[Allegro] v33.4 // Z39 wird mit GBV bald nicht mehr gehen!

Thomas Berger ThB at Gymel.com
Di Okt 29 15:13:33 CET 2013


Lieber Herr Eversberg,

>> Mit Mitteln dieses Betriebssystems kann man ein Tool (xsltproc)
>> emulieren, das unter Linux ohnehin zum Standard gehoert.
> Ja ist doch gut! Jeder hat die Freiheit, sowas zu machen. Aber
> niemand *muß* es so und nicht anders machen. Das ist der Punkt,
> der Ihnen aber anscheinend nicht gefällt. Wir sind nicht per se
> gegen Fremdprodukte, solange der Anwender sich damit in eigener
> Regie befassen will. Wir wollen aber als *Entwickler* eine
> originäre Leistung aus einem Guß bieten, die eben *nicht*
> noch dazu X und Y und Z benötigt, über welche wir keine Kontrolle
> haben.

Hm. Mir gefaellt nicht, dass Sie "Produkt" (oder sogar Fremdprodukt)
nennen, was ich als "Standards" bzw. "Technologie" bezeichnen wuerde.
XSLT ist als W3C Recommendation von 1999, also steinalt /und/
inzwischen ubiquitaer, natuerlich beherrscht auch Safari das
(evtl. ist es aber auf Smartphone-Browsern noch nicht etwas
voraussetzbares: HTML5 als Entscheidung fuer a35 ist da nicht
wirklich zu beanstanden, wobei "HTML" mit welcher Nummer auch
immer natuerlich keine Technologie ist, mit der man Daten
importieren kann...).

Als /Entwickler/ leben wir nicht mehr 1990, als man einen
unvernetzten PC ausschliesslich fuer den Einsatz eines Bibliotheks-
programms hatte und ausschliesslich mit der Beherrschung dieser
Anwendung beschaeftigte Anwender, Power-User und EDV-Kraefte.
Ich denke, die Anwendung /darf/ keine "Leistung aus einem Guss"
sein (also monolithisch), denn erstens leben wir in einem
vernetzten Arbeitsumfeld, in dem Content vorwiegend nicht mehr
durch Interaktion mit der analogen Welt (Tastatureingaben und
Ausdrucken) verarbeitet wird, und zweitens gibt es fuer alle
moeglichen Teilaufgaben Standardloesungen, die den Job definitiv
besser erledigen und im Zweifelsfall auch von einem groesseren
Personenkreis beherrscht werden (vermutlich hat in den letzten
10 Jahren mehr Bibliothekspersonal XSLT-Fortbildungen absolviert
als allegro-Schulungen).

Natuerlich ist es ganz in Ordnung, wenn das System "offen" ist
und sich nicht auf einen Kanon von Technologien oder Utilities
festlegt, die darin quasi "eingebaut" sind. Bzw. auch "eingebaut"
ist in Ordnung, es darf da nur nichts "fest verdrahtetes" sein,
dass den Einsatz von Alternativen erschwert. Aber ein System
wird nicht "offen" dadurch, dass es Alternativen leugnet oder
in falsch verstandener Originalitaet so tut, als seien die
als Bordmittel eingebauten selbstgemachten Werkzeuge in allen
denkbaren Faellen das Optimum (bzw. alles, was dadurch nicht
optimal behandelt wird, wie etwa Unicode oder XML oder ...,
neumodischer Quatsch, der ohnehin naechste Woche niemanden
mehr interessiert).

viele Gruesse
Thomas Berger




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