[Allegro] Problem Signaturen-Buchhaltung
Bernhard Eversberg
ev at biblio.tu-bs.de
Di Dez 16 09:00:55 CET 2014
Am 15.12.2014 15:55, schrieb Thomas Berger:
> Am 15.12.2014 um 15:08 schrieb Bernhard Eversberg:
>
>> Irgendjemand stellte uns die Frage, ob und wie man denn mittels allegro
>> eine Signaturen-Buchhaltung betreiben könne.
>
>
> Voellig aussichtslos: ...
Ihr Problem ist, werter Herr Berger, daß Sie die Bibliotheksarbeit als
Wissenschaft begriffen sehen wollen. Sie ist ein Handwerk! Sagen Sie
etwa dem Handwerker: "Laß das Messen, die Quantentheorie beweist doch,
Präzision ist unmöglich!"? Der Handwerker bedient sich durchaus
wissenschaftlicher Erkenntnisse, aber er hat auch den Blick für
die Relation zwischen Aufwand und Nutzen, zwischen Wunschdenken und
Machbarkeit, zwischen "denkbar" und "bezahlbar". Sie dagegen steigern
jede Problemstellung sofort ins bedeutend Allgemeine und verwerfen
mit apodiktischem Aplomb alles Bemühen, das reiner Lehre nicht
genügt, und mit einem Schwall von Detailproblemen, die man nie alle
zusammen zufriedenstellend lösen kann. (Bei den Signaturen haben Sie
jetzt aber die griechischen Exponenten noch vergessen.)
In der Anfrage ging es allem Anschein nach um Signatursysteme mit
begrenzer Anzahl Signaturgruppen, innerhalb derer schlichter numerus
currens angewendet wird.
Kollege Schleifenbaum zeigte eben, daß dies ganz aussichtslos doch
nicht ist, und lieferte die für sein Umfeld brauchbare Lösung gleich
mit. Sie werden ihm aber gleich die Haken und Ösen alle nachweisen,
auf daß ihm schwindlig werde und er die Sache schnell aufgibt.
Verstehen Sie mich nicht falsch, natürlich brauchen wir die reine
Lehre. Doch praktische Vernunft fordert mehr als das. (Kant wollte schon
eine "Kritik der reinen Vernunft". Sicher, er meinte das anders,
aber ganz anders denn doch nicht.)
B.E.
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