Sortierung und Indizierung von Namen
Michael Lackhoff
lackhof at uni-muenster.de
Fr Apr 24 15:52:44 CEST 1998
On 24 Apr 98, Bernhard Eversberg wrote:
> Mir widerstreben solche Loesungen, denn die "Transparenz" bedeutet hier
> gerade nicht, dass der Nutzer die Sache durchschauen kann, sondern das
> genaue Gegenteil. Manchmal kommt was, manchmal nicht, aber warum bzw.
> warum nicht, genau das wird nicht erkennbar. So eine Loesung waere
> allenfalls akzeptabel, wenn man alle denkbaren Verweisungsformen erfasst
> hat. Was natuerlich voellig illusorisch ist.
Das waere in der Tat illusorisch. Ich sehe allerdings die Problematik
nicht so ganz. Wenn nichts gefunden wird, hat man den Zustand, wie er
jetzt ist. Das kommt jetzt vor und wird auch immer vorkommen.
Wenn jedoch etwas gefunden wird, bekommt man statt einer Verweisung
das Ergebnis der Verweisung. Schliesslich ist ja wohl der einzige
Zweck der Verweisungssaetze, den Benutzer zu den Titeln zu fuehren.
Warum also nicht direkt?
Verwirrung kann ich mir nur z.B. bei Pseudonymen vorstellen, wo also
der eingegebene Name optisch nichts mit dem gefundenen zu tun hat.
Ich kann mir dagegen nicht vorstellen, dass jemand verwundert ist,
wenn er McArthur eingibt und Titel bekommt, in denen MacArthur als
Autor erscheint. Ebensowenig wird sich ein Amerikaner wundern, einen
"Mueller" zu bekommen, wenn er "Muller" eingegeben hat, was ja der
Ausgangspunkt war.
Noch einmal auf Ihren Haupteinwand: es geht nicht darum, etwas
vorzugaukeln, was nicht da ist, sondern das, was da ist gleich
durchzureichen. Bei einer Indexsuche ist der Unterschied nur ein
Tastendruck, bei einer Maskensuche bedeutet es aber eine ganz neue
Suchanfrage (Computer: "Versuch es noch einmal, diesmal mit der
Ansetzungsform" Antwort des Benutzers: "Wofuer hab ich Dich denn?")
Schliesslich ist der Benutzer solche Automatismen auch von anderen
Programmen gewohnt, z.B. der automatischen Rechtschreibkorrektur in
der Textverarbeitung. Er erwartet also wohl solche Funktionen - in
dem Wissen, dass sie manchmal auch Bloedsinn produzieren (auch das
kennt er aus der Textverarbeitung).
Und genau wie bei der Textverarbeitung kann er sie auch abstellen
(keine erweiterte Suche).
> Wie ich in dem zitierten Beitrag auch ausdruecklich klargemacht habe,
> halte ich es nach wie vor fuer wichtig, dem Benutzer die Variabilitaet und
> daraus resultierende Unsicherheit jeder Suche klar vor Augen zu fuehren,
> sonst streuen wir ihm Sand in dieselben. D.h. wir spiegeln sonst mehr
> kuenstliche Intelligenz vor, als es wirklich gibt und verhindern im Ansatz,
> dass die facettenreiche Problematik der OPAC-Suche bewusst wird.
Gerade bei Stammsaetzen ist es ja keine kuenstliche "Intelligenz"
sondern eine einfache Wort-fuer-Wort-Ersetzung nach einer Liste
(Verweisungsformen), die genau zu diesem Zweck erstellt wurde (bringe
den Benutzer von jedem Wort der Liste zu einem definierten Eintrag).
Ganz anders saehe es aus, wenn jemand versuchen wuerde, aehnliche
Dinge z.B. bei Titelstichwoertern zu versuchen (ohne Liste, nur nach
noch so ausgekluegelten Algorithmen). Fuer solche Faelle teile ich
Bedenken voll - nur ging es mir nicht um solche Tricks.
Viele Gruesse
Michael Lackhoff
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