a99/alcarta als Server

Bernhard Eversberg EV at buch.biblio.etc.tu-bs.de
Mi Jun 9 07:51:45 CEST 1999



                      ExFLEX : FLEX von aussen starten
              a99/alcarta statt "avanti" - Neues Serverkonzept

         Automatisierung von Routineaufgaben, insbes. Auswertungen

Mit der Version 2.2 von a99 und alcarta (ab 7.6.99) gibt es ein neues
Werkzeug der gehobenen Maechtigkeitsklasse: den Externen FLEX, kurz ExFLEX.
Ein ExFLEX ist ein FLEX wie jeder andere, aber gespeichert in einer Datei
des Typs .FLX. Das ging auch schon bisher: wenn man einen FLEX in eine
Datei ABC schrieb, konnte man "X ABC" in die FLEX-Variable schreiben und 
diese dann ausfuehren lassen, per Alt+i oder per Flip.

Das Neue ist: Ein FLEX kann jetzt von aussen gestartet werden, d.h. von einem
DOS-Fenster aus. Wenn a99 gestartet wurde, kann man ihm von  DOS aus
Botschaften zuschicken, welche FLEXe es ausfuehren soll.
Hierdurch werden "a99" und "alcarta" zu neuartigen Serverprogrammen. Sie
können (noch) nicht alles, was "avanti" kann, aber schon eine Menge, die
Nutzung ist jedoch viel einfacher. Die FLEX-Sprache wurde weiter verbessert
und erweitert und mit der "avanti"-Sprache harmonisiert. Es fehlen aber
noch die Update/Upload-Funktionen sowie "list" und "qrix", ferner "if"
und "jump".
(Siehe erweiterte Beschreibung in FLEX.TXT)
Die FLEX-Dateien muessen einen Namen mit bis zu 8 Zeichen und den
Dateityp .FLX haben, um sie von anderen zu unterscheiden. Fuer diese Art
der FLEXibilisierung muss man nichts in den Anzeigeparametern einrichten!
Es wurde ein ganz kleines Hilfsprogramm geschaffen, mit dem man die
Befehlsbotschaft an "a99" oder "alcarta" sendet. Dieses Programm FLEX.EXE
(in a99.lzh enthalten) wird so gestartet, um abc.flx ausfuehren zu lassen:
(nur der reine Dateiname abc, ohne Pfadname!)

      flex abc

Das kann von Hand geschehen, es kann auch in einem Batch stehen. "flex"
kehrt erst dann zurueck (d.h. der Batch geht erst dann weiter), wenn
abc.flx komplett abgearbeitet ist. Auf diese Weise kann man sich Befehle
und Prozeduren von grosser Maechtigkeit schaffen. (Klar, das setzt einen
verantwortungsbewussten Datenbankverwalter voraus, der weiss, was er tut.)
Die Flexdateien werden in dieser Reihenfolge gesucht:
   DbDir  /  ProgDir\FLEX  /  ProgDir  /  Lokal
Man hat also hier, wie bei den Hilfsdateien, die Moeglichkeit, dafuer
ein separates Verzeichnis (ProgDir\FLEX, meistens also C:\ALLEGRO\FLEX)
zu verwenden. (Einen anderen Namen kann man dafuer nicht waehlen)

Wenn abc.flx nicht existiert, erscheint "FLEX abc.flx not found" im Anzeige-
fenster, man sieht also wenigstens, dass die Botschaft angekommen war.
Wenn gerade kein a99 oder alcarta laeuft, passiert einfach nichts.
Wenn mehr als ein a99 oder alcarta laeuft, verarbeitet jedes davon die
Botschaft, daher sollte dann das FLEX auf seinem eigenen Verzeichnis liegen. 
(Es ist nicht moeglich, die Nachricht gezielt nur an ein Programm zu 
schicken.)

EsFLEX eignet sich wahrscheinlich am meisten fuer die folgende Situation:
Man braucht regelmaessig eine bestimmte Auswertung, die sich durch
Export einer bestimmten Ergebnismenge darstellen laesst. Das kann eine
Berechnung sein, es kann auch eine Liste sein. Die Prozedur packt man in
eine Datei abc.flx, dann startet man nur bei Bedarf  flex abc, evtl. einge-
bettet in ein Batch, das die Ergebnisse noch weiterverarbeitet.
NEU: im FLEX duerfen Kommentare vorkommen: Zeilen, die mit blank beginnen.

Beispiel 1 : Summierung einer Erg.menge 
----------
SUMME.FLX fuer eine Summenbildung sieht so aus, und 
man startet es mit dem Befehl  flex summe :

  Erg.Menge bilden:
find sig cs?
  SUMME.APR laden
xport p summe
  Ergebnisse sollen in ERGEBNIS
xport f ergebnis
  Gesamte Erg.Menge durcharbeiten
down set
  Interne Variable mit "xxx" besetzen
var xxx
  und dieses in #uSU speichern
ins #uSU
  aktuellen Satz nochmals verarbeiten (Endabschnitt!)
down

Hier ist angenommen, es gibt ein Register SIG und darin Eintraege, die mit
"cs" anfangen. Daraus soll die Ergebnismenge gebildet werden. Als Export-
parameter wird SUMME.APR genommen, geschrieben wird in die Datei ERGEBNIS.
Zuletzt wird die Hilfsvariable #uSU mit "xxx" belegt, dann noch der aktuelle
Satz exportiert. Das ist ein Trick: wenn #uSU belegt ist, erfolgt in
E-SUM.APR ein Sprung zu einem Abschnitt, wo die Ergebnisvariablen ausge-
geben werden. (Damit ist auch das Problem des Endabschnitts zu loesen, der
von "a99" und "alcarta" bekanntlich nicht ausgegeben wird.)
Da nach jedem Export die Datei abgeschlossen wird, kann man nach Beendigung
von flex sofort, ohne "a99" beenden zu muessen, auf ERGEBNIS zugreifen.

Beispiel 2 : Einzelne Sätze einspeisen
----------
Es fallen ausserhalb des Programms in unregelmaessigen Abstaenden Daten-
saetze an, die jeweils sofort in die Datenbank eingemischt werden sollen. 
Jedesmal UPDATE aufzurufen ist moeglich, aber unelegant.
Jetzt kann man ad hoc jeden Datensatz in einen kleinen FLEX einpacken:
(den man mit einem geeigneten Prograemmchen extern erzeugt)

new
#00 ...
#20 ...
...
#90 ...
put

Die einzelnen Kategorien muessen hier ohne Zeilenbruch fortlaufend 
geschrieben
werden! Wenn man diese Datei "neusatz.flx" nennt, kann man sie jeweils mit
dem Befehl  flex neusatz  an "a99" schicken zum sofortigen Einmischen.  
Es koennen mehrere Datensaetze hintereinander mit einem FLEX eingemischt
werden, jeweils getrennt durch  put / new.
Wenn "put" fehlt, werden die Saetze zunaechst im Offline-Speicher gehalten!


Beispiel 3 : Neue Kategorien in vorh. Saetze einschleusen
----------
Hat man die Primaerschluessel oder andere eindeutige Schluessel von Daten-
saetzen vorliegen, und sollen in bestimmte Saetze bestimmte neue Kategorien
eingebracht werden, kann das nach diesem Muster geschehen:

find xxx <schluessel>
    z.B.  find isb 3-519-12343-5
#nnn text
put

In solchen Faellen kann also a99 statt UPDATE zum Einsatz kommen, denn 
der FLEX kann aus einer langen Folge solcher Dreizeiler bestehen.
(Max. FLEX-Laenge: 30.000 Byte)


Beispiel 4 : Kurzliste der Erg.Menge geordnet ausgeben
----------
Dafuer wurde KURZLIST.FLX mit KURZ.APR vorbereitet. Diese sollten fuer alle
Kategoriesysteme funktionieren:

  kurz.apr laden
xport p kurz
  Ausgabe soll in KLIST:
xport f klist
  nach titel ordnen
order a 0
  aktuelle Erg.Menge Ausgeben
download set

Hiermit kann man jederzeit, wenn man eine beliebige Ergebnismenge hat,
schnell in ein DOS-Fenster gehen,  flex kurzlist  sagen, und schon hat
man eine Datei KLIST mit der sortierten Kurzliste. Dieses Modell kann
natuerlich beliebig abgewandelt werden.

------------------------------------------------------------------------

Fuer Programmierer:
Die Aktivierung von "a99" und "alcarta" wird auf sehr einfache Weise 
erreicht:
Das Programm FLEX.EXE macht nichts weiter, als eine Windows-Nachricht
abzusetzen, und zwar die Nachricht  WM_USERCHANGED .
In C++ ist das der Befehl

   ::SendMessage(HWND_BROADCAST,WM_USERCHANGED,i,j);

Dabei sind i und j zwei 32bit-Zahlen, in denen der Name des FLEX codiert ist
(je 4 Buchstaben), denn einen String kann man hierbei nicht uebergeben.
Sind i und j beide 0, wird als Name "ex.flx" angenommen.
Diese Botschaft geht eigentlich an alle Hauptfenster (also alle laufenden
Programme), aber da der USER nicht wirklich veraendert wurde, hat
sie keine Auswirkung, nur "a99" und "alcarta" reagieren darauf.
Wer also will, kann dieses Verhalten auch aus anderen Programmen heraus
steuern.

Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329, 
D-38023 Braunschweig, Germany
Tel.  +49 531 391-5026 , -5011 , FAX  -5836
e-mail  B.Eversberg at tu-bs.de  




Mehr Informationen über die Mailingliste Allegro