[Allegro] GND ins A-Format integrieren?
Thomas Berger
ThB at Gymel.com
Mo Jan 26 10:41:17 CET 2015
Lieber Herr Eversberg, liebe Liste,
> Wir haben ein wenig die Möglichkeiten exploriert, die GND-Datenstruktur
> (im Wesentlichen sind das MARC-Kategorien) als HFM-Daten in das
> Standard-A-Schema zu integrieren. Also z.B. #gn.100 etc.
> Das scheint ganz gut möglich zu sein, sowohl das Importieren wie auch
> das Indexieren und Anzeigen der Daten und Formulare für's Editieren.
> Für a.cfg brauchen wir dann dank HFM nur 1 neues Feld: #gn.
Aber wie machen Sie es dann mit den Wiederholbarkeiten? Schliesslich
hat MARC21 nur deswegen recht wenige Felder, weil es viel mehr
auf Wiederholbarkeit setzt:
Feld 500 ist z.B. jeglicher Verweis auf andere Personensaetze,
um welche Art Verweis es sich handelt, ist in Unterfeldern codiert.
MAB-Normdaten benoetigte dafuer eine Vielzahl von Feldern und Indikatoren.
Fuer die Felder 4xx, 5xx, 6xx, 7xx gilt das insgesamt: Die erste
Ziffer ist ganz grob die Art (textuelle siehe-Verweise, verknuepfende
siehe-auch-Verweise, alternative Einstiege), die zweite und dritte
Ziffer geben die Entitaetsart an (00-Personen, 10-Koerperschaften,
11-Kongresse, 30-anonyme Werke, 4x,5x verwechsele ich immer, irgendwo
dabei die Gebietskoerperschaften, die nun Geographika sind).
Ausserdem ist natuerlich die Frage, warum Sie sich unten am internen
ILTIS-PICA3-Speicherformat orientieren, diese Form der Daten
bekommen ja nur Mitglieder von GBV und Hebis zu Gesicht, alle
anderen muessten von MARC21 erst einmal dorthin konvertieren (das
sollte gehen, immerhin werden diese Daten auch zwischen DNB und
den PICA-Verbuenden ueber MARC21-XML transportiert...)
> Daran schließt sich sofort die Frage an, ob wir die bisher üblichen
> sehr eigenwilligen Stammsätze (#2n, #3n, #4n, #6n) dann in die neue
> Form, so gut es geht, verwandeln sollten, also dafür einen FLEX oder
> Exportparameter anfertigen. Denn man wird kaum auf Dauer mit zwei
> grundverschiedenen Formen von Stammdaten arbeiten wollen.
2011/2012, als die GND eingefuehrt wurde, hatten wir unter HANS-
Anwendern eine entsprechende Diskussion, die habe ich nach meiner
Erinnerung auch hier berichtet. Es war bereits damals nicht
moeglich, Daten umzusetzen, inzwischen (seit Oktober) sind in der GND
auch noch die RDA eingefuehrt worden und natuerlich jahrelange
Zusammenfassungs- und Bereinigungslaeufe durchgefuehrt worden.
Daher wurde beschlossen, die alten Normsaetze nicht automatisch
umzusetzen und fuer diese auch nicht unbedingt eine "perfekte"
Exportmoeglichkeit nach MARC21-Authorities zu schaffen (mit Ruecksicht
auf Kalliope muessen allerdings MAB-Exportmoeglichkeiten weiter
unterstuetzt werden)
Ich wuerde auch fuer andere allegro-Anwendungen empfehlen, die die GND
nachvollziehenden Felder nur fuer Saetze zu nutzen, die aus der GND stammen,
es geht ja schliesslich nicht nur um die Felder und ihre Benennungen,
sondern auch um (generelles Phaenomen in MARC21 und demnaechst auch in
der Katalogisierung) verbindlich zu nutzende Codes, dazu noch die
lokalen Redaktionsbestimmungen der GND. Wenn in einem Altsatz eine
GND-Nummer hinterlegt ist, kann er rueckstandsfrei durch seine GND-
Variante ersetzt werden, insofern kann man den Altbestand an "lokalen"
Normsaetzen perspektivisch abschmelzen.
> Für den eiligen Leser hier eine weitgehend vollständige Liste der
> GND-Datenfelder, ohne Berücksichtigung der Unterfelder, wie inzwischen
> in Pica3 integriert (die früher üblichen Pica-Stammdaten wurden in diese
> Form umgewandelt):
Nein, wurden sie nicht. Alle Verbuende haben 2012 zum Stichtag
ihre alten Kopien von PND, GKD und SWD entsorgt und eine frische,
von der DNB bereitgestellte Version der GND geladen (das war
intern Vorbereitet, zum Stichtag erfolgte DNB-intern noch eine
mittelgrosse Umsetzung und Konsolidierung der Daten, z.B.
Ersetzung gewisser Klartexte durch Codes oder Verknuepfungen und
auch differenziertere Auszeichnung gewisser Ordnungshilfen:
Dazu war ein eingefrorener Gesamtdatenbestand noetig, es handelte
sich eben nicht um eine Datensatz fuer Datensatz erfolgende
isolierte Umsetzung)
viele Gruesse
Thomas Berger
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