[Allegro] Anmerkungen zu i5=__

Thomas Berger ThB at Gymel.com
Mo Mai 6 12:52:31 CEST 2013


Lieber Herr Eversberg, liebe Liste,

>>> Die Aussage "zurückgenommen" ist unlogisch, denn die Erweiterungkann ja
>>> ohne weiteres dort, wo es gewünscht ist, in die eigenen Parameter übernommen
>>> werden.
>> "eingeschraenkt" waere praezsiser gewesen
> ... präzise jedoch noch immer nicht. Unsere Default-Parameter sind nicht im selben
> Sinne offiziell wie die Programme selbst.  Wenn das so verstanden wird,
> beruht das nicht auf offiziellen Aussagen, sondern ist eine Sichtweise, die sich
> nur aus einer Art Obrigkeitsgläubigkeit ergeben kann, nicht aus mündiger
> und selbstbewußter Kennerschaft, die nicht eigens motiviert werden muß,
> ein neues Feature auch einzusetzen, sondern dies aus Erkenntnis und
> Interesse eigenständig tut.

Nun, wir koennen ja nicht ignorieren, dass "allegro" stets zusammen
mit den "Standardparametern" ausgeliefert wird, und dazu geoert irgendwie
auch das Standardschema mit seinem Format-Dokument als Norm.
Implizit ist dabei die Aussage, dass es Anwendungssituationen gibt,
auf die das "passt" und daher gewisse Anwender genau dieses gelieferte
einsetzen koennen. Oder anders gesagt, dass es eine "Normalitaet"
gibt, in der nicht geregelt werden braucht, was die Standardparameter
nicht regeln. Wenn Sie nun gleichzeitig mit Einfuehrung eines Features
x ohne Not deklarieren, dass die Standardparameter eben jenes Feature
nicht (=niemals) einsetzen werden, dann ist das doch nur so zu
verstehen, dass das im "bibliothekarischen Normaluniversum" Overkill
oder sogar Unfug ist, weil kein Bedarf besteht. [Das erinnert mich
an ein Paralleluniversum, in dem Bill Gates nicht nur gesagt hat
"640 kB ought to be enough for everyone" sondern in den folgenden
Jahrzehnten auch konsequent danach gehandelt hat]


>> [Analoges passierte in denselben Verlautbarungen zu den Unicode-
>> Funktionalitaeten: Es wurden direkt zwei, miteinander nicht kompatible
>> "Methoden" eingefuehrt und bis heute gibt es keine Aussage dazu, welches
>> denn die zukuenftige, offizielle sein koennte]
> Keine, und hier gilt dasselbe wie oben.  Wer beim simplen OstWest-Code bleiben
> will,
> weil völlig hinreichend für die lokalen Zwecke, kann dies mit derselben
> Offizialität tun wie jemand, der sich aus eigenen, wohlerwogenen Gründen für
> die eine oder andere Unicode-Methodik entscheidet.
> 
> Wir sind, kurz gesagt, keine Oberlehrer, die eine selbstdefinierte "best practice"
> ex kathedra oktroyieren wollen und eo ipso alle diskriminieren, die sich dem nicht
> beugen mögen. Einmal mehr mit Horaz und Kant: sapere aude!

Dazu ist festzuhalten, dass der "simple OstWest-Code" seit ueber
10 Jahren mitnichten mehr hinreichend ist fuer welche Zwecke auch
immer (ausser vielleicht Betrieb eines Computermuseums).
Wie haelt es denn die Entwicklungsabteilung selbst mit "sapere aude",
Herr Eversberg?

viele Gruesse
Thomas Berger



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