Strichcode-Etiketten

Lothar Kalok Lothar.Kalok at ub.uni-giessen.de
Do Jun 10 16:58:29 CEST 1999


Liebe Frau Tews,
eine Antwort zu einem Teilaspekt:

> Gibt es gute / schlechte Erfahrungen mit bestimmten Druckern, mit bestimmte
> Software?

Wir hatten seit ca 1972 alle Buecher und Lese-Ausweise mit OCR-B-Etiketten
ausgestattet. Da wir auf Grund der Preise fuer diese Lesepistolen auf
Barcode umsteigen muessen, muessen wir
a) die alten Etiketten durch neue mit Barcode und OCR-B ersetzen
b) neue Etiketten im Voraus produzieren
c) Lese-Etiketten aus PICA heraus produzieren

Wir haben uns fuer einen Etikettendrucker entschieden (Thermo-Transfer-
Drucker). Fabrikat: Intermec Easy Coder 301.
Zum Programmieren hat der Drucker eine Basic-aehnliche Programmier-
sprache, zu der es ein Handbuch gibt. OCR-B , Code 39 und einiges
andere sind als Fonts schon fest verdrahtet.
Die groesseren Modelle Easy Coder 401 und 501 haben permanentes
Memory. Leider ist deren Programmiersprache im Detail anders.

Es gibt zwei Moeglichkeiten, ihn zu programmieren:
- man laedt mit einer Terminalemulation, die den Dateitransfer erlaubt,
  ueber eine serielle Schnittstelle das Programm in den Rechner.
  Die serielle Schnittstelle hat den Vorteil, dass sie Rueckmeldungen
  des Druckers erlaubt.
  Man kann den Transfer auch ueber die parallele Schnittstelle ausfuehren,
  bekommt dann aber keine Fehlermeldungen.
  Bei diesem Verfahren muss man nur die variablen Daten zum Drucker
  schicken; das dort gespeichert Programm weiss, was es damit anfangen
  soll.

- Man steuert den Drucker ueber ein PC-Programm. Wir haben, weil es
  einfach verfuegbar war und Erfahrungen vorlagen, QBASIC genommen.
  Perl oder irgendwas anderes geht sicher genauso.
  Man schickt dann nicht nur die Variablen zum Drucker, sondern
  auch die Druckerbefehle.

- Es gibt auch "Label-Programme", mit denen ich aber keine Erfahrung
  habe. Ich bin nicht einmal sicher, ob sie fuer die obengenannten
  Zwecke dienlich sind.

Wir haben zur Zeit drei Programme im Einsatz (mitgekauft und
   danach abgewandelt):
a) Retro-Kleben: nach Einlesen oder Eintippen der bisherigen Buch-Nr.
   wird ein Etikett erzeugt
b) Lese-Ausweis-Etiketten: PICA erlaubt den Druck von Lese-Etiketten.
   Wir haben in das Layout die Druckerbefehle eingebaut
c) Produktion von Barcode-Etiketten im Voraus (in verschiedenen Formaten
   fuer Fernleihe, neue Buecher) inclusive Pruefziffer.

Bisher (nach allerdings erst ca 4 Monaten) sind wir zufrieden.

Laserdrucker, die Endlos-Etikettenpapier drucken, sind mir nicht
bekannt. Die Tonerqualitaet kann nachlassen, die Temperatur kann
kritisch sein. Thermotransfer-Drucker scheinen mir fuer diese
Zwecke die bessere Wahl zu sein.

Mit Buchruecken meinen Sie vermutlich die Rueckseite des Buches?
Beim Buchruecken haette ich Bedenken in Bezug auf Lesefehler wegen
der Rueckenkruemmung. Das waere aber zu pruefen.
Am robustesten scheint Code 39 (Code 3 of 9) zu sein, der allerdings
auch als Public-Domain-Software fuer Nutzer verfuegbar ist.
Dieser Code kann auch Buchstaben verarbeiten. Gegebenenfalls waere
ein extended Code verfuegbar.
Code 2 of 5 Interleave ist schmaeler, verarbeitet aber nur Ziffern
und eine gerade Anzahl von Stellen.

Bei der Benutzung fuer die Ausleihe sollten Sie pruefen, ob
kuenftige Systeme Signaturen als Buchnummern akzeptieren oder 
zumindest dahin erweitert werden kann. Einige Systeme sind so
humorlos und verlangen numerische Werte oder allenfalls
fortlaufende Buchstaben / Ziffern. Nicht alle sind so flexibel
wie allegro.

Wenn Sie jede Mitarbeiterin in der Erwerbung mit einem solchen
Drucker ausstatten, kann natuerlich ein erheblicher Betrag
zusammenkommen.
Laufende Kosten: Thermo-Transfer-Folie, Etiketten auf Rollen.
Es gibt Standardgroessen und bei genuegender Menge auch
Einzelanfertigung.

Sie muessen ueberlegen, ob Sie die Etiketten auf dem Buch mit Folie ueber-
kleben. Angeblich sollen Etiketten auf Kunststoff-Basis robuster
sein als Papier-Etiketten.

Es gibt eine Homepage (im Aufbau) der Etikettenhersteller:
http://www.helferlein.de
allerdings fehlen noch viele Informationen.

Mir schien es ziemlich muehsam, die Informationen zusammenzutragen.
Der Bereich der Thermotransferdrucker, die ja in Geschaeften 
an Obstwagen und Kassen ueberall zu finden sind, war mir bis
dahin nicht sonderlich gelaeufig.

Viele Gruesse
Lothar Kalok

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