[Allegro] leichtes Unverstaendnis wegen write

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Mi Aug 17 15:30:04 CEST 2011


Am 17.08.2011 14:48, schrieb Michael Lackhoff:
> ... und zugleich ein ziemlicher
> Horror, was die Orientierung an etablierten (Programmier-)Standards angeht.
>
Da rennen Sie natürlich offene Türen ein, wenn nicht bei uns,
dann überall sonst. Es gilt nur zu berücksichtigen, auch und
gerade wenn daraus jetzt keine Grundsatzdiskussion werden soll:

1. Manche Teile sind älter als die heute etablierten Standards,
    und was einmal existiert und funktioniert, da rührt man nicht
    mehr gerne dran, falls dafür überhaupt Zeit ist. (Die alten
    C-Codes, die wir gerade für die Freigabe überarbeiten, legen
    davon allerhand Zeugnis ab.)

2. Die "etablierten Standards" sind auch nicht so festgefügt
    und unstrittig, daß man klar sagen kann, was ihnen denn
    nun entspreche und was genau nicht. Zum guten Teil gibt
    es da unter den Freaks ja auch erstaunlich viel emotionales
    Potential.

3. "Etablierter Standard" heißt zuweilen auch Zwangsjacke,
    und sowas verträgt sich nicht gut mit Innovativität.

4. Im Mainstream treibend findet man sich nicht in Gesellschaft
    von Paradiesvögeln, aber an toten Fischen ist kein Mangel.

Am gängigsten, falls man das steigern kann, ist nun wohl Java.
In einem interessanten Buch (*) lese ich dazu:
"Java war lustig, als es noch jung war, doch heute ist es ein
schwarzes Loch, das den gesamten Spaß im Umkreis von 100
Kilometern aufsaugt."

Das alles stimmt einen doch vorsichtig. Wir hatten hier immer
den Luxus der Wahl...
Aber wenn Sie mal nüchtern reflektieren: irgendwas bringt einen
bei jedem System zur Verzweiflung, nur jeweils was anderes.
Zumindest *damit* liegen wir voll im Mainstream.
B.Eversberg


(*) Sieben Wochen - sieben Sprachen / Bruce A. Tate
     O'Reilly, 2011



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