene die Regeln wirklich
lesen dürfen, ist und bleibt kritikwürdig. Auch für "Endverbraucher"
des Regelwerks sind damit die Kosten erheblich höher als zu Zeiten, wo
sich jeder eine Printausgabe für 48 Euro kaufen konnte. [Haben DNB
und Verbünde irgendwo zugegeben, wieviel sie gezahlt haben für die
befristete Konsortiumsregelung? Und wie das auf Dauer weitergehen
soll, und was man für einen vertretbaren Aufwand hält?]

B.E.




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