[Allegro] a35 - Indexeintrag mit Bindestrich

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Mo Mär 24 09:01:08 CET 2014


Am 21.03.2014 18:05, schrieb Thomas Berger:
>
> Ich denke auch, dass so eine Dreifachbehandlung von Bindestrichwoertern
> Standard sein sollte. Also einmal so wie erfasst, zweitens mit eliminierten
> Bindestrichen (Albertschweitzergesamtschule) und drittens mit allen Strichen
> als Spatien interpretiert.
Das dritte würde also bedeuten, oder verstehe ich das falsch, daß ein
Wortindex dann zu einem Mehrwort-Index zu erweitern wäre, a.k.a.
"Phrasenindex"? Doch auch damit wäre die "Herzogaugustbibliothek" 
unauffindbar, denn sie schreibt sich offiziell "Herzog August
Bibliothek".
Perfektion, m.a.W., ist unerreichbar, aber wissen wir das nicht schon
lange? In älterer Diktion: schraubt man den Recall hoch, geht die
Präzision in die Binsen.
Forderungen, auf Browsing (in sortierten Registern) ganz zu verzichten,
zugunsten neuerer (Suchmaschinen-)Methoden sind ja auch nicht neu
und sie sind nachvollziehbar, weil das Verstehen der Funktionsweise
alphabetischer Anordnung verlorengeht, damit auch die Kulturtechnik,
solche Anordnungen mit Verständnis nutzen zu können. Die Neigung ist
groß, darauf zu verzichten - wie es Suchmaschinen ganz selbstbewußt
längst vormachen. Das "allegro"-System hat nun aber im Kern die
Technik der sortierten Register als zentrales Wirkprinzip und nur
als Hilfe für gewisse Fälle, nicht für den OPAC, die Volltextsuche.
Damit sind immer weniger Blumentöpfe zu gewinnen, wie sich schon
lange abzeichnet. Wir hatten zwei Wege aufgezeigt und vorgemacht,
Suchmaschinentechnik mit Solr nutzbar zu machen, mehr oder weniger
integriert in allegro-Funktionalität. Es wäre ein fruchtbares
Open-Source-Betätigungsfeld, diesen Grundgedanken weiterzuentwickeln.
Zumal dies kein tieferes Verstehen der C-Quellprogramme erfordert,
sondern sich mit den Altprogrammen auf höherer Ebene integriert.
Geschieht dies nicht, werden die Aussichten für allegro sinken.

Für stärker halte ich aber die Tendenz zur Ausweitung der Verbund-
leistungen und -nutzungen, auch im Umfeld der kleineren und
finanzschwächeren Spezialbibliotheken. Dann bleiben für allegro
vornehmlich nur diejenigen Projekte, die aus diversen Gründen
nicht in einem Verbund unterkommen können.
Hinzu kommt die Umorientierung der Großsysteme in neue Richtungen,
die Bewegung weg von MARC, hin zu "Linked-Data"-Konzepten, die wir
mit allegro nicht nachvollziehen könnten.

Es wird immer mal wieder gesagt, "Braunschweig" sollte mehr in die
Vermarktung investieren und endlich mal Werbung machen. Daraus kann
nichts werden, die rechtlichen Grundlagen dafür fehlen, von anderen
Grundlagen mal ganz abgesehen. allegro-Anwender waren immer vorwiegend
Überzeugungstäter oder eben solche, die sich nichts anderes leisten
konnten. Die Zeiten aber, in denen so etwas gebraucht wurde, gehen wohl
ihrem Ende zu.

B.Eversberg




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