[Allegro] In the dawn's early light
Thomas Berger
ThB at Gymel.com
Fr Nov 29 11:00:32 CET 2013
Lieber Herr Eversberg,
> Schon, aber erst vor Tagen wurde der BIBFRAME-Ansatz sehr skeptisch
> betrachtet und postuliert, daß jede Aussage (RDF-Statement) einer
> Provenienz-Angabe bedürfe, damit das klappen kann. Und das stelle man
> sich mal praktisch vor!
Wenn ich bei mir Daten zusammenbringe, ist das unter meiner
Kontrolle. Evtl. bringe ich sie ja auch nur virtuell zusammen,
indem mein OPAC adhoc eine Abfrage auf einen anderen Datenspeicher
veranstaltet (lokal oder remote, server- oder clientseitig).
Das waeren dann "Mashups".
Wenn ich "klassische" Offline-Lieferungen von Einzelsaetzen
("Downloads") oder Datasets ("Datendienste") verarbeite,
habe ich eine gewisse Buchfuehrung (Aenderungstempel, Original-
Identnummer der Quelle, Benachrichtigungsmail meines Lieferanten).
Je mehr ich das automatisieren will und je hochfrequenter ich
Abgleiche vornehme, desto exakter (und komplexer) werden die
Beduerfnisse an eine solche Buchfuehrung. In den eigentlichen
bibliothekarischen Datenformaten ist so etwas nicht vorgesehen,
transportieren im /Austauschformat/ liessen sich auch nur /fremde/
Buchfuehrungsdaten, nicht die, die bei mir erst beim Akt
enstehen. Es wird natuerlich wirklich komplex, wenn ich auch
noch kontrollieren will, wie eine Information aus einem Drittbestand,
der mich auf zwei verschiedenen Wegen indirekt erreicht, von
mir zu behandeln ist...
> Aber richtig ist es schon, daß, wenn man die Dinge ganz zu Ende denkt,
> die Komplexität und der Datenumfang das Vermögen von allegro übersteigen
> wird, in struktureller Hinsicht wie auch im Handling der Daten, und
> besonders, was die Eingabe und Bearbeitung anbetrifft.
allegro's ORDER (und order) bauen die Fiktion eines
Erwerbungsvorgangs auf, dabei werden in einem Formular
Dinge gesammelt, die anschliessend auf Titel-, Exemplar-
und Bestellsatz verteilt werden. "Katalogisierung" im
RDA-Kontext wird "Manifestations" betreffen, auch wenn
im Hintergrund die Einzelinformationen den zusaetzlichen,
evtl. nur oder auch getrennt gespeicherten, Ebenen
Werk und Expression zuzuordnen sind.
Wir werden uns also loesen muessen von einer (m.E. falschverstandenen)
bibliographischen "Realitaet", wie sie durch die technische
Gestaltung von "Records" im gegebenen System modelliert
wird und uns hinwenden zu "Sichten", die dem konkreten
Arbeitsablauf entsprechen.
> Je nun, LC hat eine Software für die Eingabe und Bearbeitung
> angekündigt, und diesen ganz zentralen Baustein wird man mit ganz
> großem Interesse dann inspizieren und ausprobieren wollen.
> Ich habe Berger schon angestachelt, das dann zu nehmen und dazu
> Solr von Apache, um was ganz Neues zu bauen, was allegro in den
> Schatten stellen kann. Bleiben Sie also auf Empfang!
Mumpitz. Nur allegro koennte allegro in den Schatten stellen,
das sollte es aber auch dringend tun!
viele Gruesse & Schoenes Wochenende
Thomas Berger
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