a99 ostasiatisch
Heinrich Allers
allers at t-online.de
Do Apr 20 01:06:43 CEST 2000
<Richard.Teschke at lrz.uni-muenchen.de> teilte am
Mon, 17 Apr 2000 15:24:02 +0200 mit:
> Für alle Ostasiatica-Bibliothekare, die sich für a99/Alcarta
> interessieren, habe ich einen kleinen Bericht über die
> Einsatzmöglichkeiten von a99 mit ostasiatischen Zeichensätzen ins Netz
> gestellt.
Toll, besten Dank! Das ist auch und womöglich doppelt
interessant für jemanden wie mich, der, ohne über gewisse
Grundkenntnisse auf diesem Gebiet zu verfügen, auf ihm zu
dilettieren sich gezwungen sieht.
> Anhand von zwei Katalogen werden eine erfolgreiche
> (koreanisch) und eine erfolglose (chinesisch) Anpassung von a99
> beschrieben. ...
Natürlich bekam ich einen Schreck, als ich hier vom
_erfolglosen_ Versuch einer a99-Lösung fürs Chinesische las:
Ist womöglich das, was ich da mit meinen Kolleginnen von der
Bibliothek des Goethe-Instituts in Peking erarbeitet hatte,
dazu verurteilt, bald auf den Schrotthaufen gebracht zu werden?
Eigentlich sind wir gerade derzeit sehr zufrieden - aber was
hilfts? Ignoranz schützt nicht vor dem Abfallhaufen! Aber nun
genug des Selbstmitleids, ich sage einfach mal, wie unsere
Lösung aussieht, von der wir glauben, daß sie durchaus eine
brauchbare Variante eines "chinesisches a99" ist:
Ziel war die Konstruktion eines "Gesamtkataloges" der
westlichen und chinesische Bücher der Bibliothek des Goethe-
Instituts Peking erschließt, und damit zusammenhängend die
Schaffung eines Verfahrens zur Katalogisierung der
chinesischen Bücher unter Allegro.
Kompromisse waren dazu nötig, aber zu diesen Kompromissen
durfte im "Institut zur Pflege der deutschen Sprache ... "
nicht der Verzicht auf die Umlaute und auf das scharfe s
gehören.
Lösung: Umlaute und scharfes s werden - der html-Diktion
nachempfunden - so eingegeben: a-Umlaut als 'ä&, O-Umlaut
als 'Ö&', scharfes s als 'ß&', usw.. Um weitere als
diese 7 "Sonderzeichen" kümmern wir uns bis auf weiteres nicht.
Als Schriftart zur Anzeige (im Anzeigefeld von a99) wird "TSC
Song" benutzt, verankert in der DISPHEAD.RTF. Man sieht also
auch _ohne_ Aktivierung chinesischer Hintergrundprogramme im
Anzeigefeld schön die chinesischen Zeichen.
Die Umschlüsselungsdateien I.APT, D.APT und O.APT sind gehörig
ihrer Wirkung beraubt worden, die Anzeige- und
Indexierungsparamerdatei wurden gezielt - was die
"Sonderzeichen" angeht - durch geeignete Ersetzungen ergänzt.
Man sieht danach in den Registern die Umlaute aufgelöst, in
der Anzeige korrekt, und zwar auch neben chinesischen Zeichen,
was besonders erfreut, zumindest denjenigen, der weiß, was es
kostet, so etws zu erreichen.
Zur korrekten Darstellung der chinesischen Zeichen im Auswahl-
und im Schreibfeld wird "NJStar Communicator" benutzt,
alternativ auch "Chinese Star". Uns hält auf, daß ich zwar
hier unter "NJStar Communicator" fein die chinesischen Wörter
sehe, in Peking aber unter sonst gleichen (?) Bedingungen z.B.
das letzte Zeichen aber abgeschnitten wird.
Die _Bearbeitung_ der chinesischen Daten erfolgt flexgestützt,
nicht per Auswahl über das Auswahlfeld. Ich denke derzeit
darüber, dieses flexgestützte Verfahren der Bearbeitung um ein
entsprechendes für die Neuerfassung zu ergänzen.
Noch nicht benutzt wird die "Witternsche Ersetzungsmethode"
(Herrn Wittern aus Taipeh danke ich an dieser Stelle für den
großen Verdienst, den er sich um das Zustandekommen unserer
Lösung erworben hat); diese Methode besteht im Hereinziehen
von in eigenen Datensätzen abgelegten RTF-Sequenzen, die die
"Sonderzeichen" repräsentieren, durch Allegros
Ersetzungsmechanismus. Ferner wird auch von der Möglichkeit
kein Gebrauch gemacht, die Felder, die der Aufnahme
chinesischer Zeichen dienen sollen, von denen westlichen
Inhalts zu trennen.
Angesichts des Umstandes, daß wir schon ganz schön weit
gekommen sind, obwohl wir noch nicht einmal diese beiden
letztgenannten Techniken ausgenutzt haben, sehe ich der
Zukunft unserer Lösung mit Optimismus entgegen.
Mit den besten Grüßen:
Heinrich Allers
allers at t-online.de
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