OPAC ohne apac.exe?

Thomas Berger ThB.com at t-online.de
So Jul 13 13:38:19 CEST 1997


Heinrich Allers wrote:

 
> > Lassen sich solche Windows-OPAC´s auch im PC-Netz realisieren?
> 
> Ja, wenn es darum geht, das, was vorher schnell und mit hohem
> Suchkomfort funktionierte, jetzt langsam und mit reduzierten
> Suchm"oglichkeiten, daf"ur aber mit graphischer Oberfl"ache und mit
> h"orbar auf der Festplatte hin- und herwabernden Auslagerungsdateien zu
> machen, dann gibt es Wege; so habe ich jedenfalls berufenere Kollegen
> verstanden, denen ich ihre Antwort nicht vorwegnehmen will. (Ich wei"ss
> das, lieber Herr Gusik, weil ich dem gleichen Anforderungsdruck von
> Anwendern unterliege wie Sie, und deswegen auch dabei bin, mich um diese
> Sachen zu k"ummern.)

Nun ja, prinzipiell wird ein WWW-OPAC, hausintern genutzt, 
sicherlich immer langsamer sein als APAC und die einfachen
Eingabemoeglichkeiten fuehren entweder zu unbedarften 
Resultaten oder - wie Herr Lackhoff richtig bemerkte - 
erfordern einen immensen Programmieraufwand. Aber gerade
bei der Allegro-WWW-Strategie kann man durch den Zugriff
auf die ueblichen Register diese prinzipiellen Probleme
von Maskenabfragen ja umschiffen.

Ansonsten habe ich einige Argumente, die manchmal fuer WWW-
OPAC's sprechen:

- Man braucht(?)/plant mittelfristig sowieso einen WWW-OPAC,
  warum sollte man dann hausintern etwas anderes anbieten

- Die hausinterne Umgebung (Institutseinbindungen etc.) sind
  sehr heterogen oder schwierig zu administrieren: Ein WWW-
  OPAC braucht hausintern keine Einbindung, wenn TCP/IP und
  ein Browser (alles Standardsoftware) erst einmal installiert
  sind: Bei anderen Loesungen braucht man hausweit einen 
  unbenutzten Laufwerksbuchstaben, fuer jeden Arbeitsplatz die
  Einbindung in Menues oder Desktops, Einbindung des ANSI-Treibers,
  jemand der die Skripte pflegt etc.: Fuer manche ueberlastete
  Administratoren ein ziemlicher Albtraum!

- Graphische Oberflaechen haben durch ihre Einheitlichkeit 
  (Knopf-Konzept, Textfelder in anderer Farbe, etc.) und durch
  die zusaetzlichen Gestaltungsmoeglichkeiten (pro Funktion ein 
  beschrifteter Knopf) fuer den ungeschulten und kasuellen
  Benutzer viele Vorteile (kennen Sie jemanden, der Infoblaetter
  liest?)

- Der Hardwareaufwand ist betraechtlich, was den Monitor angeht:
  Es gibt schliesslich viele Leute ohne das besondere fein-
  motorische Training, das zur Arbeit mit der Maus benoetigt
  wird, insofern muss man alles in elend grosser Schrift darstellen:
  Auch auf einem 17-Zoeller bekommt man m.E. weniger vernuenftig
  untergebracht, als auf 80 x 24 Zeichen (aber der Vergleich
  ist unfair: 80 x 24 braucht ein Infoblatt!).

- Gerade die Kombination WWW-Skripte und Avanti-Server kommt
  ohne irgendeine temporaere Datei aus (falls dies noch in den
  aktuellen Skripten drin ist, laesst es sich durch einfache
  Verlagerung in die Avanti-Jobs aufloesen). Durch die 
  Nutzung von in die Server integrierte Perl-Interpreter
  (PERLIIS, Apache?, ...) kann man vermutlich sehr akzeptable
  Antwortzeiten erreichen. Aber fuer diese Server-Maschine
  sollte man den Aufwand nicht scheuen: Schneller Prozessor,
  NT4.0 oder Linux, Schnelle Platte, und soviel Hauptspeicher,
  dass guenstigstenfalls die gesamte Datenbank indexiert hinein-
  passt.

- Die gaengige Strategie, ausgemusterte Geraete immer noch fuer
  OPAC-Arbeitsplaetze einzusetzen, passt mit graphischen 
  OPAC's nicht so recht zusammen.

Viele Gruesse
Thomas Berger





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