[Allegro] VuFind: Neuer Anlauf

Michael Lackhoff michael at lackhoff.de
Mo Dez 19 10:21:14 CET 2011


Lieber Herr Berger, liebe Liste,

> Das Gewuerge mit dem MARC-Export zeigt doch, dass VUFind (vie auch
> seine Konkurrenz, AquaBrowser kommt in den Sinn) sehr eng in
> Paradigmen gewickelt ist, die wir hier normalerweise eher kritisch
> sehen.

Das ist zwar an vielen Stellen tatsaechlich eine gewisse Huerde, hat
aber auch seine Vorteile. So kommt man mit einer 08/15-Konvertierung
bereits zu ganz guten Ergebnissen, die zwar im Detail an den fremden
Paradigmen kranken aber eben wirklich schon gut brauchbar sind. In der
Folge kann man dann sehr schoen alle Aspekte an die eigenen
Verhaeltnisse anpassen. In den neueren Versionen laesst sich wirklich
fast alles anpassen. So kann man z.B. auch sein eigenes Datenformat
verwenden, muss also gar nicht ueber MARC gehen. Man kann sogar beliebig
mischen.

> Natuerlich sind wegen der unterliegenden Lucene-Bibliothek die
> auf "Volltext"-indizes beruhenden Resultate ziemlich ueberzeugend
> (und weil es ein aktuelles Tool ist, die Optik ebenfalls), aber besonders
> sensiblen Umgang mit den Spezifika von Bibliotheksdaten (Vielsprachigkeit,
> Normsaetze, ueberhaupt normiertes Vokabular, Bezuege zwischen Datensaetzen,
> also v.a. Bandstrukturen oder Aufsaetze) sehe ich in dem Bereich eigentlich
> noch nicht. (Das liegt natuerlich auch oft an den spezifischen Auspraegungen
> der Bibliotheksdaten, die Verarbeitung nicht leicht machen)

Auch da gibt es oft schon Loesungen, so u.a. auch fuer die Verlinkung
zwischen Datensaetzen.

> Wenn man einmal VUFind als "Produkt" sieht und Lucene als "Technologie",
> dann wuerde ich mir fuer die Zukunft eher wuenschen, die Technologie
> nutzbar zu machen als die eigenen Daten in ein bestimmtes Produkt
> einzumassieren.

Das ist dann aber doch wieder ein sehr hoher Aufwand. Ich habe selbst
erst kuerzlich eine Vufind-Loesung fuer eine Bibliothek eingerichtet und
habe bisher sehr gute Rueckmeldungen bekommen.
Dabei bin ich genau den oben beschriebenen Weg gegangen: Erst einmal mit
sehr wenig Aufwand gesehen, wie weit ich mit dem Produkt "out of the
box" komme und dann im Detail nachreguliert und angepasst, wo sinnvoll
oder noetig. Ich fand das sehr arbeitsoekonomisch, kann das Vorgehen
also nur empfehlen. Natuerlich hat es mir geholfen, dass ich mich schon
ganz gut mit Solr auskannte und PHP auch keine ganz fremde Sprache ist
aber auch da kann man sicher auch mit weniger Vorkenntnissen und dafuer
ein paar Kompromissen mehr ganz gute Ergebnisse erzielen.
Nicht zuletzt ist man bei der Anpassung eines vorhandenen Systems auch
staerker an die vorgegebene Code-Organisation und den Programmierstil
gebunden, was der Wartbarkeit entgegenkommen koennte (soll bei der
kommenden Version 2.0 noch besser werden).

Viele Gruesse
Michael Lackhoff



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