Anmerkung zu VB 117 und anderes

Christof Barth cbarth at ibm.net
Do Sep 30 01:14:39 CEST 1999


Guten Morgen Herr Eversberg,

zunächst - urlaubsbedingt etwas verspätet - einige Anmerkungen zu Ihrer
Verlautbarung 117, insbesondere zum Punkt Oberflächliches.

Ich finde es aus Ihrer Sicht zunächst nachvollziehbar, daß Sie die
begrenzten Ressourcen Ihrer Abteilung gerne für andere Projekte als für die
Programmierung der graphischen Benutzeroberfläche eingesetzt hätten. Eine
intuitive, ad-hoc plausible Benutzeroberfläche - das wissen Sie sicher - ist
jedoch gerade bei Programmen für große inhomogene Nutzergruppen, wie z. B.
Bibliotheksbenutzer das Wichtigste. Zumal dazu kommt, daß die Nutzer relativ
wenig Zeit mit dem Programm verbringen (wollen). Deshalb bin der Meinung -
obwohl weder Freund von Microsoft noch genereller Befürworter
mausgesteuerter Programme -, daß de-facto-Standards auch wenn sie Schwächen
haben, so weit irgend möglich eingehalten werden sollten. Das Programm ist
eine Serviceleistung der Bibliothek für ihre Nutzer, insofern muß die
Meßlatte für Benutzerfreundlichkeit der normale Bibliotheksnutzer sein,
nicht nur der Power-User. Von uns durchgeführte Usability-Tests bei
verschiedenen Anwendungen zeigten immer, daß Nutzer sofern sie nicht anders
angeleitet werden, die ihnen bekannten Nutzungsstrategien im Umgang mit
Software o.ä. anwenden; führen diese nicht zum gewünschten Ziel, sind
Frustrationen vorprogrammiert. Und da Nutzer heute eben nur
Windowskenntnisse mitbringen, muß man sich daran orientieren (und das beste
daraus machen).
Und: Auch wenn das an Ihrem Budget wahrscheinlich nichts ändern wird - wenn
Allegro-Nutzer aufgrund von Optimierungen im Programm ihre Recherche
schneller erledigen können, ist gesamtwirtschaftlich gesehen bereits ein
enormer Gewinn erreicht.

Lange Rede kurzer Sinn: ich ermuntere Sie ausdrücklich, trotz aller
Frustrationen weiter in eine intuitive, ad-hoc plausible Benutzeroberfläche
zu investieren! Konformität mit Windows-Standards ist dabei meiner Ansicht
nach nur ein Aspekt. (beispielsweise Strg-S für Speichern; die zwei (bei a99
drei) verschiedenen Navigationsbuttons, die nicht selbsterklärend sind;
Kleinigkeiten, wie  "About ..." im System- anstatt im Hilfemenü.)

Eine leichter zugängliche Benutzeroberfläche ermöglicht vielleicht auch die
Erschließung neuer Märkte. Zusammen mit entsprechender Dokumentation, einem
Paket an die Standards bibliographischer Angaben angepaßter Parameter und
Routinen sowie dem Supportangebot eines externen Dienstleisters könnte A99
als Bibliographiesoftware an das wissenschaftliche Personal der Hochschulen
vermarktet werden.

Nun genug der ketzerischen Ausführungen und zu meinem eigentlichen Anlaß, zu
schreiben:

zwei Kleinigkeiten sind mir aufgefallen, sie haben jedoch nur am Rande mit
der Benutzeroberfläche zu tun.

1) wenn ich die Datensätze zu einem Schlagwort mit sagen wir 4 Vorkommen
aufrufe (d.i. die Ergebnismenge wird angezeigt), einen Satz davon aufrufe,
dann über den Index zu einem fünften wechsle (über einen Eintrag mit nur
einem zugeordneten Datensatz), diesem das Schlagwort hinzufüge, so zeigt der
Index anschließend zwar korrekt 5 Vorkommen des Schlagworts an, die darauf
aufgerufene Ergebnismenge jedoch nur die bisherigen 4 Titel (in der ersten
Zeile ist jedoch korrekt angegeben, daß die Ergebnismenge 5 Datensätze
beinhaltet).

2) in manchen Situationen (Hauptfenster hat den Focus), die ich leider nicht
präziser beschreiben kann, führen weder Alt-i noch Alt-j noch Alt-1 für
Index 1 dazu, daß ein Index aufgeht. Nur der Klick auf den Index-Button
bringt wieder den gewohnten Zustand, wo dann auch Alt-i etc. wieder
funktioniert.

Mit freundlichen Grüßen

Christof Barth
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