Bloss eine Idee

Roland Henkel rhenkel at sbb.spk-berlin.de
Mi Sep 27 18:35:30 CEST 2000


Lieber Herrr Hoeppner,

vieles, was Sie sagen, leuchtet mir ein. Aber das mit dem erhöhten
Platzbedarf einer solchen Datei eigentlich nicht. Es wird sicher mehr, aber
ich finde, nicht so dramatisch, wie Sie zu fürchten scheinen.

Auch die "flachen Bäume" wollen mir nicht recht fürchterlich vorkommen,
zumal  ich mir den Gedanken nicht verkneifen kann, daß dort, wo diese nicht
genügen sollten, vielleicht auch der Geschäftsgang mal näher zu anaylisieren
wäre.  Allzu verwickelte Komplexheit korreliert zuweilen erstaunlich mit
überalterten oder konfusen Konzepten und Verfahren.

Mit komprimieren meine ich on the fly. Stellen Sie sich vor, Sie haben eine
Routine die immer, wenn ein Datensatz geschrieben wird, komprimiert und
immer, wenn einer gelesen wird, dekomprimiert. Das wäre für den Nutzer/Leser
durchaus transparent zu machen und ist wohl auch keine allzu
große Belastung für die sich ohnehin meistens langweilenden Prozessoren.

Allerdings räume ich ein, daß bei Zerstörung einer solchen Datei die
Rekonstruktion schwieriger ist als bei einer Quasi-Klartextdatei. Aber
letztendlich sollte man ja auch lieber Backups anfertigen als sich auf
Rekonstruktionskünste verlassen :-).

Es gibt meines Wissens Parser-Engines und wird es sicher vermehrt geben, die
nicht nur die Wohlgeformtheit, sondern auch die Gültigkeit prüfen. Setzen
Sie DTD = Kategorienschema,
hätten Sie also eine recht gute Kontrolle über die Datenkonsistenz.

Ja freilich, all die bibliothekarischen Grillen und Finessen wird das nicht
abfangen können. Man darf doch aber vielleicht einmal den Gedanken wagen,
daß "unter dem Druck der Verhältnisse" doch die eine oder andere heilige Kuh
dran glauben muß, schon um auswärts überhaupt noch gehört und verstanden zu
werden.

Was die Raw Devices angeht, ist das wohl auch ein historisches Problem. Man
wird nicht erwarten können, daß ein Hersteller wie z.B. Oracle auf bloßes
Winken mit der (dazu noch ziemlich neuen) XML-Fahne Verfahren und Techniken
aufgibt, deren Entwicklung vielleicht Years and Millions gekostet hat, die
sich womöglich erst noch amortisieren sollen oder müssen. Freilich ist
dieses Argument mutatis mutandis wohl auch den Allegro-Schöpfern zu gönnen
:-)

Ich bin nicht unbedingt auf der Suche nach einem besseren Allegro. Es ist
mir auch bekannt, daß vieles XML bezügliche gegenwärtig eher den Charakter
eines Modells oder einer Studie hat.

Eigentlich geht's mir eher um Brainstorming. Ich gestehe, daß ich von der
Idee XML sehr angetan bin und wie das in solchen Fällen ist, versucht man
für die frische  Begeisterung überall ein mögliches Anwendungsfeld.


Es liegt mir allerdings auch daran, daß ich Allegro in einem ungeachtet
aller Moden ja tatsächlich zusammenwachsenden IT-Umfeld nicht gerne
vermissen würde, freilich auch nicht verstohlen einen zukünftigen Palmtop
aus der Tasche ziehen will, auf dem a99 unter einer Windows-Emulation läuft.

Gruß
R. Henkel







Mehr Informationen über die Mailingliste Allegro