allegro und mehr
Marko Kuhn
kuhn at francke-halle.de
Mo Okt 22 15:36:57 CEST 2001
Hallo Herr Berger, liebe Liste,
> Ich weiss nicht, ob wir uns missverstehen. Aber eine
> "archivalische" Erschliessung ist m.W. sehr duenn:
> Es wird die Laufzeit eines Konvoluts erfasst, eine
> Art Titel vergeben und noch ein bischen frei formulierte,
> (meist formale) Inhaltsangabe: "Enthaelt Briefe und anderes
> von E. Mueller und anderen zum Bauprojekt xy."
>
> Es gibt natuerlich auch Nachlaesse und Literaturarchive,
> wo bis zum einzelnen Dokument herunter feinerschlossen
> wird (man sich aber ueber die Option freut, einen Nachlass
> als ganzes mit einem Datensatz zu charakterisieren und
> die Feinerschliessung kommenden Generationen zu ueberlassen).
Da bin ich von der zweiten Variante ausgegangen, z.B. daß jede im Dokument
vorkommende Person oder jedes sinntragende Wort indiziert wird.
> In der Tat ist aber allegro von seiner bibliothekarischen
> Herkunft her eher darauf angelegt, den Bezug zwischen
> vielen vielen Einzeldokumenten nachtraeglich aufscheinen
> zu lassen als etwa die Struktur weniger, tief gegliederter
> Dokumente zu erfassen (im mehrfachen Wortsinn: Es sind
> Eingabeumstaendlichkeiten, die eine sehr tiefe Erschliessung
> erschweren).
So habe ich die Datenbank auch angelegt, die Continuationen
(=Zeitschriftenausgaben) und darunter die einzelnen enthaltenen
Tagebucheintragungen, Meldungen, Briefe, Sendschreiben, Abbildungen (jede Art
mit ihrem eigenen Anzeigeformat). Die einzelnen Teile sind als Digitalisate
abrufbar.
> Volltexte zu indexieren ist natuerlich mit allegro sehr
> problematisch und sollte eher unterbleiben. Es gibt
> allerdings viele Datenbanken (das ist dann eher ein
> dokumentarischer als ein archivalischer Einschlag),
> die ausfuehrliche Inhaltsangaben oder Berichte zum
> Forschungsstand oder mittellange Transkriptionen in
> den einzelnen Datensaetzen enthalten.
Das ist der springende Punkt. Die Erschliessung der Continuationen soll als
wissenschaftliche Arbeit erfolgen, und zwar in die Richtung, dass die
Indizierung wichtiger Begriffe "per Hand" erfolgt (eigentlich
personaltechnisch kaum umzusetzen)
> Die Katalogdatenbank eben derselben BBF (Bibliothek fuer
> bildungsgeschichtliche Forschung) erlaubt Zugriff auf
> komplett digitalisierte Zeitschriftenjahrgaenge, das
> ist aber eigentlich nur eine ganz normale allegro-
> Datenbank mit Aufsatzkatalogisaten, wo allerdings
> durch geschickte Indexierung Inhaltsverzeichnisse
> rekonstruiert werden koennen (und natuerlich ist
> das ganze Zeugs gescannt ;-)
> Scripta paedagogica online:
> http://www.bbf.dipf.de/retro-digit1.htm
So saehe man es am liebsten:
- formale Erschließung, wie ich es schon umgesetzt habe
- Anbindung der Digitalisate (steht auch)
- klassische Inhaltsverzeichnisse fuer die einzelnen Zeitschriften mit
Verknuepfung auf die einzelnen Teile
- und eben die sehr tiefe inhaltliche Erschliessung mittels Indizes
Und das alles in einer Datenbank :-(
--
Mit freundlichen Grüßen,
Marko Kuhn
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