[Allegro] Anmerkungen zu i5=__

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Mo Mai 6 13:39:30 CEST 2013


Am 06.05.2013 12:52, schrieb Thomas Berger:
> Nun, wir koennen ja nicht ignorieren, dass "allegro" stets zusammen 
> mit den "Standardparametern" ausgeliefert wird, und dazu geoert 
> irgendwie auch das Standardschema mit seinem Format-Dokument als Norm. 
> Implizit ist dabei die Aussage, dass es Anwendungssituationen gibt, 
> auf die das "passt" und daher gewisse Anwender genau dieses gelieferte 
> einsetzen koennen. Oder anders gesagt, dass es eine "Normalitaet" 
> gibt, in der nicht geregelt werden braucht, was die Standardparameter 
> nicht regeln. Wenn Sie nun gleichzeitig mit Einfuehrung eines Features 
> x ohne Not deklarieren, dass die Standardparameter eben jenes Feature 
> nicht (=niemals) einsetzen werden, dann ist das doch nur so zu 
> verstehen, dass das im "bibliothekarischen Normaluniversum" Overkill 
> oder sogar Unfug ist, weil kein Bedarf besteht.
Darin erkenne ich keine Logik. Wäre unser Eindruck gewesen, es bestehe 
kein Bedarf, wir wären kühn genug gewesen (was wir uns als 
Nichtkommerzielle sogar leisten hätten können), dies auch offen zu sagen 
und nicht auf solche Weise hintenrum, und solcherlei Features gar nicht 
zu realisieren.

> [Das erinnert mich an ein Paralleluniversum, in dem Bill Gates nicht 
> nur gesagt hat "640 kB ought to be enough for everyone" sondern in den 
> folgenden Jahrzehnten auch konsequent danach gehandelt hat] 
Daß dies ein schräger Vergleich ist, sehen Sie nach dem Vorangegangenen 
wohl auch.
Und stören tut einen doch eher, daß er's nicht offen zugegeben hat.
>> Wir sind, kurz gesagt, keine Oberlehrer, die eine selbstdefinierte "best practice"
>> ex kathedra oktroyieren wollen und eo ipso alle diskriminieren, die sich dem nicht
>> beugen mögen. Einmal mehr mit Horaz und Kant: sapere aude!
> Dazu ist festzuhalten, dass der "simple OstWest-Code" seit ueber
> 10 Jahren mitnichten mehr hinreichend ist fuer welche Zwecke auch
> immer...
Obwohl erstaunlich viele offenkundig ohne Unzufriedenheit andauernd 
damit arbeiten und
nicht selten mit Versionen, die es wirklich noch nicht besser konnten. 
Sollen wir denen das Wasser abgraben indem wir eine 
Rückwärts-Inkompatibilität schaffen?

> Wie haelt es denn die Entwicklungsabteilung selbst mit "sapere aude",
> Herr Eversberg?
>
>
Kommt drauf an, was Sie unter Kühnheiten verstehen. Darüber gehen die 
Ansichten wohl auseinander.
Wir verstehen z.B. nicht darunter, sich in jedem Mainstream mittreiben 
zu lassen. Wir verstehen aber z.B. darunter, auch anderen ein eigenes 
Urteilsvermögen zuzutrauen und die Wahl zu lassen, dies zu verfolgen.

B.E.




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