[Allegro] Fortbildung: Dateien im allegro-System
Bernhard Eversberg
ev at biblio.tu-bs.de
Mo Okt 17 08:25:22 CEST 2005
Wichtige Dateien im allegro-System
Zwar geben schon die Fortbildungs-Lektionen 2.1-2 und 7.1-2. alle
wichtigen Hinweise zu Dateien und ihrer Bedeutung. Wer diese Lektionen
nicht so erhellend fand, dem bietet sich hier eine Alternative. Wir
zeigen unten die kürzesten Wege für verschiedene Zwecke. Natürlich
kommt man zu allen Punkten auch über das Füllhorn und die Quick-Liste.
Zu dem immer noch notwendigen Grundlagenwissen wurde vor einiger Zeit
ein Text geschrieben mit dem Titel:
Was sollte man noch wissen über
Bits und Bytes, Daten und Dateien?
zu finden unter
http://www.allegro-c.de/formate/dateien.htm
oder in a99 durch Eingabe von h dateien
Hat man erst gelernt, was es da alles für Dateien gibt, wünscht
man einen bequemen Zugang dazu, um sie alle direkt in Augenschein
nehmen zu können. Traditionell hatten wir das CockPit, wo man mit
den Menüs "Dateien" und "Optionen" an alles herankommt,
was wichtig ist.
Kurz & knapp:
Im Windows-allegro gibt es folgende Zugänge zu Dateien, die man je
nach Situation einsetzt:
(Es ist jeweils angegeben, was man dazu im Schreibfeld eingibt)
1. Das Organisieren-Menue: h org
Hiermit kann man alle Dateien erneuern lassen, die zur Datenbank
gehören: Index, Satztabelle, Kurzliste etc.
>> Tip: auf HILFE..HILFE..HILFE klicken, wenn was unklar ist
2. Das Admin-Menue: h adm
Konfiguration, INI-Datei, Indexparateter etc. kann man direkt
öffnen und bearbeiten, danach werden Änderungen sofort wirksam.
>> Tip: auf HILFE..HILFE..HILFE klicken, wenn was unklar ist
3. Parameterdateien: h param
Alle Export- und Importparameterdateien sichten und bearbeiten, und
zwar in allen relevanten Ordnern.
>> Tip: http://www.allegro-c.de/expar.htm
4. Übersicht zu sämtlichen Dateien: h files
Den kompletten Inhalt der relevanten Ordner sichten. Zu jeder
Datei kann man sich informieren lassen, was sie enthält und wofür
sie da ist. Etwas für Flaneure ...
5. Profi-Direktzugang zu allen Dateien: d
Zuerst kann man hier zwischen vier Verzeichnissen wählen:
Daten-, Programm-, Arbeits-, Temporärer Ordner
Für jeden Ordner hat man zwei Möglichkeiten
1. Liste der dort liegenden Dateien:
Enter drücken auf dem Namen des Ordners
Liste erscheint und kann nach Name, Datum und Typ geordnet
werden, mit der ausgewaehlten Datei kann man verschiedene
Aktionen auslösen.
2. DOS-Fenster öffnen
das dann sofort eingestellt ist auf denbetr. Ordner.
Experten, die sich mit den DOS-Befehlen auskennen,
können manchmal so am schnellsten arbeiten,
wenn sie manuell in irgendwelche Dateien eingreifen wollen.
Dieser Zugang eignet sich aber auch für Telefondiagnosen bei
unerfahrenen Anwendern, die keine Dateiwerkzeuge haben! Man sagt
nur am Telefon: "Geben Sie mal d ein"
und dirigiert dann den Anwender zu der kritischen Datei, in die
man Einblick nehmen will.
Ansonsten werden Experten selbstverständlich ihre gewohnten Werkzeuge
einsetzen, um mit Dateien zu hantieren: Explorer, Commander, XTree
und was es da so alles gibt. Ist man mit solchen Tools vertraut,
hat man ständig ein entsprechendes Fenster offen und braucht den
Punkt 5 natürlich NICHT!
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Hintergrund-Bemerkungen
allegro gehört nicht zu den Systemen, die ihren Nutzern jede Lernarbeit
zu ersparen suchen: daß es Dateien gibt, welche es sind und wo sie
liegen, wozu sie da sind. Ist das gut oder schlecht?
War "Kaiser Franz" weise, als er einmal sagte, "Ich brauche nicht zu
wissen, *wie* es funktioniert, ich will mich darauf verlassen können,
*daß* es funktioniert!" Oder begibt man sich mit solcher Haltung in
eine allzu große Abhaengigkeit und damit in eine selbstverschuldete
Unmündigkeit? Wer solches befürchtet, findet hier Aufklärung.
Informatiker benutzen gern das Wort "transparent". Was meinen sie
wirklich damit? Umgangssprachlich meinen wir damit "durchsichtig",
also durchschaubar. Im Englischen hat es aber auch die Bedeutung
"unsichtbar". Hm, ist das nicht dasselbe? Nein, es ist etwas
vollkommen anderes! Die Existenz des Durchsichtigen nimmt man durchaus
wahr, man versteht sein Wesen und durchschaut sein Wirken!
Das Unsichtbare dagegen ist nicht wahrnehmbar, es bleibt auch dem
schärferen Blick verborgen, es ist essentiell also gerade *nicht*
durchschaubar, weil man es ja gar nicht sieht!
Natürlich sollte man auch nicht erwarten - denn so viel Zeit hat man ja
gar nicht - eine Software zuerst voll verstehen und in allen Aspekten
durchschauen zu können, bevor man damit arbeitet. Darum geht es aber
nicht! Es geht ums Prinzip: Kann ich, wenn ich es denn will, die
Elemente und das Funktionieren einer Software im Detail überblicken
und verstehen? Ist es technisch überhaupt möglich, werden mir die
Mittel dazu an die Hand gegeben, liegen die nötigen Werkzeuge bereit?
Wer mit Systemen der sog. transparenten Kategorie "aufgewachsen" ist,
und solche Nutzer gibt es inzwischen, hat zuweilen gar keine
Vorstellung, was denn "Dateien" eigentlich sind - sie sind ja
normalerweise als solche unsichtbar.
Wir meinen: wenn man von einer Software in mancher Hinsicht abhängig
ist, dann ist es undabdingbar, erfahren zu können, wo sich die Daten
befinden und wie man im Extremfall auch ohne das Programm damit
umgehen kann, z.B. um sie in Sicherheit zu bringen. Es sollte ferner
grundsätzlich möglich sein, mit eigenen Werkzeugen, vor allem mit
Programmiersprachen, die Daten zu verarbeiten und evtl. auch ihre
Struktur zu kontrollieren. Schlecht ist eine Software dann, wenn
bei Beschädigung einer Datei, z.B. Verfälschung eines oder
mehrerer Bytes, die Datei ganz oder zu einem großen Teil gar
nicht mehr nutzbar ist. So gesehen wäre es fatal, wenn ausgerechnet
das Wesentliche, die eigentlichen Daten, unsichtbar wäre, falls
darin irgendein Fehler ist oder das Programm einmal aus nicht
feststellbaren Gründen nicht funktioniert. In manchen berühmten
Programmen ist, so wagen wir zu behaupten, vieles transparent,
aber manches undurchsichtig...
17.10.2005
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