[Allegro] Hosting von allegro-Datenbanken

Klaus Lehmann lehmann_klaus at t-online.de
Do Jul 14 14:11:46 CEST 2005


guten tag allerseits


("leider" hatte ich drei wochen urlaub; konnte dem wortwechsel nícht so rasch folgen...)



On Wed, 29 Jun 2005 15:28:41 +0200, Bernhard Eversberg wrote:


kl>Für jemand, der das als Service anbieten will, eigentlich eine ganz gute 
kl>Ausgangslage: marginale Grenzkosten und wenig zusätzliche Arbeit für 
kl>weitere Datenbanken.


allegronet.de (=ich) bietet einen solchen service an. 
allerdings für eine pauschalsumme von 50 euro pro monat(!). 

auf den ersten blick doch ein erheblicher unterschied zum wolf'schen preismodel, und den überlegungen von 
herrn köhn. weiter unten dazu mehr.



kl>(Wir haben ja selber ein paar nebenbei zu laufen, die uns nicht wirklich 
kl>was kosten. Und Aktualisieren besteht ja nur aus dem Kopieren der 
kl>Dateien auf das Serververzeichnis.)


es sind in den knapp 10 beiträgen interessante betrachtungen angestellt worden, ebenso fand ich die 
kalkulation von herrn wolf sehr interessant.... vieles kann ich beim monetären subjekt nicht nachvollziehen, 
vieles ist für mich beim allegro-spezifischen subjekt nachvollziehbar. herrn bergers äußerungen zum thema 
technisches prozedere zu allegro/avanti/internet-server sind ebenfalls sehr lesenswert.



möchte einiges ergänzen, 
hoffe auch, bereits gesagtes nicht zu wiederholen....



1. der server
man kann nicht einfach einen server (die virtuellen server, dazu später mehr) mieten. ich gehe mal von einem 
root-server aus (=der gegensatz zu einem virt.server). dieser echte server kostet geld. rechnen wir mal mit 
40-100,- pro monat(!).



1a. virtueller server
sorry, aber das ist wenig sinnvoll, um es mal höflich auszudrücken. das einzige positive daran ist, daß er 
fast kein geld kostet. und das wichtigste: wer einen virt.server sich anschafft, hat ganz ganz selten KEINEN 
root-zugriff. die vorgefertigten zugriffe über confixx/plex/visas sind schwachfug!



1b. der name! 
die adresse im internet...
hierzu wurden wenig ausagen gemacht. soll der bibliotheksbenutzer denn wirklich eine solch komplexe adresse 
sich notieren/kopieren/benutzen, wie diese z.b.:

http://web-kataloge.zentralbibliothek.bundesland.ostpreussen-niemandsland.org/oeffentlich/OPAC/kataloge/fors
chungsinstitut_fuer_die_erforschung_der_gepardenforelle__klein_mainbach_grosssachsen/index.html

übertrieben? ja ein wenig.... ;-) 
aber ähnliche adressengebilde gibt es!



(Vorsicht eigenwerbung ist angeschaltet ;-)   :
fischbach.allegronet.de sieht doch einfach eleganter aus ;-)
oder
fischbach.de (dieses verursacht zusätzliche kosten, eine domain muss gemietet werden, schätzungsweise(!) für 
1-2 euro pro monat.
(eigenwerbung wieder ausgeschaltet ;-)




2. die sicherheit
wer einen server im internet "aufmacht", lädt die bösen buben ein.
wer sich keine gedanken (d.h. sich ums sicher machen kümmern) um das serverbetr.system macht, handelt  
eigentlich total fahrlässig, und das hat zur folge, daß einem "sein" server nicht mehr gehört. den haben die 
bösen buben (="bb") übernommen. schlimmer wirds dann noch, wenn die bb's parallell zum serverbetrieb im 
namen des besitzers nette dinge tun.....
folglich muß sich um den server gekümmert werden. dieses veranschlage ich mit 5-10 std pro monat.

man mache sich mal gedanken, aus welchen "diensten" ein solcher server besteht: der webserver und der avanti 
sind bruchteile davon. alle(!) dienste gilt es zu "beherrschen". man als serverbetreiber garantiert die 
sicherheit!

windows versus unix brauchen wir nicht zu diskutieren. 
umgedrehtes roussisch roulette wird nicht gespielt ;-)



3. die behandlung der zu hostenden allegro-kataloge.
egal(?), ob man ruckzuck (dieses model z.B. favorisiere ich) nimmt, oder populo, oder acwww oder oder. 
es gilt den jeweiligen katalog nach den individuellen bedürfnissen zu gestalten [herr eversberg beschreibt 
kurz das modell aus BS, herr wolf gibt einblicke in die variable "perl"-gestaltung]. 
jeder allegro-katalog ist indivuell, auch wenn er nur nach dem a-schema aus BS gefertigt wurde. diese 
individuellen kataloge internet-fähig zu bekommen, kostet zeit und gehirnschmalz. zeitbedarf: individuell



4. die kontinuierliche behandlung der internet-kataloge (update)
spielt man einfach die komplette datenbank so ins internet ein, wie man sie bekommt? nein. s.a. 3. sie wurde 
ja verändert, optimiert. man muss sich z.b. gedanken machen: großer index versus kleiner index.
zeitbedarf: individuell (später "schema f")



5. copyright/"veröffentlichung"
das in die öffentlichkeitstellen des bibliothekskataloges ist eine "veröffentlichung" nach dem pressegesetz.
auch dieses sollte man beachten.




resume1:
wer einen auftraggeber hat (z.b. den ÖDE), der alle hardwarekosten übernimmt, der hats gut.
was ist mit den "gehirnschmalz"-kosten? wer zahlt diese? ohne zufuhr von futter fürs gehirn, die 
lebensraumkosten gibts keine allegro-kataloge im internet. mit lust und liebe lässt sich das nicht 
finanzieren ;-)

ich halte die hardwarekosten für gering, und für gut kalkulierbar.
aber der rest?

kalkulation: 
ist das ein geschäft, wenn "ich" 10 bibliotheken hoste, die 50 euros pro monat berappen? mannoman: 6000,- im 
jahr. da bekommt man einen gebrauchten porsche (mit 200.000 km) dafür.
auweija, fast hätt' ichs vergessen: der steuersatz von 20-30%, den möchte das finanzamt haben. es reicht 
doch nur für einen 5-10 jahre alten golf.....



resume2:
ohne bösartig von einer milchmädchenrechnung zu sprechen, sollte man dieses sensible thema nicht über einen 
generalkamm scheren. nicht alle allegro-kataloge sind vergleichbar. nicht alle bilbliotheken geben sich mit 
dem nackten darstellen von verfassern und titeln im internet zufrieden. nicht alles ist umsonst.

also hat leistung seinen preis!

bitte nicht den umkehrschluss ziehen: "kein preis-modell" ist gleich "keine leistung". NEIN! im ernst! 
nur hat man beim "kein preis"-modell vergessen, die wahren kosten und aufwendungen miteinzubeziehen, oder 
man hat sie einfach nicht beachtet.



resume3:
kosten an und für sich...
was kostet ein (EDV!-)mitarbeiter pro jahr, der sich um die edv kümmert? 
brutto? mit! lohn-nebenkosten!
4000-5000 euro pro monat. macht 50-60.000 euro im jahr.

was kostet ein externer dienstleister, der z.b. die bibl.-eigene hardware pflegt/wartet?
1000-3000 euro pro jahr?

was kostet ein externer dienstleister, der sich um die allegro-angelegenheiten der bibliotheken kümmert?
1000-2000 euro pro jahr!

was kostet ein externer dienstleister, der den allegro-katalog ins internet stellt?
dazu gibts KEINE antwort von mir. es geht NICHT um meine antwort. modelle gab es genug HIER hier zu lesen...

ich möchte nicht nur den interessierten bibliotheken gedankenmaterial/kalkulationsgrundlagen zur verfügung 
stellen, sondern auch das etwas mehr ins rampenlicht bringen, was am 30.6.2005 hier öffentlich angefangen 
wurde zu diskutieren. 
natürlich ist meine ansicht dazu glasklar: 
es ist unmöglich zu sagen: "eij alda: für 50 eusen im jahr bring ick deine katalogkarten ins internet. fire 
and forget! und dat: jahr für jahr". 
neij, jungs, so gehts nicht ;-)





viele grüße
klaus lehmann

















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