[Allegro] bolero-Datenbank am Netz

B.Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Mo Feb 14 10:37:20 CET 2005


Seit vielen Jahren im Musikbereich beliebt: bolero, die
Sonder-Parametrierung für den Bedarf von Musiksammlungen.
Besondere Anforderungen sind bekanntlich die Einheitstitel und
die Opusnummern. Das Konzept sieht ferner vor, dass man nicht die
Medien, sondern die Werke katalogisiert. Nicht die CD als solche
also, sondern jedes darauf befindliche Stück. Denn das ist es ja,
was gesucht wird, und der CD-Titel ist oftmals gar nicht bekannt!
Man KANN zusätzlich die CD mit dem ihr eigenen Titel katalogisieren,
man muß es aber nicht. Bei mehrsätzigen Stücken besteht zudem die 
Möglichkeit, auch die Satzbezeichnungen zu erfassen und die Zeitdauer 
der Sätze.

Es wurde nun, neueren Erkenntnissen der Nutzerforschung Rechnung
tragend, auch eine Web-Implementierung für bolero gemacht.
Basis ist PHPAC, aber mit einer wichtigen Modifikation:
Es gibt ein ALL-Register, das nicht nur alle Titelwörter umfaßt,
sondern auch die Namen (Vor- und Nachnamen getrennt) und die
Opusnummern, ferner auch die Wörter, die in den Satzbezeichnungen
vorkommen (allegro, scherzo, vivace ...). Obendrein noch die
Tonarten und manches andere.

Damit wurde es möglich, einen Simpel-Einstieg mit nur einem
einzigen Einwurfschlitz anzubieten. Wie man hört, ist es dies, was
Nutzer heute wünschen - indoktriniert durch die Global Players der
Informationsindustrie. Was man da nun alles einwerfen kann,
zeigt aber eine Liste von Beispielen.
Statt vieler weiterer Worte sei hier nur verwiesen auf die URL der
aus Zeitmangel äußerst schlicht gehaltenen Startseite:

   http://www.biblio.tu-bs.de/db/bolero/

Für die Bereitstellung danken wir dem privaten Sammler, der
ungenannt bleiben möchte. Die Datenbank umfaßt ca. 6.500 Stücke.
Konsequent sind hier die bolero-Prinzipien angewandt.
Die Einheitstitel entsprechen nicht den RAK-Musik, was aber
den Vorteil hat, daß man ohne weiteres z.B. nach
"violinkonzert" suchen kann, und daß man ein ohne einschlägige
Kenntnisse lesbares Register der Einheitstitel einsehen kann.
Der RAK-Musik-EST käme dem aktuellen Ideal der Neuen Einfachheit
denn doch weniger entgegen. (Nutzer wollen, so die These, weder
denken noch etwas wissen müssen.) Deutet sich hier an, daß womöglich
nicht nur RAK-Musik, sondern überhaupt die hergebrachten
Gewohn- und Gepflogenheiten der Katalogisierung einem
neuerlichen Überdenken unterworfen werden sollten? Oder wäre
das nur eine unnötige Anbiederung an den Zeitgeist?

B.E.




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