Es-dur und cis-moll

Antje Drux Antje.Drux at ofd.mf.lsa-net.de
Do Mär 8 11:12:40 CET 2001


Vielen Dank für diese lehrreich-unterhaltsame Exkursion !
 Grüße aus Magdeburg !
 A.Drux

Bernhard Eversberg schrieb:

> Mal was anderes nach all den Verlautbarungen ...
>
> Es-dur bzw. cis-moll
>
> waren die Lieblingstonarten von Beethoven bzw. Chopin. Haetten Sie's
> gewusst? Total ueberraschend ist es allerdings nicht.
> Solche Fragen koennen jetzt nebenbei mit dem neuen QUANT-Modul
> beantwortet werden. Der Besitzer einer "bolero"-Datenbank hat dieses
> getan und die Zahlen mitgeteilt, die sich bei einer Auswertung
> der konsequent erfassten Tonarten ergaben. Mit seiner Erlaubnis
> verbreiten wir hiermit die Listen der grossen Komponisten,
> chronologisch von Vivaldi bis Chopin. Ohne den Anspruch, damit
> irgend etwas zur Musikwissenschaft beizutragen!
> Haydn und Mozart haben, auch nicht uninteressant, zu 90% in Dur
> komponiert. Haydn hatte wohl des Naturells wegen keine Ader fuer
> Moll, waehrend Mozart mit KV 183, 550 und 466 fulminant bewiesen
> hat, dass er's KONNTE. Haydn's "Abschiedssinfonie" ist natuerlich
> auch nicht von Pappe. Dur ging ja einfach nicht in dem Fall, aber
> dann griff er gleich, wennschon dennschon, zu fis-moll, obwohl's
> doch mehr ein Scherz war.
>
> Es-dur ist bei Bach, der immerhin auch zu 42% Dur gemacht hat, im
> Gegensatz zu Beethoven nur GANZ schwach vertreten. Das liegt, wie
> man lesen kann, daran, dass zu der Zeit Es-dur nur in Berlin und
> Dresden einigermassen in Gebrauch war. Man konnte es auf den Quer-
> floeten nicht spielen! Bis schliesslich Quantz, des Grossen Fritzens
> Lehrer, eine Zusatzklappe entwickelte, womit's dann ging. (BWV 1031
> IST eine Floetensonate in Es, aber die Fachwelt zweifelt noch,
> ob sie von J.S. ist oder von C.P.E.)
> Als Beethoven kam, konnte er sich in Es austoben, mit Opp. 55 und
> 73 als bekanntesten Exempeln.
> Bach ist trotz 24 Tonarten in puncto Vielfalt nur zweiter, und auch
> nur wegen des "Wohltemperierten Klaviers". Chopin hat 25, aber nur
> scheinbar (es gibt ja nur 24), weil er vor Ges-dur nicht zurueck-
> schreckte, was sonst als Fis bezeichnet wird. Ansonsten hat er aber
> mehr als Bach die schwierigen Tonarten frequentiert. Bach stand halt
> viel mehr in der Praxis und musste immer halbwegs spielbares Material
> fuer teils mittelmaessiges Personal abliefern... Vielleicht ist aber
> auch hinsichtlich Bach die ausgewertete Sammlung nicht ganz
> repraesentativ.
>
> Aber nun zu den Listen.
>
> Zuerst die Gesamtwertung:
>
>      26 Tonarten
>    2613 Gesamtzahl der ausgewerteten Stuecke
>    _________________________________________
>
>     382 D-dur
>     291 C-dur
>     237 Es-dur
>     219 G-dur
>     204 F-dur
>     185 B-dur
>     153 A-dur
>     147 d-moll
>     112 c-moll
>     106 g-moll
>      87 e-moll
>      78 a-moll
>      68 E-dur
>      64 f-moll
>      58 cis-moll
>      57 h-moll
>      42 As-dur
>      25 fis-moll
>      22 b-moll
>      19 Des-dur  (= Cis)
>      16 Fis-dur
>      14 H-dur
>      11 Ges-dur  (= Fis)
>       8 es-moll
>       5 gis-moll
>       2 Cis-dur
>
> Und nun die Einzelwertungen:
>
> Vivaldi
>
>       15 Tonarten
>      169 Gesamtzahl der ausgewerteten Stuecke
>       62% Dur
>      ________________________________________
>       33 C-dur
>       25 D-dur
>       19 F-dur
>       17 g-moll
>       14 G-dur
>        9 E-dur
>        9 d-moll
>        9 a-moll
>        8 B-dur
>        6 f-moll
>        6 A-dur
>        5 e-moll
>        4 h-moll
>        3 c-moll
>        2 Es-dur
>
> Bach
>
>       24 Tonarten
>      280 Gesamtzahl der ausgewerteten Stuecke
>       42% Dur
>     _________________________________________
>       38 d-moll
>       27 D-dur
>       25 h-moll
>       25 G-dur
>       24 C-dur
>       22 F-dur
>       18 E-dur
>       18 c-moll
>       14 g-moll
>       14 e-moll
>       13 a-moll
>        9 Es-dur
>        8 A-dur
>        5 cis-moll
>        4 B-dur
>        4 f-moll
>        3 fis-moll
>        2 Cis-dur
>        2 es-moll
>        1 As-dur
>        1 b-moll
>        1 H-dur
>        1 Fis-dur
>        1 gis-moll
>
> Haendel
>       13 Tonarten
>       44 Gesamtzahl der ausgewerteten Stuecke
>       72% Dur
>       _______________________________________
>       11 D-dur
>        6 B-dur
>        4 G-dur
>        4 F-dur
>        4 d-moll
>        4 C-dur
>        3 g-moll
>        2 E-dur
>        2 a-moll
>        1 f-moll
>        1 e-moll
>        1 c-moll
>        1 A-dur
>
> Haydn
>       16 Tonarten
>      144 Gesamtzahl der ausgewerteten Stuecke
>       90% Dur
>      ________________________________________
>       35 D-dur
>       24 C-dur
>       20 G-dur
>       20 Es-dur
>       14 B-dur
>        7 F-dur
>        7 A-dur
>        4 fis-moll
>        3 g-moll
>        2 H-dur
>        2 f-moll
>        2 d-moll
>        1 h-moll
>        1 e-moll
>        1 cis-moll
>        1 c-moll
>
> Mozart
>
>       15 Tonarten
>      405 Gesamtzahl der ausgewerteten Stuecke
>       90% Dur
>      ________________________________________
>       87 D-dur
>       70 C-dur
>       51 Es-dur
>       43 B-dur
>       41 A-dur
>       39 G-dur
>       32 F-dur
>       12 g-moll
>       10 c-moll
>        8 d-moll
>        5 e-moll
>        3 E-dur
>        2 f-moll
>        1 h-moll
>        1 a-moll
>
> Beethoven
>
>       17 Tonarten
>      164 Gesamtzahl der ausgewerteten Stuecke (incl. etliche WoO)
>      ________________________________________
>       29 Es-dur
>       23 G-dur
>       19 D-dur
>       19 C-dur
>       14 F-dur
>       14 c-moll
>       14 B-dur
>        9 A-dur
>        5 f-moll
>        3 e-moll
>        3 E-dur
>        3 d-moll
>        3 a-moll
>        2 g-moll
>        2 cis-moll
>        1 Fis-dur
>        1 As-dur
>
> Die Zahlen fuer Schubert und Weber sind wohl zu klein, um
> wirklich repraesentativ zu sein. Andererseits haben viele
> von deren Stuecken gar keine Tonartbezeichnung.
>
> Schubert
>
>       15 Tonarten
>       76 Gesamtzahl der ausgewerteten Stuecke
>       70% Dur
>      ________________________________________
>       11 C-dur
>        9 B-dur
>        8 A-dur
>        7 D-dur
>        6 Es-dur
>        6 As-dur
>        5 h-moll
>        5 a-moll
>        4 f-moll
>        3 Ges-dur
>        3 F-dur
>        3 c-moll
>        2 g-moll
>        2 d-moll
>        2 b-moll
>
> Weber
>
>       11 Tonarten
>       42 Gesamtzahl der ausgewerteten Stuecke
>       81% Dur
>       _______________________________________
>       15 Es-dur
>        8 C-dur
>        5 B-dur
>        4 f-moll
>        3 e-moll
>        2 Des-dur
>        1 G-dur
>        1 F-dur
>        1 d-moll
>        1 As-dur
>        1 A-dur
>
> Chopin
>       25 Tonarten
>      236 Gesamtzahl der ausgewerteten Stuecke
>       48% Dur
>      ________________________________________
>       31 cis-moll
>       22 As-dur
>       17 f-moll
>       13 Des-dur
>       11 e-moll
>       11 C-dur
>       10 g-moll
>       10 Fis-dur
>       10 Es-dur
>        9 fis-moll
>        9 E-dur
>        9 b-moll
>        9 a-moll
>        7 H-dur
>        7 F-dur
>        7 c-moll
>        7 B-dur
>        6 h-moll
>        6 G-dur
>        5 Ges-dur
>        5 es-moll
>        5 d-moll
>        5 A-dur
>        3 gis-moll
>        2 D-dur
>
> Bernhard Eversberg
> Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
> D-38023 Braunschweig, Germany
> Tel.  +49 531 391-5026 , -5011 , FAX  -5836
> e-mail  B.Eversberg at tu-bs.de





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