[Allegro] Zum Neutralformat

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Mo Nov 28 12:49:29 CET 2005


Neutralformat: Erster Entwurf
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Trotz geringer Resonanz sehen wir doch einen Sinn darin, den Ansatz
einer neuen Formatdefinition zu machen. Perspektivisch, so denken wir,
MUSS es eine Alternative mit modernerer Struktur geben als das A-Format
sie bietet. Insbesondere für neue, künftige Vorhaben soll eine
Grundlage existieren, die schon möglichst viele brauchbare Vorgaben
umfaßt, wenig Änderungen provoziert und leicht erlern- und erweiterbar
ist. Das A-Format ist wegen seiner Herkunft und Vorgeschichte relativ
unübersichtlich und durch viele lokale Anforderungen vorbelastet.
Das Mini-Format ist nur zum Erlernen der Grundlagen geeignet, als
Basis für etwas anspruchsvollere Eigenentwürfe ist es zu mager.
MARC- und MAB-Formate haben den Zenit ihrer Nützlichkeit inzwischen
überschritten, und auch UNIMARC macht hier wohl leider keine Ausnahme.
Diese Formate wurzeln noch zu tief im Buchgeschäft und in
Denkgewohnheiten der Zettelwelt und werden von der DC-Community
abgelehnt oder nicht verstanden.


Zielvorstellungen für das Neutralformat
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1. Die Konfiguration N.CFG definiert eine Reihe von Datenfeldtypen,
    die regelmäßig in Datensystemen auftreten: Titel, Personennamen,
    Datumsfelder, Schlagwort- und Klassifikationsfelder, Nummern,
    Anmerkungen, Codes usw.

2. Als Grundlage dienen die DCMI Metadata Terms, denn die Dublin
    Core-Initiative hat damit einen Grundbestand von Datenelementen
    definiert, an dem sich viele Metadaten-Produzenten orientieren.
    Zahllose Expertisen und Erfahrungen sind hier eingeflossen.
    Siehe:  http://dublincore.org/documents/dcmi-terms
    [Anm.: DC ist kein Kategorienschema! Sondern nur eine Liste
           von Datenelement-Definitionen. DC stellt die Frage:
           WAS muß man von einem Dokument wissen? Nicht: WIE
           muß man die Dokumenteigenschaften aufzeichnen?]

3. Zu berücksichtigen sind die "Functional Requirements for
    Bibliographic Records": die darin beschriebenen Angaben
    sollen abbildbar sein, sowie das Denkmodell "Work - Expression,
    Manifestation - Item".

4. Alle bisher im A-Schema vorgekommenen Felder sollen in das
    Neutralformat abbildbar sein, soweit sie von mehr als nur
    lokaler Relevanz sind.

5. Die Elemente sollen in logisch zusammengehörige Gruppen
    übersichtlich gegliedert sein. Wo immer möglich, soll der
    Inhalt einer Gruppe sich nur einem DC-Element zuordnen lassen,
    d.h. eine Abbildung auf "DC Simple" erleichtern.

6. Der Nutzer soll klar erkennen können, wo und wie ein Ausbau
    des Neutralformats möglich ist, ohne daß künftige Erweiterungen
    seitens der Entwicklungsabteilung damit kollidieren.

Zunächst wird nur der Formatentwurf erarbeitet. Erst wenn dieser
als ausreichend und tragfähig empfunden wird, geht es an die
Erarbeitung der Grundstrukturen von Index- und Anzeigeparametern,
bis hin zu den für die Web-Anbindung nötigen Parametern.
Schon beim Formatentwurf wird aber daran gedacht, wie die
spätere Parametrierung möglichst einfach und übersichtlich
gehalten werden kann.

Der erste Formatentwurf wird morgen bereitgestellt! Kommentare und
Fragen sind erwünscht. Sollte sich aber zeigen, daß die Tendenz doch
eher zu einer weiteren Konsolidierung des A-Formats geht, werden
wir uns vorrangig in der Richtung engagieren. Wir wollen diesen Weg nur
nicht schon sofort selber favorisieren.

MfG B.E.



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