AW: [Allegro] Gleichsetzung und Vergleich

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Mi Feb 21 08:51:01 CET 2007


Thomas Berger bemühte sich um ein paar nüchterne Aussagen, die wir,
denn es ist Aschermittwoch, um ein paar wenige, noch stärker
ernüchternde Hinweise ergänzen:
> 
> Es gibt einen Nexus zwischen =xy,0 und =xy, habe fuer mich
> aber normalerweise den Schluss daraus gezogen, =xy unbedingt
> zu vermeiden, weil u.U. ein Sprung nicht erfolgt.
Tatsache ist, daß man das Komma mit oder ohne nachfolgende
Nummer nicht braucht. In den Standard-Parametern wird man es
kaum finden. Vielmehr kommt man stets zum Ziel, wenn man in
eine solche Zeile einen bedingten Sprung einbaut.

#nnn +#uxy ... =ab
...  (Was passieren soll, wenn Arb.Text gleich #uab ist)
#uxy e0
...  (Was passieren soll bei Ungleichheit)

Manchmal braucht man ein,zwei Zeilen mehr, aber dieses
Handlungsmuster ist übersichtlicher. In der Zeile mit dem
Vergleich und Sprung braucht man z.B. gar keine Prä-
und Postfixe und UP-Aufrufe, um deren Reihenfolge man sich einen Kopf
machen müßte.

> 
>> oder warum =Ü1,0 nicht das Erwartete liefert.
> 
> Dies ist nur ein Beispiel fuer ein (insert current euphemism for bug
> here), das zum Feature geworden ist, weil es laenger als 10 Jahre
> existierte.
Eine allzu auffällig verhüllte und zudem überflüssige Stichelei,
siehe oben. Wir bleiben dabei: es gibt stets bessere, die konkrete
Situation präziser kennzeichnende Ausdrücke als das amerikanisch-
bräsige "bug", das sich keinen Deut um Klarheit bemüht. (Man muß es
nur mal ausgesprochen hören von einem native speaker...)
Zudem grenzt die ohne Belege hingeworfene Andeutung, dies sei nur ein
Beispiel, an Unverfrorenheit. Aber "schnell fertig ist die Jugend
mit dem Wort" (Schiller), da sind wir dran gewöhnt.

> 
> Wir erleben staendig, dass allegro-Features entstehen, weil sie einfach
> zu realisieren sind.
Manchmal ja, manchmal aber nicht, deshalb ist diese Aussage banal.
Es ist doch klar, daß manche Sachen leicht, andere aber schwer sind.
Soll ich welche aufzählen, die schwer waren? Das würde uns keinen
Zentimeter voranbringen.

> Syntax und Funktionalitaet sind daher hochgradig
> willkuerlich,
Das ist streng genommen IMMER so, weil man ja ständig unter dem Zwang
steht, im Verein mit Zeitknappheit, sich etwas auszudenken, was es noch
nicht gibt, und wofür es auch noch keine anwendbaren Regeln und
Konventionen gibt. Und zu einem gegebenen Zeitpunkt kann man nie alles
überblicken, was später an neuen Anforderungen und Einsichten kommt.
Später ist man freilich klüger, auch das ist banal.

> verschiedene Features aus unterschiedlichen Zeitschichten
> ueberlappen einander bzw. lassen Luecken
Wir können keine "Zeitschicht" einfach wieder ausradieren, ohne daß
dann etablierte Skripte und damit ganze Anwendungen nicht mehr laufen.
Oder wäre Ihnen das sympathischer? Könnte ja sein. Vielleicht erblicken
Sie hier ein übertriebenes Festhalten an Traditionen? Wir meinen immer
noch, mit Joh. XXIII, daß Tradition nicht das Bewahren der Asche,
sondern des Feuers ist.

> vgl. die Anfage von Herrn Allers gestern.
Da gab es keine Lücke.

> (Skript-)sprachen haben einen minimalistischen Ansatz,
> sind um Universalitaet bemueht (gehen auch gewisse Wege, um dem
> Anwender Detailwissen ueber die Implementierung zu ersparen), man
> koennte ihren Aufbau stellenweise sogar als logisch bezeichnen. Zu den
> diversen allegro-Dialekten faellt mir hingegen zunaechst "byzantinisch"
> ein.
> 
Während ja Perl z.B. in mustergültiger Klarheit, Übersichtlichkeit und
logischer Stringenz, funktionaler Konsistenz und intuitiver
Verständlichkeit und minimalem Erklärungsbedarf vor uns steht.
Schnörkellose Romanik wie aus dem Bilderbuch, spiegelglatte Flächen und
ungebrochene Linien mit Fluchtpunkten im Unendlichen. Deshalb der Tip:
Realisieren Sie ein System in Perl, was nur eben gerade so viel kann wie
allegro und in wichtigen Punkten natürlich etwas mehr, dann sind Sie ein
gemachter Mann. (Andererseits: die Geschichte mit der Kathedrale und
dem Basar, die kennt Berger garantiert auch.)

MfG B.E.





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