[Allegro] Noch mal ISBN geh.
Bernhard Eversberg
ev at biblio.tu-bs.de
Mi Feb 20 08:13:32 CET 2013
Am 19.02.2013 16:23, schrieb Thomas Berger:
> Fazit: Die bisherige Praxis, stets alle ISBNs ins Katalogisat abzuschreiben
> und auf diesen Fleiss auch noch stolz zu sein, schlaegt durch die Entwicklung
> der letzten Jahre gerade in ihr Gegenteil um, sie wird taeglich nicht nur
> unnuetzer sondern sogar schaedlicher.
>
> Selbst wenn neue Regelwerke und Datenformate hier das Ruder sofort herumreissen,
> haben wir immer noch die Altdaten mehrer Jahre, die eine von den Verlegern
> eingefuehrte sinnvolle Differenzierung negieren.
Stets bewundert man Bergers schlüssige, scharfsinnige und erschöpfende
Analysen. Nur um dann am Ende indigniert mit einem abfälligen Verdikt
und gelegentlich vage angedeuteter Maximalforderung zurückgelassen zu
werden. "Das habt ihr nun davon!" als unüberhörbarer Oberton, wo man
zumindest eine aus der Analyse abgeleitete Lösungsskizze sich erhofft,
und allemal in einem OpenSource-Anwendungsumfeld auch erwartet.
Zuvörderst muß es doch stets um Praktikabilität gehen, und für uns hier
kann das nur heißen: Einpassung ins Gegebene, also ins konsolidierte
Format. Nicht dessen Verschrottung und Aufbruch in eine neue Formatwelt,
die noch gar nicht entwurfsweise fertig, geschweige praktikabel ist
(BIBFRAME und was sonst an neuen Ideen herumschwirrt ist davon und von
jeder großmaßstäblichen Bewährung alles noch sehr weit entfernt).
Es bieten sich für unseren Kontext zwei Lösungen an:
-- die allereinfachste:
Differenzierung der #87 in
#87 Haupt-ISBNs, die der vorhandenen Manifestierung entsprechen
Mehrfachtrenner " = " für die hinsichtlich Benutzung
gleichwertigen Manifestierungen (z.B. Hard-/Softback)
#87a andere ISBNs f. andere, nutzungstechnisch nicht gleichwertige
Ausgaben (Menifestierungen), die die Bibliothek nicht im
Angebot hat (Mikroform-, eBook-, Kindle-ISBN)
#87b Beziehungs-ISBNs (Gesamtwerk, Serie)
-- eine auch nicht schwierige:
Hat man Exemplarsätze, kann man zudem auf der Exemplarebene die für
das Exemplar zutreffende ISBN ablegen.
So macht man, wie gehabt, den Titel auffindbar, auch wenn die gesuchte
ISBN nicht die der gewünschten Manifestierung ist, zusätzlich aber hat
man die Möglichkeit, in Ergebnislisten und Satzanzeigen eben gerade
die tatsächliche Manifestierung klar hervortreten zu lassen, weil auf
Datenebene, programmatisch auswertbar, die Differenzierung da ist.
Zugegeben, erst mal nur für neue Daten. Warum haben wir auch nicht
längst an diese Erfordernisse gedacht - das haben wir nun davon! Ja.
Aber denkbar ist doch dann auch, immer im Rahmen des Gegebenen und
Machbaren, daß jemand einen FLEX schreibt, der das Differenzieren
vorhandener Mehrfach-ISBNs halbautomatisch unterstützte.
B.E.
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