Bloss eine Idee

Roland Henkel rhenkel at sbb.spk-berlin.de
Mo Okt 2 11:33:37 CEST 2000


Lieber Herr Berger,

> wozu? Weder braucht es eine DTD noch muss diese so getrimmt
> sein, dass alle Datensaetze von einer einzigen beschrieben werden.
> XML ist nicht SGML light.
>

Ich hatte die Hoffnung, die DTD gleich zur Prüfung zu verwenden, ob die
vorhandenen Kategorien (= Tags) dem vorgegebenen Kategorienschema
entsprechen.

> Es wird schon immer eine Form von Schnittstelle geben muessen,
> ich sehe aber so grosse Unterschiede zwischen Search & Retrieval
> einerseits und Anzeige + Bearbeitung andererseits, dass mir
> eine Integration nur schaedlich erschiene. Auch WinWord kennt und
> benutzt die Funktionalitaeten des Betriebssystems ohne dass
> jemand auf die Idee kaeme, den Explorer durch das Paradigma
> eines Word-Dokuments zu ersetzen.

Nach meinem Verständnis bestehen die Anforderungen an eine DB-Anwendung in
folgendem:

1. importiere den Datensatz oder die Datensätze, die ich soeben aus einer
Quelle bezogen habe, und bilde nach einer bestimmten Vorschrift die
zugehörigen Indexschlüssel

2. stelle mir den oder die Sätze mit diesem oder jenem Schlüssel, wenn
vorhanden, bereit und übermittle sie an eine Senke.

3. entferne einen Datensatz aus dem Datenbestand

Ob die Quelle ein Editor, eine andere Datei oder dergleichen ist, macht m.E.
keinen großen Unterschied, ebensowenig, ob die Senke ein Anzeigemodul
(Browser), eine Zieldatei usw. ist.

Ich stelle mir mehrere  Module vor (z.B. Editor, Browser), die über
dieselben Schnittstellen mit der DB-Anwendung kommunizieren
Sofern das Format der übermittelten Datensätze immer dasselbe ist (z.B. eben
XML), sollte das zu machen sein. Die DB-Anwendung selbst wäre eine Art
Blackbox mit einem Eingang (für den Import) und einem Ausgang
(für den Export). Ihre Aufgabe besteht gerade eben darin, Importe anzunehmen
und Exporte zu liefern und zu diesem Zweck mit der Datenbasis zu
kommunizieren. Natürlich bedarf sie dazu auch irgendeiner Schnittstelle,
aber die muß "von außen" nicht sichtbar sein.
Deshalb kam ich auf die Idee die Schnittstellen zu vereinheitlichen.

> > Das glaube ich auch. Gab's hier in der Liste im Zusammenhang mit der
> > Darstellung von fremdländischen Zeichensätzen nicht schon mal die Frage,
ob
> > Allegro künftig Unicode verabeiten können soll?
>
> Schon oft.
> > immerhin auch ein Argument für XML, bei der man sie sozusagen frei Haus
> > geliefert bekommt, zu sein.
>
> Soso (auch diese Legende wurde hier des oefteren dekonstruiert).
>

Ist es wirklich nicht mehr als eine Legende? Mit den Zeichensätzen wird es
zwar wohl immer ein Kreuz sein, und eigentlich kann es nur darum gehen,
dieses - nein, nicht so leicht wie möglich - sondern am wenigsten
beschwerlich zu machen.
Mir scheint UTF8 auf die Länge vorteilhafter als je nach Bedarf an den
Zeichendarstellungen oberhalb Ascii 128 herumzubasteln und den verbleibenden
128 bald griechsich, bald arabisch oder Keilschrift abzugewinnen.

Für Legenden bin ich freilich auch nicht, die nehmen sich, wenn sie über das
Stadium eines Langzeitforschungsprojektes überhaupt jemals hinauskommen,  in
der praktischen Realisierung meist unzulänglich aus.

Es ist mir auch klar, daß UTF8 vor allem für Sortierung,
Indexschlüsselbildung usw. wohl eine ziemlich harte Nuß sein wird. Aber
sollte es nicht mit zunehmender Verbreitung auch entsprechende Algorithmen
geben?


Viele Grüße
Roland Henkel





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