[Allegro] Autoren u.ae. mit ID

Thomas Berger ThB at Gymel.com
Di Apr 9 12:48:08 CEST 2013


Lieber Herr Eger, liebe Liste,

> unregelmäßige, unstrukturierte Daten lassen sich nun mal nicht normalisieren

na, wir reden ja nicht ueber Moderne Lyrik. "Unsere" Daten gelten
gluecklicherweise gemeinhin als semistrukturiert.


> oder
> die gesamte Informationsmenge des Universums läßt sich nicht abbilden ...
> worauf denn auch ...

ein hinreichend klein gewaehlter Ausschnitt laesst sich stets abbilden,
und das ist auch der Punkt:

Sowohl unsere Regelwerke als auch unsere Datenformate verstroemen
den unbedingten Willen, vergangenen und zukuenftigen Bedarf absolut
und abschliessend und beilaeufig nicht nur fuer Bibliothekare sondern
fuer das gesamte Universum zu regeln. Daran sind sie natuerlich
spaetestens in der Sekunde ihrer Veroeffentlichung gescheitert, aber
mit den notwendigen Anpassungen an die sich veraendernde Realitaet
haben sie sich traditionell schwer getan (selbst etwas scheinbar
triviales wie RAK-UW hat es nie geschafft ueber das Entwurfsstadium
hinauszukommen, und bei den RDA fokussiert sich das meiste auf
die Diskussion, ob "das" nun besser oder schlechter als die
allgemeine Materialbenennung ist). Ganz zu schweigen von den
Desideraten, was einzelne Bibliothekare oder Bibliotheken oder
Gruppen davon mit Ruecksicht noch gerne erfassen wuerden oder
einfach so an Daten "mitnehmen" wollen wuerden, weil es einfach
da ist, aber derzeit keinen Weg in die Kataloge finden kann.

Eine Loesung duerfte nur durch Dekonstruktion moeglich sein, statt
einer geschlossenen Weltsicht auf alle Aspekte des Publikations-
wesens aller Zeiten und Voelker muss es moeglich sein, auch
"teilnormiert" vorzugehen, d.h. ein gewisser Kanon von Konzepten
oder "buch"-kundlichen Kategorien ist international tragfaehig
(was es natuerlich nicht zu einer exakten Wissenschaft macht,
gerade der "Hauptsachtitel" unterliegt starken interpretativen
Schwankungen, Konsens ist aber, dass es das Konzept gibt), bei
anderem orientiert man sich an nichtbibliothekarischen, dafuer
aber umso weiter verbreiteten Standards (warum nicht Koordinaten
oder Gemeindekennziffern oder Fachthesauri), Geschaeftsgaenge
oder Erwerbung regelt man so, wie die Software einem vorgibt,
vorausgesetzt sie tut was von ihr erwartet wird (gluecklicherweise
gibt es zum krueckigen MAB-Lokal nicht auch noch ein zugehoeriges
Regelwerk...) und meine Schnittstelle zum Controlling und die
Verwaltung der separat gesammelten Schutzumschlaege mache ich
ganz individuell, da gibt es ohnehin alle paar Monate neue
Ideen und Regeln...

viele Gruesse
Thomas Berger



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