[Allegro] Der "Bibliothekartag" ist ins Gerede gekommen!

Bernhard Eversberg b-eversberg at gmx.de
Fr Jul 9 21:29:48 CEST 2021


Aus gegebenem Anlass ausnahmsweise noch eine Spätmeldung.

Die Wogen schlagen momentan hoch und die Kolleg:innenschaft um sich bei
dem Thema "Bibliothekstag oder was?", oder so, in der InetBib-Community.
Ich habe das nur per Zufall mitgekriegt, aber da gibt's wieder ein Gemetzel
wie in alten Zeiten, als ich da noch bei war.

"Bibliothekartag", das war anno 1908 kein Problem, denn fast nur Männer 
arbeiteten in den wissenschaftlichen Bibliotheken, und Frauen hatten eh
kaum irgendwo was zu melden im Arbeitsleben.

Wo es nun aber vehement hochgekocht ist, das Thema der Nichtdiskriminierung
per Sprache, da MUSS sich eben jeder dazu irgendwie "verhalten" - um dann
so oder so unvermeidlich von Andersdenkenden postwendend zur Minna gemacht zu werden. 

Als ich anfing, 1975, gab es in Deutschland erst eine einzige Direktorin an
einer Hochschulbibliothek. Jetzt sind auch die höchsten Ämter schon
von Frauen besetzt oder schon mal besetzt gewesen. Man kann also
nicht über flagrante Diskriminierung von Damen im zeitgenössischen
Bibliothekswesen reden. Oder hat sich mal eine ausgegrenzt gefühlt bei
der Teilnahme an einem "Bibliothekartag"?
Na gut, von mir aus kann man den Namen ändern. Man einige sich auf einen
der neuen Vorschläge, am besten auslosen, wenn's anders nicht gelingt,
und es ist wieder Ruhe im Karton.

Nein, die Bibliothekenschaft ist doch längst keine alte Burschenherrlichkeit mehr,
Bezeichnungen hin oder her...
Da wäre z.B. noch der Fußball! Zwar gibt es längst den Damenfußball, aber
steht der auf gleicher Augenhöhe, wird er in den Medien und in der
Öffentlichkeit gleichermaßen wahrgenommen, respektiert und wertgeschätzt? 
Hier ist offenkundig die Causa auch noch nicht zu Ende gedacht und die
Diskrepanz noch um Größenordnungen schlimmer! 
Erst wenn sich Fußballmannschaften in paritätisch besetzte 
    Fußballer:innenschaften 
gewandelt haben, dann wäre etwas erreicht im Bewußtsein und in der
Wertschätzung der breiten Öffentlichkeit.
Nebenbei: Mit Befremden hat wohl mancher schon längst bemerken müssen, dass
sich im Frauenfußball die Equipes tatsächlich als "Mannschaften" bezeichnen...
Oder tun sie das nicht mehr? Aber wie dann?

B.E., vom EM-Rummel der Männerschaften genervt. Die Viren verteilen 
unterdessen ihre Gunst in ausgewogenem Maße auf die Geschlechter...




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