[Allegro] B3Kat und DBI-VK

Heinrich Allers allers at t-online.de
Mo Jan 2 23:36:54 CET 2012


B. Eversberg schrieb:

> Entweder kann man sich die 23 Mio. Daten (ca. 70GB in 30 XML-Dateien mit
> je ca. 800.000 Sätzen) herunterladen ...
> Oder man nutzt den SparQL-Endpoint:
> 
>    http://lod.b3kat.de/doc/sparqlguide.html
> 
> um gezielte Anfragen zu tätigen oder in eigene Web-Dienste einzubauen.
> Hier liegt sicher ein hohes Potential.
> Wenn dabei die Abfrage eines konkreten Datensatzes gelingt, ...

Das bildete mein Problem: Und es setzte schon beim _Suchen_ an, ich sah keinen Weg zur Eingabe 
meiner Suchkriterien, die zum Ergebnis des Nachweises konkreter Titel führen sollten.

Ich schrieb:

>  > Ich konnte nicht umhin, mich angesichts dieser großen Neuigkeit des
>  > verblichenen DBI-VK zu erinnern, der glücklicherweise (und
>  > hoffentlich noch sehr lange, als Referenz!) auf dem Allegro-Server
>  > nach wie vor angeboten wird:
>  >   http://www.biblio.tu-bs.de/db/vk/

Und B.E. frug:

> Als Referenz für welche Zwecke?

Zum Beispiel, um dem Leser der Süddeutschen Zeitung, der vor ein paar Tagen die diesbezügliche kurze 
Nachricht des Bayerischen Verbundes:
http://www.sueddeutsche.de/T5y38m/390143/Bibliotheken-arbeiten-zusammen.html
las und der glaubt, nun z.B. erfahren zu können, in welcher der 180 Bibliotheken Bayerns, Brandenburgs 
und Berlins einen von ihm gesuchten Titel zu finden ist, sagen zu können, daß er da zuviel erwartet, daß 
es früher (bis 1997) mal einen Ansatz dazu gab, aber daß der der Abwicklung anheimfiel. (Natürlich würde 
ich ihn auf die Bestandsnachweise der regionalen Verbünde hinweisen!).

> Vergleichbar der neuen BVB-Unternehmung
> ist das ganz sicher nicht. ...
> Es handelt sich dabei eher um ein museales Objekt.

Ja, was den Datenstand angeht, ist es obsolet und auf ewig zur Musealität verurteilt. Aber warum sind auf 
höherer Ebene ansetzende Unternehmungen, wie diese des BVB (und ihr vorausgegangene des HBZ 
usw.) nicht in der Lage (und nicht willens?), den Komfort dieser "musealen" Angebote aufzuheben 
(aufheben hier gebraucht im Sinne von »Bewahren« = Aufheben im Sinne von »Hinaufheben« auf eine 
höhere Stufe)?
 
> Wir hatten bei der
> Gelegenheit bemerkt, daß es dergleichen weniges gibt. Ist ein OPAC
> oder sonsteine Datenbank einmal abgewrackt und ersetzt durch etwas
> anderes, bleibt davon nur das Datenmaterial. Was ja auch das eigentlich
> Wichtige und allein Unentbehrliche ist, ganz klar.

Nein, die Methodik und der Komfort des Zugriffs läßt das Datenmaterial erst lebendig und produktiv 
werden, und verdient somit die Mühe musealer Konservierung.
  
> Software insgesamt, Daten und ihre Struktur inklusive, wird bislang
> kaum irgendwo und -wie konserviert. Damit wird ein späterer Nachvollzug,
> "wie es eigentlich gewesen" (laut Ranke die dem Historiker zufallende
> Aufgabe), schwierig. 

Ein kompletter und lückenloser Nachvollzug wird mit dem Ablauf der Zeit eher unmöglich. Umso mehr liegt 
es nahe, Meilensteine zu konservieren, und das Unternehmen des DBI-VK scheint mir einen 
konservierungswürdigen Meilenstein zu bilden. 

> Vielleicht aber auch unnötig, weil auf diesem
> Felde das Neue stets das Bessere und daher das Alte kaum noch des 
> Anschauens würdig ist

Ich höre da zwischen den Zeilen einen Zweifel raus, den ich teile ...
 
> und zweitens die Zeit dafür eh niemand hat oder
> aufwenden will, und selbst wenn, dann wozu? 

Das ist die entscheidende Randbedingung! Und noch dazu die Frage des "Wozu?" Welche Mächte 
vermögen denn den kräftig strömenden "mainstream" umzulenken!? So, wie B. Eversberg zitiert:

> (Hat doch schon Goethe in
> der Figur des Wagner das Bemühen karikiert, "sich in den Geist der
> Zeiten zu versetzen ... und wie wir's dann zuletzt so herrlich weit
> gebracht.")

Mit besten Grüßen von

Heinrich Allers

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