[Allegro] Vorschlag f"ur neuen Abschnitt #-A in cat.api

Thomas Berger ThB at Gymel.com
Di Jun 6 21:50:04 CEST 2006


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Lieber Herr Mentzel-Reuters, lieber Herr Allers, liebe Liste,

> das wird ja wirklich ein Stück zum Gruseln! Daß man die ISBN erweitert,
> weil die Nummern ausgehen, wird jeder verstehen. Mit einer Regelungswut,
> die bislang allein Deutschland vorbehalten war, muß jetzt etwas kreiert
> werden, das gegen jede gute bibliographische Praxis verstößt. Die besagt
> nämlich, daß die TA das wiedergibt, WAS TATSÄCHLICH IM BUCH STEHT, evt.
> Ergänzungen seitens des Bearbeiters sind eckig zu klammern. Das hat
> seine Grundlage in jahrhundertelanger Praxis. Und nun? Sollen wir etwa
> quer durch den Katalog in Klammern [978-] schreiben, damit die liebe
> Behörde ihre Ruh' hat?

Naja, "Ansetzen" ist dem Bibliothekar auch nicht fremd. Und ob
der Bereich der Standardnummern so deskriptiv ist, dass im
Regelwerk steht, dass eine ISBN nicht vermerkt werden ~darf~, wenn
sie nicht im vorliegenden Exemplar eingedruckt ist, muesste ich
erst einmal nachsehen.

Worauf es der ISBN-Agentur anzukommen scheint, ist die Tatsache,
dass es *die* ISBN gibt, die frueher 10stellig, uebergangsweise
10stellig plus optional 13stellig und ab dem 1.1.2007 nur noch
13stellig notiert wird (es ist *die* Nummer und zur Notation
gehoeren vorangestelltes "ISBN" (bzw. ISBN-10 oder ISBN-13),
die Bindestiche (international vorgeschrieben, nur die
Angelsachsen halten sich nicht dran) und die Pruefziffer.

Es soll also nicht der Eindruck entstehen, dass ein kommender
Nachdruck der von Herrn Allers erwaehnten Zola-Ausgabe von 1971
jemals eine "neue" ISBN bekommt (die eine und einzige ISBN wird
lediglich in der zum jeweiligen Zeitpunkt geltenden Notationsweise
gezeigt, schliesslich gibt es auch in der ISBN-Welt Regeln wann
ein Titel eine neue ISBN zu bekommen hat und wann er nicht darf
[wenn die Verlage sich an die Regeln hielten, waeren auch die
Bibliothekare gluecklicher]).

Der Buchhandel erwartet also von seinen Akteuren und auch den
Kunden, dass nach Ende der drei- oder vierjaehrigen Uebergangsfrist
am 1.1.2007 nur noch 13stellig geredet wird (denn es darf nicht
unterstellt werden, dass jede Software dann noch die 10stelligen
ISBNs beherrscht). Der Buchhaendler wird seinen Kunden vermutlich nicht
nach Hause schicken, wenn der mit einer 10stelligen ISBN
bestellen will, schliesslich (es ist ja *die* ISBN) ist ja klar,
wie man die 13stellig umschreibt. Ein Bibliothekskatalog als
Schnittstelle zum Endbenutzer muss es vermutlich aehnlich halten:

Ein ISBN-Index sollte wohl ab dem 1.1.2007 0:00 nur noch
13stellige Nummern zeigen (vorhin schrieb ich noch das Gegenteil!),
egal ob es im Datensatz so erfasst ist oder nicht.

Oder aber er sollte alle (die 979er natuerlich nicht) ISBNs
sowohl mit als auch ohne Praefix 978 zeigen, wiederum unabhaengig
von der konkreten Erfassung. [Allegro kann aber bei der
Umcodierung der Benutzereingabe ein "978" vor eine 10stellige
ISBN setzen, wenn es denn eine solche erkennt, so dass man
um die Doppelindexierung herumkaeme]


> Ich meine: in die TA wie in den Index gehört, was jeweils in dem Buch,
> für das die TA gilt, steht, sonst nichts. Wenn 2 ISBN dort stehen, sind
> es eben 2 ISBN, wenn zwei mit falscher Prüfziffer da stehen, sind es
> zwei mit falscher Prüfziffer. Und wenn die im Index nicht untereinander
> stehen, macht das eigentlich gar nichts, denn wer eingibt, was im Buch
> steht, bekommt seine TA. Basta.

Bei (Erfassung alter Titel, ) Anzeige und Volltextsuchen koennte der
Aspekt der vorlagentreuen Wiedergabe staerker in den Vordergrund treten,
d.h. hier sollte zwar einerseits dem Benutzer unbedingt die gueltige
ISBN (also die 13stellige) gezeigt werden, auch wenn sie nur "angesetzt"
ist, es koennte aber das Beduerfnis bestehen, die Form der Vorlage
ebenfalls wiederzugeben (wird man eigentlich eine eingedruckte ISBN-10
aus einem Titel von 2006, der auch eine ISBN-13 traegt, noch erfassen,
wenn der Titel erst 2007 erworben wird? Ich denke nein).

Hier (also wenn im Datensatz ausschliesslich eine ISBN-10 erfasst ist)
ist mehreres denkbar (haben die aktuellen ISBD-Entwuerfe hierzu etwas
gesagt?), z.B.:

ISBN 978-3-87318-556-2 = ISBN-10: 3-87318-556-3

oder (kryptisch, und wer verhindert, dass die Benutzer die
Klammern mitschreiben)?

ISBN [978-]3-87318-556-2 [3]

oder

Fussnote: eingedruckt ISBN 3-87318-556-3
ISBN 978-3-87318-556-2

viele Gruesse
Thomas Berger

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