AW: AW: [Allegro] BITV, barrierefreie Bibliotheken

Gerhard Englert gerhard.englert at fal.de
Mo Jul 18 18:18:54 CEST 2005


Lieber Herr Eversberg,

obwohl ich selber erst kurz mit der BITV befasst bin und deshalb alles
andere als ein Experte, wage ich eine Antwort auf Basis meines
Verständnisses. Vor allem auch, weil in den Papieren zum BITV ganz klar drin
steht, dass der Bund nur Vorreiter spielt, die Länder aber nachziehen
***werden***.  ***werden*** Von "vielleicht" hab ich nichts gesehen.
Die BITV wird also so, oder ähnlich über kurz oder lang, überall gelten. Und
alle werden dann vor den gleichen Aufgabe stehen. Und die Zeit der
Diskussion über ihren Sinn ist wohl auch schon lange vorbei.

Weiter in den Abschnitten:

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: allegro-bounces at biblio.tu-bs.de
> [mailto:allegro-bounces at biblio.tu-bs.de]Im Auftrag von Bernhard
> Eversberg
> Gesendet: Donnerstag, 14. Juli 2005 12:19
> An: Allegro-C Diskussionsliste
> Betreff: Re: AW: [Allegro] BITV, barrierefreie Bibliotheken
>
>
> Gerhard Englert schrieb:
> >
> >
> >>Kann das denn wahr sein, daß dies ausnahmslos gefordert wird?
>
> > Um diese Frage nach "ausnahmslos" zu beantworten, muss man wohl die BITV
> > selbst zu Rate ziehen.
> >
> > http://www.einfach-fuer-alle.de/artikel/bitv/
> >
> Knackpunkt ist wohl die Erwartung,

Keine Erwartung, sondern VERPFLICHTUNG wurde mir gesagt

> daß alles per geeigneter Software
> akustisch umsetzbar (vorlesbar) sein müsse. Das freilich kann nur
> klappen, wenn jeder Sprachwechsel im Text markiert ist und Akronyme,
> Symbole, nichtlateinische Buchstaben, roemische Zahlen etc. in
> sprechbarer Weise dargestellt sind.

Genau so wurde mir das auch erklärt und ziemlich genau das steht wohl in der
BITV drin.

> Praeparieren Sie ein paar markante Beispiele von Titelanzeigen und legen
> Sie diese den BITV-Verantwortlichen vor, mit der Bitte, Ihnen
> vorzugeben, wie diese Texte aussehen muessten, damit sie den
> Vorstellungen entspraechen. Danach kann man pruefen, ob es
> realisierbar ist.

Die Umsetzung einer Vorschrift sei nicht Sache der Vorschrift oder der
"Gesetzgeber", sondern Sache derjenigen, die Daten anbieten. Mir wurde das
in etwa so erklärt:
Wenn ein Gesetz verlangt, dass man vor einer roten Ampel stehen bleiben
muss, so kann es nicht Aufgabe des Gesetzgebers oder der Polzei sein, sich
Gedanken über das Funktionieren von Bremsen zu machen. Auch wenn - was
schlimm genug ist - schon Tausende von Autos ohne Bremsen rumsausen. Auf das
Internet zurückübertragen: Wenn es auch noch so viele Texte gibt, die alle
Behinderten von jeglichem Zugang ausschließen, kann das kein Grund sein,
nicht endlich anzufangen, dies anders zu machen.

Dummerweise hat wieder mal niemand eine wohl schon viele Jahre laufende
Entwicklung auf ein BITV hin ernst genommen.
Auch ist die BITV ja schon seit 1.1.2002 VERBINDLICH, jetzt läuft ja ***nur
noch*** die Übergangsfrist aus.


mfG
G. Englert




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