AW: RTF-Exporte (war: AW: [Allegro] Aufruf von Word über Flex)
Thomas Fischer
fischer at sub.uni-goettingen.de
Do Okt 23 13:40:16 CEST 2008
Hallo Herr Berger,
> > Das kann ich nicht nachvollziehen.
> > Ich sehe im Gegenteil keine effektive Alternative zu RTF, wenn es
> > darum geht, wohl formatierte Exporte zu produzieren, da für RTF die
> > Spezifikation offen vorliegt. Damit ist es möglich, wesentliche
> > Aufgaben (Paginierung, Erstellung von Inhaltsverzeichnissen und
> > Registern) an Programme weiterzureichen, die dafür gebaut
> sind (z.B. Word).
>
> Wenn man aber vom Register aus auf Textnummern verweisen will
> und nicht auf Seitenzahlen, dann merkt man, dass z.B. Word
> gar nicht dafuer gebaut ist und man muss ziemlich tricksen.
> Ausserdem hat man da den Bereich von RTF schon laengst
> verlassen und ist im Bereich der Word-Platzhalter fuer
> bestimmte Formatierungsaufgaben (definiert im Zusammenhang
> mit VBA? keine Ahnung).
Was sind Textnummern? Sobald das nummerierte Bestandteile des Textkorpus sind, kann man mit RTF darauf verweisen (mit Fields).
> > Als mögliche Alternativen als Exportformat sehe ich:
> > LaTeX: das wird aber auch nicht einfacher und ohne TeX-Installation
> > kann man mit dem Ergebnis nicht viel anfangen.
> > OpenDocument: kenne ich nicht genug, um das zu bewerten. Ich
> > bezweifele aber, dass es einfacher als RTF ist, da die
> Dokumentation
> > den dreifachen Umfang hat.
>
> Och, dann gaebe es noch ISO DIS 29500 (Open OfficeXML).
Open Office XML ist die Microsoft Konkurrenz zu OpenDocument und kein ISO-Standard.
Warum sollte man das nehmen?
> Sagen wir mal so: Geht es um die Druckvorstufe, dann sollte
> man sowieso nicht Word nehmen sondern ein Satzsystem, da ist
> mir keines bekannt, das mit RTF umgehen koennte. Heraus kommt
> ein PDF als Input fuer den Belichter und evtl. eine Variante
> mit aktivierten Hyperlinks fuer den Dokumentenserver.
Und wie erstellen Sie die Druckvorstufe?
Mein Weg wäre ein RTF-Export, der in Word eingelesen wird. Damit erstellt man Word-Dokumente, die dann mit dem Satzsystem weiterverarbeitet werden.
Oder man exportiert in LaTeX...
> Es bleiben als Anwendung fuer den Export in Office-Formate
> eigentlich nur rohformatierte Listen zur internen
> Weiterverarbeitung in der Textverarbeitung oder
> Tabellenkalkulation. Und hier ist leider schwer zu
> entscheiden, ob ein Anwender eine moeglichst reich
> formatierte Liste wuenscht oder eben nicht, weil er massives
> Umformatieren mit eigenen Makros und Formatvorlagen
> (beherrscht und) beabsichtigt.
Das kommt mir wie der falsche Weg vor, die Daten zu Listen zu reduzieren. Dafür ist doch die Exportsprache da, alles so weit vorzubereiten dass bei der Nachbearbeitung nicht mehr programmiert werden muss.
> Die neueren Textverarbeitungen
> beherrschen alle den Import beliebiger HTML-Dateien (je
> weniger fehlerhaft der HTML-Code, um so zuverlaessiger), ich
> habe leider keine Erfahrungswerte, ob dies nicht schon
> laengst als hinreichender Ersatz fuer den Import von
> RTF-Dateien taugt.
Mein Eindruck ist, dass ich auf diese Weise vielleicht Inhaltsverzeichnisse, aber nicht ohne weiteres Registereinträge erzeugen kann (außer ich produziere irgendwelche Spezialeinträge, die ich dann mit eine globalen Ersetzung in dem Programm der Wahl umwandle). Auch Fußnoten kommen mir nicht einfach vor.
> Speziell RTF ist uebrigens ein fuer unsere Zwecke a priori
> wenig geeignetes Werkzeug: Dokumente sind ausschliesslich
> durch Sections und Absaetze strukturiert (insbesondere ist
> darueber hinaus nichts geschachtelt).
Ich weiß nicht, was Sie da benötigen. TeX kommt auch mit chapters und sections aus.
> Jegliche Formatierung
> erfolgt rein visuell, damit auch Dumpfbacken wie Wordpad es
> anzeigen koennen. Ist einem Absatz eine Formatvorlage
> zugeordnet (ein eher mickriger Ersatz fuer logische
> Strukturierung), dann muss ein RTF-Reader die tatsaechliche
> Formatierung des Absatzes mit der im Dokument hinterlegten
> Standardformatierung der Vorlage vergleichen, um die
> individuell abweichende Formatierung des Konkreten Absatzes
> zu ermitteln, und diese dann mit der aktuellen (aus einer
> nutzerspezifisch geladenen, externen Formatvorlage) verbinden
> fuer die konkrete Formatierung.
Erstens sehe ich nicht, warum man mit geeigneter Definition von Formatvorlagen nicht die gewünschten logische Strukturen abbilden kann.
Zweitens sollten bei RTF-Exporten den Abschnitten normalerweise das Standardformat der Formatvorlage zugeordnet werden, ich kann mir nur wenige Ausnahmen vorstellen, wo einzelne Teil-Elemente eine individuelle Auszeichnung bekommen.
> Demgegenueber stehen in
> unserem Fall dann Inhalte, die aus Datenbanken kommen, also
> hochgradig strukturiert sind und wenig optische
> Individualitaet enthalten oder verlangen.
Das ist doch gerade das Exportproblem, dass man diese Art von Daten irgendwie auf Papier bringen will (sonst würde ich auch XML nehmen). Und ihnen dafür visuelle Unterschiede zuordnen muss (von mir aus auch 'optische Individualität').
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Fischer
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