[Allegro] Heinrich Allers gestorben

[Bernhard Eversberg]

Mit Heinrich Allers war ich seit gut 30 Jahren befreundet, als wir uns
über die allerersten allegro-Versionen und seine eigenen Programmier-
arbeiten an einer damals "Masulist" genannten Literaturverwaltung
kennenlernten. Als 1985 die erste allegro-Version unter MS-DOS
entstand, stieg er darauf um. Sein erstes Projekt war eine Fahrrad-
Bibliographie, die er dann sogar auf Disketten vertrieb. Er war selber
passionierter Bahn- und Fahrradfahrer und holte mich einmal in
Oldenburg vom Bahnhof mit einem Tandem ab.
1993 verfaßte er ein allegro-Lehrbuch und wurde dafür sogar einige
Monate an die UB Braunschweig abgeordnet, damals von der UB Oldenburg
aus. Dieses Lehrbuch war vor allem eine Einführung in die Export-
Parametrierung mit zahlreichen Beispielen und einer ausgeklügelten
Methode, mit der man jeden Befehl direkt ausprobieren konnte.
Dieses Material existiert noch immer als Paket zum Downloaden
(geeignet allerdings nur für DOS-Version mit PRESTO):

    http://ftp.allegro-c.de/pub/lehrbuch/allers14.lzh

Er wirkte auch mit an einem weiteren Lehrwerk, der "Ouvertüre",
später noch einmal überarbeitet von Annemarie Tews:

    http://www.allegro-c.de/doku/ouvert/ouvert.htm

Etwa 1995 wechselte Heinrich nach München an das Goethe-Institut,
wo er für mehr als 10 Jahre ca. 80 Auslandsinstitute mit allegro-
Installationen versorgte und betreute. Etliche davon sind wohl
noch heute aktive Anwender, inzwischen liegt die Betreuung bei
Andreas Wolf.
Kein anderer hat über so lange Zeit mit soviel Engagement, Ideen und
Findigkeit "allegro" selbst angewendet und viele Anwender zu deren
größter Zufriedenheit betreut, nicht nur am Goethe-Institut.
Er lieferte auch immer wieder hervorragende Problemanalysen und
Verbesserungsvorschläge, die zur Entwicklung viel beigetragen haben.
Noch vor kurzem war er mit der Erprobung von a35 beschäftigt.

Heinrich Allers hatte Physik studiert, einige Zeit in Havana (Kuba).
Er sprach fließend Spanisch, und aus Spanien stammt seine Ehefrau,
mit der er nach seiner Pensionierung viel Zeit bei deren Familie
dort verbrachte, wie auch eben jetzt.

Viele unter uns haben Heinrich Allers kennen und schätzen gelernt, weil
er stets an den Expertentreffen teinahm und bei solchen Gelegenheiten
interessante Beiträge leistete.
Wir sind tief betroffen über seinen plötzlichen Tod, und mit uns sicher
alle, die von ihm nicht nur betreut wurden, sondern viel gelernt
haben.

Bernhard Eversberg