Zeichenumwandlung
Allers Heinrich
allers at goethe.de
Mi Nov 14 20:16:12 CET 2001
Liebe Frau Laß:
> ich bereite zur Zeit den Umstieg von presto auf a99 vor.
> Die erste "Hürde", die ich nehmen muss, ist mein eigener
> Zeichensatz. Wir haben gleich den ersten ostwest.fon für
> unseren Bedarf verändert bzw. erweitert und haben die
> dann erfolgten Änderungen im "Original-ostwest.fon"
> nicht mehr übernommen. Folge ist jetzt natürlich die
> erforderliche Anpassung der verschiedenen
> Umwandlungstabellen
Das wäre das geringere Problem, wenn auch Fleißarbeit.
> und das Schreiben eines (oder mehrerer) TTF-Fonts.
Das kann sich schon kniffliger gestalten. Deswegen ist eine ganz wichtige
Frage, ob es um die Gestaltung _eines_ oder _mehrer_ Fonts geht (mal nur
z.B. auf Arial blickend; wenn noch 'ne Nicht-Proportionalschrift dabeisein
soll, ist's schon mehr als ein Font).
> Da uns trotz der eigenen Erweiterung immer noch viele Zeichen fehlen,
Ich verstehe Sie so, daß Sie bis heute (unter allegro classico) mit einen
einzigen Font recht und schlecht oder mehr schlecht als recht leben, und daß
Sie nun aus Anlaß größerer Umstellungen die Gelegenheit wahrnehmen wollen,
Nägel mit Köpfen zu machen.
> spiele ich mit folgendem Gedanken: ich wandle meine so Daten
> um, dass ich den "Original-ostwest.fon" benutzen kann, setze allerdings
die
> diakritischen Zeichen grundsätzlich vor die jeweiligen
> Buchstaben.
Was ganz konkret meinen Sie mit "diakritischen Zeichen grundsätzlich vor die
jeweiligen Buchstaben" setzen? Dieses Verfahren bezieht sich doch nur auf
Zeichen, die es _nicht_ im Braunschweiger Ostwest-Font gibt, nicht wahr? Wie
würden Sie nach Ihren Vorstellungen etwa das kleine türkische i ohne Punkt
und die lettischen Volake mit Querstrichen drüber bei der Erfassung
eintragen, Zeichen, die es im Ostwest-Font - soweit ich sehe - nicht gibt.
> Damit erspare ich mir die Anpassung der Umwandlungstabellen und
> TTF-Fonts.
Aber doch nur für die Zeichen, die im Standard-Ostwest-Font vertreten sind!?
> Ich glaube (und hoffe), damit alle Zeichen abdecken zu können.
Na ja, wenn Sie zu Ersatzdarstellungen bei der Erfassung greifen, und so
verstehe ich das den jeweiligen Zeichen Vorsetzen von anderen Zeichen, dann
ist der abdeckbare Zeichenvorrat fast grenzenlos.
> Da wir häufig Listen erstellen, die mit WORD weiter
> verarbeitet werden, möchte ich ein Makro schreiben
> und diese Zeichen(folgen) durch die im erweiterten
> WORD-Zeichensatz enthaltenen Sonderzeichen ersetzen.
Das geht natürlich; ein Teil der Arbeit, die sie an einer Stelle (bei der
Anpassung von Allegros Umschlüsselungstabellen) sparen, stecken Sie anderswo
wieder herein.
> Das hätte den Vorteil, dass alle die mit WORD arbeiten,
> diese Dateien weiter verarbeiten können, ohne dass der
> allegro-Zeichensatz installliert sein muss.
Stimmt wohl. Aber wenn Sie andere Allegro-Ausgaben machen, etwa
komma-delimitierte mit dem Ziel des Imports in Fremdsysteme auf
Windows-Basis? Wenn Sie das alles unter dem Dach eines speziellen Fonts
laufen lassen, haben Sie keine Probleme. Und eine spezielle Schriftart für
die Bearbeitung eines durch einen speziellen Zeichensatz charakterisierten
Problems zu installieren, ist keine schmutzige Sache. Konkret: einem Partner
in Griechenland, der mit gemischtem griechisch-deutschem bibliographischem
Material arbeitet, die Installation eines Fonts gre-ger.ttf anzutragen,
bildet keine Zumutung, sondern entspricht dem aktuellen Stand der Technik
(In einer heftigen Diskussion mit Windows-Aposteln, die meinten, unter
W-2000 sei das Zeichensatzproblem ein für allemal gelöst, ergab sich hier
neulich als Ergebnis das glatte Gegenteil).
> Spricht etwas gegen dieses Verfahren bzw.
Was ich hier so eingeworfen habe, will nicht unbedingt etwas gegen Ihr
Verfahren sagen; T. Berger hat ja eine Menge Hinweise gegeben, wie so etwas
machbar ist.- Auch wenn wir es hier für unsere diversen Sprachbereiche ganz
anders halten. Wir sind aber auch in einer anderen Situation; z.B. spielt
die Eingabemethode bei uns eine größere Rolle als bei Ihnen: während bei
Ihnen nur jedes ich-weiß-nicht-wievielte Buch in den Bereich der kritischen
Zeichen fällt, ist es in Istanbul _jeder_ Bibliotheksbenutzer bei der
Erstaufnahme seiner Adreßdaten.
Mit freundlichen Grüßen:
Heinrich Allers
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