Antwort auf: Re: Kritik an Presto-W

Dierk H�ppner d.hoeppner at tu-bs.de
Di Okt 15 17:36:47 CEST 1996


Andrea Belafi wrote:

>        Seit ich aber als Allegro-Anwenderbetreuer und -Schuler in der
>        Zentralverwaltung des Goethe-Institutes arbeite, stehe ich ja
>        sozusagen auf der anderen Seite, und ich finde es mitunter recht
>        muehsam, maus-verwoehnten Anwendern zu erklaeren, dass man recht gut
>        nur mit den Tasten arbeiten kann.

Das Problem Maus- oder Tastatur oder Beide-Bedienung wird immer ganz
heiß diskutiert und erscheint mir nicht lösbar zu sein. Es gibt nämlich
für beide Pros und Contras: Wer viel manuell eingeben muß und ggf. sogar
blind schreiben kann, ist mit einer reinen Tastaturbedienung einfach
schneller. Und in den meisten Fällen ist die Arbeit mit allegro ja nicht
eben nur Selbstzweck. Man möchte seine Arbeit so schnell wie möglich
erledigen. Andererseits sind Aufgaben denkbar, die man vielleicht mit
einer Maus einfacher erledigen kann. Zum Beispiel die Auswahl eines
Datensatzes in einer anderen Datenbank und das 'Hinüberziehen' des
Satzes in die eigene. Und Schwupp ist er drin. Man kann sich noch viele
ähnliche Situationen ausdenken. Hingegen gibt es schon Fälle, wo Leute,
die Programme (z.B. CAD-Programme) lange Zeit ausschließlich mit der
Maus bedienen, ernsthafte Schäden erlitten. Das Ganze läuft unter dem
Schlagwort RSI (Repetitive Strain Injury). Gemeint sind
Sehnenscheidenentzündungen, Muskelverkrampfungen etc. (Den 'Tippern'
kann so etwas allerdings auch passieren.) Ich selbst habe für mich das
Problem auch noch nicht gelöst.

>        Das grosse Problem aber sind 2 andere Fragen, auf die ich keine
>        Antwort weiss: Warum speichert Allegro nicht automatisch die
>        Titelaufnahmen? Warum gibt es nicht - wie bei Winword - eine
>        "Rueckwaertstaste", mit der man alle Aktionen rueckgaengig machen
>        kann? Den Anwendern, die vorher nur mit Windows gearbeitet haben,

Zu Frage 1: Da muß man zunächst festlegen, wann denn eine Titelaufnahme
gespeichert werden soll. Antwort: Wenn sie fertig ist. Ja, aber wann ist
sie denn fertig? Wer Aufnahmen unterschiedlichen Typs eingibt erzeugt
unterschiedlich lange Aufnahmen. Dann katalogisiert jeder auch vom
Umfang her anders. Einige begnügen sich vielleicht mit Verfasser, Titel,
Erscheinungsdaten. Andere toben sich zusätzlich noch in der
Verschlagwortung oder auf anderen Gebieten aus. Zu entscheiden, wann
eine Aufnahme fertig ist, ist eine typische intellektuelle Aufgabe, die
nur derjenige entscheiden kann, der gerade vor dem Rechner sitzt und
eingibt. Wenn man unter Winword ein Dokument nicht speichert, sondern
den Rechner ausschaltet, ist das Dokument auch weg!

Zu 2: Meines Wissens nach gibt es in keiner Datenbank eine
Undo-Funktion. (Man korrigiere mich bitte) Das Problem ist hier auch
schwer, wenn nicht gar unmöglich, zu lösen. Stellen Sie sich eine
Datenbank vor, an der viele gleichzeitig arbeiten. Sie geben etwas ein.
Jemand anderes arbeitet mit 'Ihrem' Satz weiter aud baut seine Arbeit
darauf auf. Und dann kommen Sie und machen Ihre Arbeit wieder
rückgängig. Wie soll hier das System reagieren? Alle Aktionen
mitzuprotokollieren wäre ein zu großer Aufwand. 

Der einzige Platz, wo eine Undo-Funktion denkbar wäre, wäre der
Datensatzeditor. Da würde sich die Funktion aber nur auf die aktuelle
Arbeit an einem Datensatz beziehen. Nach dem Speichern fängt man wieder
von vorn an. Für den Editor könnte ich mir so eine Funktion sehr gut
vorstellen.

Hoffentlich habe ich Ihre Geduld nicht zu sehr strapaziert.

Viele Grüße 

Dierk Hoeppner

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