[Allegro] allegro vs RDBMS
Bernhard Eversberg
b-eversberg at gmx.de
Mi Feb 10 16:37:07 CET 2021
Auf allegro-c.de war immer der Text
"allegro und Relationale Datenbanken - Vergleichende Gegenüberstellung"
einer der meistgelesenen. Obsolet ist das Thema noch nicht, daher wurde nach
leichter Überarbeitung das Elaborat jetzt auf allegro-b bereitgestellt:
http://www.allegro-b.de/downloads/doku/a-r.htm
Die Systeme Koha und FOLIO verwenden, trotz ansonsten großer Unterschiede, im Kern die
Technik der Relationalen Datenbankmanagementsysteme (RDBMS). Diese Technik ist schon
10 Jahre älter (1970) als allegro und hatte ihren Ursprung nicht im Bibliothekswesen.
Der Begründer Edgar F. Codd war Mathematiker, der von allegro (1980) zufällig auch.
Doch die Grundkonzepte könnten unterschiedlicher kaum sein: RDBMS hat eine mathematische
Theorie als Basis, die "Relationen-Algebra". Dass diese auf Bibliotheksdaten nicht
so optimnal passte, hatten einige 1980 schon erkannt. Denn die DFG hatte wenige
Jahre vorher postuliert, man sollte in den Bibliotheken künftig RDMBS verwenden.
Rundum überzeugend gelungen ist das dann jedoch nirgends - man erkannte bald, dass
man z.B. MARC nicht effizient in Tabellen abbilden kann. Dies schreckte derartig ab,
dass es für allegro als Grundlage nicht in Betracht kam. Selbst Folio hat zwar die
eigentlichen Arbeitsdaten stehen in einem Tabellenbauwerk, aber die MARC-
Ausgangsdaten in einem zusätzlichen, nichtrelationalen Repositorium.
Auch die Tatsache, dass sowohl FOLIO wie auch Koha für OPAC-Zwecke auf VuFind
zurückgreifen müssen, beruht auf der genannten Problematik. Aber OK, Hardware und
Systemsoftware sind heute um Größenordnungen leistungsfähiger als vor 40 Jahren.
Natürlich muss daher das OPAC-Retrieval nicht zwingend auf dieselben Grunddaten
zugreifen wie die Managementfunktionen. Solche Fragen bekümmern deshalb niemanden mehr.
Dass eine Migration von allegro zu RDBMS jedenfalls kein Sonntagsspaziergang sein kann,
dürfte aber kaum verwundern. Ein wenig Grundwissen über RDBMS kann daher kaum schaden.
Doch genug der Worte an dieser Stelle, alles weitere steht im Text.
B.E.
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