[Allegro] NixCloud

Armin Stephan armin.stephan at augustana.de
Mo Mai 25 09:58:19 CEST 2020


Lieber Herr Eversberg,

angefangen, ins Bewusstsein zu dringen, hat in der allgemeinen 
Wahrnehmung die Sache wohl mit der Dropbox. Und sie hat sich schnell 
verbreitet, weil die Dropbox unkompliziert funktioniert und erst einmal 
nichts kostet für private Anwendungen.

Andere "Player" sind nachgezogen. Viele PC-Anwender haben sicher Zugang 
zu OneDrive, weil ein OneDrive-Account in einer Office-Lizenz integriert 
ist. (Ich kenne aber sehr viele Office-Anwender, die das gar nicht 
wissen ...) Dabei bekommt man bei OneDrive ohne Aufpreis satte 5 GB 
standardmäßig, bei Dropbox sind es "nur" 2 GB.

Irgendwann hat sich bei manchen aber ein gewisses Unbehagen eingestellt 
bei der Vorstellung, dass da jetzt irgendwer (aus welchen Gründen?) 
irgendwo (in Amerika) die eigenen Daten speichert. (Dieses Unbehagen ist 
tatsächlich sehr stark eine Gefühlssache. Manche verspüren es, manche 
nicht. Es lässt sich aber schon auch beobachten, dass gelegentlich 
Institutionen daraus generelle Handlungsstrategien ableiten und die 
Speicherung relevanter Daten auf solchen Plattformen ihren 
Mitarbeitenden verbieten.)

Hier kommen nun Tools wie OwnCloud und NextCloud ins Spiel. Wie der Name 
OwnCloud schon sagt, ist der Hauptunterschied zu den genannten 
Cloud-Lösungen, dass ich diese Cloud selber betreiben kann auf einem 
"eigenen" Web-Server.

Technisch gesehen handelt es sich dabei um PHP-Skriptsammlungen, die man 
sich kostenlos herunterladen und dann eben auf einem Web-Server oder 
Webspace installieren kann. Das ist genau so wie man das von allen 
solchen Anwendungen (z.B. MySQL) kennt.

Diese Installation ist die Hürde, die dann doch dazu führt, dass diese 
Lösungen nicht annähernd so verbreitet sind wie Dropbox und Konsorten.

Von der Funktion her betrachtet, sind diese Cloud-Lösungen nicht 
nennenswert schlechter als ihre kommerziellen Pendants. Für den reinen 
Anwender macht es deshalb wirklich kaum einen Unterschied, ob es diese 
oder eine andere Cloud ist, mit der er arbeitet.

Es braucht aber halt jemanden, der sich um die Installation und Pflege 
kümmert, wenn man sich für eine dieser Cloud-Lösungen entscheiden 
möchte. Das ist ja z.B. bei Koha genauso. Theoretisch kann man sich Koha 
herunterladen und auf einem eigenen Web-Server installieren. Praktisch 
gesehen ist das aber für viele eine unüberwindbare Hürde, weshalb sich 
dann "Dienstleistungen" entwickeln, wie im Falle von Koha der Service 
des BSZ. (Bei Koha kam zur technischen Handhabung natürlich noch hinzu, 
dass es keine "deutsche" Version gab, also erst einmal Anpassungen an 
hiesige Bedürfnisse brauchte.) Von Allegro kennen wir alle das ja auch, 
dass der administrative Teil eine Grenze darstellen kann.

Wenn man jemanden hat, der die technische Seite der Anwendung 
beherrscht, hat eine solche Cloud-Lösung natürlich auch den Vorzug, dass 
man hier Zugriff auf die Innereien hat, also z.B. an solchen 
Stellschrauben wie den von Ihnen schon angesprochenen Rechten drehen 
kann. Kann man PHP programmieren, könnte man grundsätzlich sogar in die 
Anwendungen direkt eingreifen.

Meines Wissens ist NextCloud gewissermaßen der Nachfolger von OwnCloud, 
wie der Name ja vermuten lässt. Hinter der Anwendung stehen wohl 
ehemalige OwnCloud-Entwickler. OwnCloud gibt es aber auch noch. 
(Gelegentlich bekomme ich noch Updates für meinen Client angeboten.) Wie 
sich das genau zueinander verhält, bedürfte wohl intensiverer 
Recherchen. Ich habe mir einfach gemerkt, dass man jetzt NextCloud 
nehmen sollte, wenn man neu einsteigt.

Mein persönlicher Einstieg in diese Welt war die Installation einer 
OwnCloud auf dem Webspace unseres Providers (DomainFactory). Das liegt 
allerdings Jahre zurück. Über die eigentliche Installation hinaus habe 
ich an dieser Plattform nie etwas gemacht.

Auf dem Server der Arbeitsgemeinschaft der Archive und Bibliotheken in 
der evangelischen Kirche haben wir unseren Administrator NextCloud 
installieren lassen. Für jemanden wie ihn, der fit ist in diesen Dingen, 
ist das ähnlich unkompliziert und schnell erledigt wie eine 
Standard-Installation von Allegro-C auf einem Einplatz-PC.

Wollte man also tatsächlich mit dem Betrieb von a99 in einer 
Cloudumgebung experimentieren, kommen meines Erachtens primär solche 
selbstverwalteten Clouds in Frage. Bei den kommerziell angebotenen hat 
man schlicht zu wenig Rechte. (Jedenfalls bei dem von uns getesteten 
OneDrive sind wir sofort an Grenzen gestoßen und können die nicht 
verschieben.)

Es wäre aber in überschaubarer Zeit mal ausprobiert, ob es auf einer der 
anderen kommerziellen Plattformen zufällig klappt, ohne Eingriffe 
vornehmen zu müssen.

Mit der Cloud von Amazon habe ich noch nie gearbeitet. Könnte man 
natürlich auch mal testen. Aber schon beim ersten Aufruf ist dauernd von 
Fotos die Rede ...

Interessant fände ich auch HiDrive von Strato. Diese Cloud versucht 
nicht nur dadurch zu punkten, dass sie die Speicherung der Daten auf 
amerikanischen Servern zu umgehen verspricht, sondern auch dadurch, dass 
man doch einige intelligente Features sich hat einfallen lassen. 
Vielleicht kann HiDrive auch an dieser Stelle mehr? Aber HiDrive ist 
nicht kostenlos, deshalb kam es bei unseren ersten vorsichtigen Tests 
nicht in Betracht.

Am 15.05.2020 um 14:12 schrieb Bernhard Eversberg:
> *Gesendet:* Donnerstag, 14. Mai 2020 um 17:29 Uhr
> *Von:* "Armin Stephan" <armin.stephan at augustana.de>
> > Ansonsten wäre das natürlich eine geniale Sache. "Allegro online" 
> sozusagen ...
> Hallo Herr Stephan,
> sicher ist da was dran. Bis dato hatte ich weder Anlaß noch Zeit noch 
> Neigung, mich mit dem Thema zu befassen,
> aber man sollte es bestimmt nicht dauerhaft ignorieren. Und Zeit 
> könnte ich im Moment schon erübrigen, wenn man
> die Umstände bedenkt unter denen wir aktuell leben ...
> Nur, es gibt eine enorme Vielfalt von Dienstleistern und Angeboten, 
> die größten sind wohl Amazon und Microsoft.
> Mit Amazon hatten sie noch nichts versucht? Man muß sich am Anfang, 
> wenn man was versuchen will, zuerst für etwas entscheiden, und dafür 
> habe ich noch zu wenig Überblick.
> Koha und künftig FOLIO werden oder sollen ja bekanntlich auch als SaaS 
> angeboten werden.
> (Über Preise habe ich allerdings noch gar keinen Eindruck, doch das 
> wäre auf keinen Fall zu vernachlässigen.)
> Aber Sie sind anscheinend mit der Materie schon ganz gut vertraut?
> Jeder Tip ist willkommen!
>
> B.E.
-- 

Mit freundlichen Gruessen
*Armin Stephan*
/Jefe de Biblioteca/
Augustana-Hochschule / Bibliothek
Waldstr. 15
*D-91564 Neuendettelsau*
Tel. 09874/509-300
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