[Allegro] V34.8 steht vor der Tür. Und dann?
Bernhard Eversberg
ev at biblio.tu-bs.de
Mi Dez 10 07:32:16 CET 2014
Am 09.12.2014 16:49, schrieb Armin Stephan:
>
> die Kernfrage von Herrn Berger ist doch, wenn ich ihn recht verstehe:
>
> Wird es noch ein RDA-kompatibles Allegro aus Braunschweig geben?
>
Das ist in etwa so richtig, oder vielmehr falsch, wie zu fragen:
"Wird es eine MySQL-Version geben, die kompatibel ist mit unserm neuen
Geschäftsmodell?" oder "Wann gibt es eine Oracle-Version, die
mit den neuen EU-Bestimmungen kompatibel ist?"
Solche Fragen sind sachlich völlig daneben - und Sie wissen das
auch, Herr Stephan - weil jene Systeme agnostisch sind. Die haben
selber gar keine Ahnung von Geschäftsmodellen oder irgendwelchen
Behördenbestimmungen oder gar Gesetzen. Das sind alles Dinge, die
einem Datenbanksystem intern völlig fremd sind! Das sind Dinge,
die mittels Tabellenstrukturen, Konfigurationen, Prozedurskripten
und Einstellungen umgesetzt werden. Dann kommt die MySQL-Version
oder die Oracle-Version schon klar damit, d.h. Rufe nach einer neuen
Version aus solchen Gründen sind verfehlt.
Ganz genauso ist das mit allegro: Mit neuen Anforderungen von
RDA oder von der DNB oder Pica kommt allegro klar, wenn man sie
in der Konfiguration, in den Parametern, in FLEX-Skripten
geeignet umsetzt. *Da* liegt das Problem, nicht in der Version
der ausführbaren Programme. Die sind, wie die obengenannten,
agnostisch, d.h. sie "verstehen" von RDA so viel und so wenig wie von
RAK oder AACR2 oder MAB oder Pica oder MARC21 - davon "wissen" a99 und
PRESTO und wie sie alle heißen, exakt nichts. Sie erfahren alles,
wenn man so will, aus den Parametern und Skripten.
Ergo: allegro-Anwender brauchen, wenn sie denn RDA-Bestimmungen
anwenden wollen, geänderte Parameter etc., keine neue Version der
eigentlichen Programme. Diese Dinge könnten auch Herr Berger,
Herr Eger und Herr Lehmann erledigen, natürlich auch Herr Wolf und
alle kundigen Anwender, die sich auskennen mit den Dingen.
Das braucht im Prinzip nicht unbedingt "Braunschweig" zu machen,
so wenig wie Oracle oder Sun sich um die Umsetzung von neuen
Geschäftsmodellen in ihren Systemen mühen müßten. Das ist Sache
der Anwender und ihrer Supporter!
Wir wollen natürlich das unsrige tun, um die vermutlich wenigen
relevanten RDA-Änderungen, die algorithmisch umzusetzen wären -
z.B. alle Ansetzungsregeln und vieles mehr gehören gar nicht dazu! -
in unseren Standardparametern zu berücksichtigen und ins Gesamtpaket
einzugliedern.
allegro-Anwender haben den Vorteil, daß sie auch trotz der Abschaffung
von MAB und MARC ruhig schlafen können - diese Normen werden intern
ja gar nicht verwendet - und die Abschaffung von RAK und Einführung
von RDA ist demgegenüber viel weniger dramatisch!
Gießen Sie also, Herr Stephan, kein Öl ins Feuer und kein Wasser
auf die Mühlen derer, die nur nach einem handlichen Argument
gegen allegro suchen, da oben in den Vorstandsetagen, auf den
Kommandobrücken der Entscheidungsträger und in den Befehlsständen
der Systemverwalter. Von allegro wissen die so viel und so wenig
wie von RAK oder RDA, aber "allegro kann kein RDA", und das hören
die aus Ihrer Frage doch nur heraus, das verstehen sie. Und
blättern in den Prospekten der Anbieter, aus denen "RDA-kompatibel"
jetzt fett hervorsticht ...
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