[Allegro] Fortbildung 2.3: Verknuepfungskonzepte

B.Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Di Apr 19 09:31:03 CEST 2005


                                                              14-05-2004
Fortbildungskurs                                             19-04-2005

    2    Das Allegro-Konzept
    2.3    Zwei Verknüpfungskonzepte: Mehrbd. Werke und Normdaten


Karteizettel sind nicht immer vollkommen selbständig! Es gibt die sog.
"Folgezettel" bei mehrbändigen Werken zur Auflistung der Bände, und
es gibt die Verweisungszettel, die z.B. von einer Namensform auf
eine andere (die amtliche) verweisen und keine andere Funktion haben.
Es gibt also gewisse Zettel, die mit anderen logisch verknüpft sind
und nicht für sich alleine aussagefähig.

Wir wissen inzwischen: was früher Zettel waren, das sind jetzt
Datensätze. Statt mehrerer Zettel pro Buch, einsortiert an mehreren
verschiedenen Stellen, gibt es nur einen Datensatz, aber viele
Registereinträge, mit denen man den Satz finden kann.

Wie bei den Zetteln kann man auch zwischen verschiedenen Datensätzen
Verbindungen herstellen. Diese müssen aber so beschaffen sein, daß
Programme damit was anfangen können, denn natürlich sollen die
Verbindungen automatisch funktionieren. Na gut, wird man denken, jeder
Satz hat automatisch eine interne Nummer, die kann man dafür nehmen.
MomentMoment! Die internen Nummern können sich beim Neuaufbau
einer Datenbank ändern - sie dienen nur der Adressierung!
Verknüpft wird deshalb grundsätzlich NICHT über die internen Nummern,
sondern über Identnummern, die in irgendwelchen Datenfeldern stehen.
Denn Datenfelder ändern sich bei einem Neuaufbau nicht.
Welche man nimmt, das ist dem Systemverwalter überlassen. Die
Einrichtung der Verknüpfungstechnik ist dem fortgeschrittenen
Parametrierer vorbehalten, der sich mit den Index- und Anzeige-
parametern auskennt.
Die Nutzung aber ist leicht, und nur darum geht's hier.

In der DemoBank kann man sich anschauen, wie Verknüpfungen zum Beispiel
aussehen (können).

Beispiele in der DemoBank:

1. Verknüpfung  Untersatz -> Hauptsatz bei mehrbändigem Werk
    ----------------------------------------------------------
    Register 4: erkenntnis der natur
    (Oder auch Reg. 1 unter  zz verknuepfter untersatz )
    Das ist ein Untersatz für den Band 2 eines 2bändigen Werkes.
    Die Verknüpfung ist im Feld #00. Dort steht die IdNummer des
    Hauptsatzes und daran angehängt mit + die Nummer des Bandes.
    Sinn: den Datensatz für einen Band eines mehrbändigen Werkes zu
    verbinden mit dem Hauptsatz = Satz für das Gesamtwerk.
    Ein Klick auf "Hierarchie-Liste", ganz oben zu sehen, bringt die
    Liste aller zum mehrbändigen Werk gehörigen Teile.
    Im Reg. 9 sieht man unter 654321, wie diese Teile indexiert sind.
    Diese Einträge müssen in den Indexparametern erzeugt werden, also in
    der Datei cat.api im Normalfall.
    Interessant: Im Hauptsatz (Titel: Was können wir wissen?) steht
    KEINE Verknüpfung zu den Untersätzen! Stellen Sie sich vor: sonst
    müßte man jedesmal, wenn ein neuer Band kommt, noch zusätzlich beim
    Hauptsatz eine Nummer eintragen - das wär doch unschön.
    Aber woher weiß das Programm dann ... ach richtig, es schaut ins
    Register 9, ob unter der Nummer des Satzes, 654321, noch Einträge
    mit der selben Nummer stehen, na das ist ja clever! Damit kann es
    beim Anzeigen des Hauptsatzes sich schnell und heimlich die
    Untersätze heranholen und mit anzeigen.


2. Stammdaten-Verknüpfung, z.B. Personenstammsatz
    ----------------------------------------------
    Reg. 1: tucholsky
    Bei diesem Datensatz sieht man, daß im Feld #40 nur steht  _tucho
    Dies ist das Kürzel des Personenstammsatzes für Kurt Tucholsky, zu
    finden im Reg. 10. Das Zeichen _ sagt dem Programm: hier kommt eine
    Verknüpfung, schau im Reg. 10 nach, was darunter steht, und setze es
    hier ein. Und im Reg. 10 steht:   tucho=|2Tucholsky, Kurt
    (Die Angabe |2 hat nur eine interne Bedeutung.) Wenn Sie die Zeile
    dann mit Enter auswählen, sehen Sie den "Stammsatz" für Tucholsky.
    Solche Stammsätze muß man sich anlegen, wenn man mit dieser
    Verknüpfungstechnik arbeiten will. Das geht mit F9 und dann
    "Personen-Stammsatz". Beim Speichern wird eine IdNummer vergeben
    in #00. Diese muß dann zum Verknüpfen genommen werden. Will man
    lieber ein Kürzel, denkt man sich eins aus und setzt dieses vor dem
    Speichern in die #00 ein, wie man es am Beispiel Tucholsky sieht.
    In einem Titelsatz kann danach an jeder Stelle (in jeder Kategorie)
    die Angabe _xyz eingetragen werden, wenn xyz die IdNummer bzw.
    das Kürzel ist. ABER: die Kürzel müssen eindeutig sein.

 >>Sonder-Tip: Geben Sie im Reg. 1 "wrobel" ein.
Da sehen Sie:    wrobel, ignaz [Pseud.] -> tucholsky, kurt
(Übrigens kommt das aus dem Polnischen, wróbel heißt dort Sperling.)
Wenn man Enter drückt, wird zu "tucholsky, kurt" umgeschaltet, das ist
der Sinn dieser Zeile. Es wird ausgelöst durch den Pfeil ->, den man
in der Zeile sieht. Der Nutzer wird also elegant, ohne noch was
eingeben zu müssen, zur richtigen Stelle hingeführt.
Woher aber kommt die Verweisungszeile? Die kommt aus dem Stammsatz,
siehe oben. Um diesen Stammsatz sofort zu sehen, und das ist jetzt
der wahre  >>Tip des Tages, drückt man nicht Enter, sondern
"Cursor nach links". Das ist auch schon im DOS-Programm PRESTO so.

Handreichung zur Eingabe:
1. Mehrbd. Werke
    Ein neuer Band wird so eingegeben:
    Hauptsatz aufblättern, F9, "Verkn. Untersatz" wählen
    Formular erscheint, in der ersten Zeile steht die IdNummer des
    Hauptsatzes, dahinter ein +. Bandnummer hinter das + schreiben!
    Damit die Ordnung der Bände klappt, kann man so schreiben:
       654321+03=Bd. 3
    Die 03 dient zum Sortieren, die Angabe "Bd. 3" zum Anzeigen.
    Wenn aber z.B. mehr als 100 Bände kommen könnten, dann lieber gleich
    +003 schreiben! (Obwohl man später alles ändern könnte)

2. Verwendung von Normdaten
    Tucholsky wird so eingegeben, wenn er bei einem Buch vorkommt:
    Alt+i drücken, wenn es soweit ist, daß der Name eingegeben werden
    muß, egal ob im Formular oder nicht, egal in welchem Feld!
    Ins Reg. 10 schalten (Alt+i Alt+0), dort ütuc eingeben (das genügt)
    Man kommt zum "Übernahmeregister" (deshalb ü) und sieht die Zeile
    ütucholsky, kurt _tucho
    Alt+k drücken (Button [Kop.])
    und das war's schon!! Die Angabe _tucho wird automatisch kopiert in
    das Eingabefeld. (Wenn man's auswendig weiß, kann man natürlich
    auch _tucho von Hand eingeben. Oder einen anderen Satz kopieren,
    in dem es schon vorkommt.)

ACHTUNG: Wenn man auch nur eine Ziffer der IdNummer ändert, oder einen
Buchstaben am _tucho, dann ist die Verknüpfung kaputt! Aber: wenn man
einen Zettel verstellt, ist der kaum jemals wieder aufzufinden.
In der Datenbank dagegen kann man den unverknüpften Satz immer noch
über seine anderen Indexeinträge wiederfinden oder zur Not mit der
Volltextsuche! Dann Nummer oder Kürzel wieder reparieren - Problem
gelöst. Ändern Sie spaßeshalber mal die Nummer in der #00 von dem
Band "Erkenntnis der Natur": schon klappt die Anzeige nicht mehr,
denn der Hauptsatz wird nicht gefunden.

Anmerkung für Experten:
Wenn man nicht das Standardschema hat, muß man, wie so oft,
sich die Lösung selber stricken, per Parametrierung. Immerhin,
im Kap. 10 sind diese Dinge sehr genau beschrieben (Parametrieren muß
man dann sowieso können!), und für die Anzeige gibt es Modellparameter,
und zwar d-k.apt, in denen man nur die Kategorienummern einsetzen muß,
die man anzeigen will, alles Drumherum ist da schon geregelt.
Mehr dazu:  geben Sie  h vb154#246   ein
Mit den Indexparametern ist es nicht so schwer, was den Fall 1. angeht,
wenn man dieselbe Logik verwendet, also Untersatz-Zählung mit + an die
Hauptsatznummer anhängen. Handbuch:  Kap. 10.2.1.3 und 10.2.6.7.





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