ISBN ab 2005 mit 13 Stellen

[Heinrich Allers]

Am 16.6.2003 teilte B. Eversberg mit:

> ... Die Industrie hat sich aber rechtzeitig 
> Gedanken gemacht und einen 13stelligen Standard definiert, genannt "Bookland EAN-13"
> In 2005 wird er eingefuehrt.
> ...
> Alles Wichtige, einschliesslich der Berechnungsweise, findet man unter
> 
> http://isbn.org/standards/home/isbn/transition.asp

Toll, was man sich da für die Menge der bereits existierenden ISBNs 
ausgedacht hat, damit sie ins neue 13-stellige Schema passen: Da wird 
zunächst einmal '978' vorgesetzt, wogegen nichts zu sagen ist, aber dann 
kommt 's: Die Prüfziffer wird neu berechnet! 

Konkret: Die 10-stellige ISBN 0-393-04002-X wird zur 13-stelligen ISBN 978-0-
393-04002-9.

Warum wohl konnte man den neuen Prüfzifferalgorithmus, der, wie man an der 
lustig zwischen 1 und 3 hin und her springenden Gewichtung sehen kann, in 
ziemlich weite Grenzen neu definierbar war, nicht so auslegen, daß bei dem 
Präfix '978'  für die 10-stelligen ISBNs die alten Prüfziffern gültig 
geblieben wären? Gut, die Frage ist an dieser Stelle verkehrt gestellt ...

Ich versuche, meine Phantasie anzustrengen und mir vorzustellen, wie das nun 
laufen wird: Wird es ab Herbst 2004 (das neue System soll mit seiner 1. Stufe 
zum 1.1.2005 in Kraft treten) Bücher mit eingedruckter 13-stelliger ISBN und 
solche mit 10-stelliger ISBN geben? Ganz sicher Ja.

Aber wie gehen wir programmintern damit um? Zweigleisig werden wir wohl nicht 
fahren, mit zwei verschiedenen Prüfzifferberechnungsalgorithmen für 10- und 
für 13-stellige ISBNs? Oder doch?

Werden wir intern alle ISBNs, bis hin zu denen aus den ersten Jahren (aus der 
zweiten Hälfte der 70er Jahre), intern umwandeln in 13-stellige ISBNs und 
ihnen dem neuen Berechnungsalgorithmus entsprechende Prüfziffern verpassen? 
Und werden wir sie nur im Verkehr mit denjenigen Datenbanken und z.B. 
Verbundkatalogen, die diesen Schritt nicht getan haben, wieder in die alte 10-
stellige Form mit nach alter Art berechneter Prüfziffer zurückverwandeln?

> Uns bleibt nur uebrig, schon mal eine Machbarkeitsstudie auf den Weg zu bringen...

Ich bin gespannt, wieviel Konvertierungsarbeit uns mit der daraus sich 
schließlich ergebenden Lösung angeboten werden wird.

Und in diesem Zusammenhang gleich noch eine Bitte:

Heute wird nicht erkannt, daß eine eingegebene ISBN formal falsch ist, wenn 
man die Bindestriche fortläßt. Könnte diese Prüfung auf formale Richtigkeit 
auch dann greifen, wenn eine ISBN bindestrichlos oder nicht mit allen 
Bindestrichen eingegeben wird? D.h. konkret: 0393040021 sollte als formal 
falsche ISBN erkannt werden.


Mit besten Grüßen aus dem heißen
München (morgen 37 Grad?):

Heinrich Allers

-- allers at t-online.de * http://home.t-online.de/home/allers