Handbuch

Bernhard Eversberg EV at buch.biblio.etc.tu-bs.de
Fr Mär 10 08:35:05 CET 2000


Nun gut, nachdem kein einziges Rotlicht aufgeflammt ist sondern die
Gruene Welle scheinbar bis zum Horizont reicht, kann das Handbuch 
selbstbewusst in alter Schreibung kommen, vom Zeitgeist unbeeindruckt.

Was aber wird mit den "news"? Die sind in den letzten zwei Nummern
in neuer Schreibung erschienen. Und eben dabei entstand das Unbehagen an
der Erkenntnis, dass man vermutlich nur deshalb allenthalben weitgehend
korrekte neue Schreibung in den Medien erblickt, weil es da eine gewisse
Software gibt, die das richtet. Nicht die Einsicht also ist es, nicht
Pflichtbewusstsein und nicht Neigung, und auch nicht die neue 
(vermeintliche) Einfachheit der Regeln, die der Reform zum Durchbruch 
verhilft, sondern eine Software. Hat man die aktuelle Version installiert
und die Rechtschreibpruefung aktiviert (und wer hat das nicht), bleibt
einem keine Wahl. Denn erscheint eine rote Unterstreichung, muss man noch
zusaetzlich nachdenken, ob es alte Schreibung ist oder doch ein Fehler...
Was bedeutet das alles fuer die Kulturtechnik des Schreibens?
Was ist die wahre Rolle der Software im heutigen Leben? Man ist versucht,
Schiller abzuwandeln:  
   "Ihre Zauber teilen wieder, was Kultur einst streng vereint."

B.E.

Bernhard Eversberg
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