AW: Vb. XML

Roland Henkel rhenkel at sbb.spk-berlin.de
Do Apr 1 09:27:45 CEST 2004


April, April.

Viele Grüsse
R. Henkel

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: Maiser at buch.biblio.etc.tu-bs.de
> [mailto:Maiser at buch.biblio.etc.tu-bs.de]Im Auftrag von Bernhard
> Eversberg
> Gesendet am: Donnerstag, 1. April 2004 08:46
> An: Diskussionsliste Allegro-C
> Betreff: Vb. XML
>
>
> Alles neu macht XML!
>
> Immer wieder wurde uns unter die Nase gerieben, dass die Zukunft in XML
> liege. Ebenso oft hatten wir abgewiegelt und beschwichtigt, es werde
> alles nicht so heiss gegessen wie gekocht, es waere schon so mancher
> neue Trend alsbald wieder in der Versenkung verschwunden usw. usf.
> Das hilft aber alles nichts, wir muessen uns dem Zeitgeist
> stellen, wir koennen
> das nicht "ad calendas graecas" vertagen.
> Nach einer laengeren Machbarkeitsstudie (in weltabgeschiedener
> Waldeinsamkeit absolviert, damit nichts nach aussen dringe) koennen
> wir heute eine Ankuendigung wagen:
>
> Erstmals in der allegro-Geschichte wird es einen Bruch in der
> Kontinuitaet der Kompatibilitaet geben: V25 wird keine aeltere
> Datenbank mehr lesen koennen, V25 wird mit XML arbeiten und
> mit sonst nichts.
>
> -- Statt aus zig Kategorien wird ein Datensatz aus einer einzigen
>    Zeichenkette bestehen, strukturiert durch lauter spitzgeklammerte
>    Tags (siehe unten)
>
> -- V24.X wird einen neuen FLEX-Befehl namens "xml" beinhalten, der
>    jeden Datensatz in eine XML-Zeichenkette verwandelt. Damit
>    kann der unumkehrbare Aufstieg zu V25 muehelos vollzogen werden
>
> -- Export- und Importsprache, diese kryptischen Monstrositaeten,
>    werden ueberfluessig - konsequent kommen XML-Tools zum Einsatz. Die
>    muessen wir nicht selber entwickeln, die gibt's auf dem freien
>    Markt, und jeder XML-Kenner, also jeder, kann damit umgehen.
>
> Gewiss, ein Datensatz braucht dann mehr Platz und die Verarbeitung
> etwas laenger, z.B. die Indexierung, aber schon der ganz normale
> Aldi-PC fuer 999 EUR hat heute 160 GB und  3 MHz, also was soll's!
> Dann reicht die Zeit zum Indexieren wieder fuer eine Kaffeepause oder
> einen Kloenschnack, wie frueher.
>
> Und wie sieht dann ein allegro-Datensatz aus?
> Bisher haben wir, unglaublich sproede und sich der Intuition des
> Betrachters verschliessend, so etwas wie dieses:
>
> #00 654321
> #20 Was können wir wissen?
> #30aNA PH
> #31 Evolutionäre Erkenntnistheorie
> #40 Vollmer, Gerhard
> #74 Stuttgart
> #75 Hirzel
> #76 1985-
> #77 Bd.1.2.
> #01 1
> #20 ¬Die¬ Natur der Erkenntnis : Beiträge zur Evolutionären
> Erkenntnistheorie
> #25 Mit einem Geleitw. v. Konrad Lorenz
> #76 1992
> #77 337 S.
> #87 3-7776-0403-8
> #90 2647-3611
> #01 2=Bd. 2
> #20 ¬Die¬ Erkenntnis der Natur : Beiträge zur modernen Naturphilosophie
> #77 350 S.
> #87 3-7776-0404-6
> #90 2650-9705
>
> Daraus wird durch "xml" auf einmal transparenter Klartext:
>
> <?xml version="1.0" encoding="iso-8859-1" ?>
> <#allegro-datensatz>
>    <#identnummer>a12345</#identnummer>
>    <#eigner sigel="84">Universitätsbibliothek Braunschweig</#eigner>
> <#hauptsatz>
>    <#titel>Was können wir wissen?</#titel>
>    <#sachgruppe>NA</#sachgruppe>
>    <#sachgruppe>PH</#sachgruppe>
>    <#verfasser>
>        <#vorname>Gerhard</#vorname>
>        <#nachname>Vollmer</#nachname>
>    </#verfasser>
>    <#schlagwort system="swd">Evolutionäre Erkenntnistheorie</#schlagwort>
>    <#impressum>
>       <#erscheinungsort>Stuttgart</#erscheinungsort>
>       <#verlag>Hirzel</#verlag>
>    </#impressum>
>    <#erscheinungsjahr typ="offen">1985-</#erscheinungsjahr>
>    <#umfang><#baende>Bd.1.2.</#baende></#umfang>
> </#hauptsatz>
> <#untersatz level="1">
>    <#bandnummer>1</#bandnummer>
>    <#sortierfaehige-bandnummer>001</#sortierfaehige-bandnummer>
>    <#titel>
>      <#hauptteil><#nichtsort>Die </#nichtsort>Natur der
> Erkenntnis</#hauptteil>
>      <#zusatz>Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie</#zusatz>
>      <#ergaenzung>Mit einem Geleitw. v. Konrad Lorenz</#ergaenzung>
>    </#titel>
>    <#erscheinungsjahr>1992</#erscheinungsjahr>
>    <#umfang>337 S.</#umfang>
>    <#isbn typ="alt">3-7776-0403-8</#isbn>
>    <#signatur typ="magazin">2647-3611</#signatur>
> </#untersatz>
> <#untersatz level="1">
>    <#bandnummer>Bd. 2</#bandnummer>
>    <#sortierfaehige-bandnummer>002</#sortierfaehige-bandnummer>
>    <#titel>
>      <#hauptteil><#nichtsort>Die </#nichtsort>Erkenntnis der
> Natur</#hauptteil>
>      <#zusatz>Beiträge zur modernen Naturphilosophie</#zusatz>
>    </#titel>
>    <#erscheinungsjahr>1985</#erscheinungsjahr>
>    <#umfang>350 S.</#umfang>
>    <#isbn typ="alt">3-7776-0404-6</#isbn>
>    <#signatur typ="magazin">2650-9705</#signatur>
> </#untersatz>
> </#allegro-datensatz>
>
>
> Natuerlich ist das eine etwas vereinfachte Fassung, damit das
> Grundkonzept deutlicher ins Auge sticht. Sie sehen: keine Nuemmerchen
> mehr, die man erst lernen muesste, keine Betulichkeiten mit
> speziellen Indikatoren, Interpunktionen und Unterfeld-Symboelchen.
> Keiner muss das manuell so eingeben, damit wir uns recht
> verstehen! Dafuer gibt's
> XML-Editoren, z.B. XMLPAD von Onkel Bill, damit ist das ein
> Vergnuegen. Nur das
> V25-XML-Schema wird gebraucht.
>
> Solche Datensaetze liegen dann, egal wie viele, als separate Dateien
> auf einem Verzeichnis des Webservers oder auch in einem
> weitverzweigten Baum von
> sinnreich verschachtelten Unterverzeichnissen. Der Dateiname ist,
> Sie erraten es,
> schlicht die Identnummer. Keine Steuerzeichen, keine
> hexadezimalen internen
> Satznummern - alles ploetzlich viel einfacher, alles ploetzlich
> offen und nicht
> mehr proprietaer im obskuren "Invisible Web" verborgen! Das hat den
> Riesenvorteil, dass dann Google diese Dateien ganz leicht einsammeln und
> indexieren kann. Und weil sowieso jeder lieber googelt als a99t,
> eruebrigt sich
> auf einmal die eigene Indexierung, sie wird sozusagen kostenfrei
> outgesourct, und
> die Kaffeepause kann damit noch viel laenger werden. Ganz neu ist
> die Idee nicht,
> aber erst jetzt konsequent zu Ende gedacht! (HBZ und OCLC machen
> schon aehnliche
> Dinge, aber doch sehr halbherzig.)
> Ein schlichtes JavaScriptchen holt dann den per Google gefundenen
> Datensatz in
> den XML-Editor eigener Wahl. Das ganze Record-Management
> entfaellt, das macht ja
> dann das Dateisystem. Exportieren? Das geht mit dem viel
> leichteren XSLT. Und
> FLEX? Muss auch nicht mehr gelernt werden. Was man davon noch
> braucht, kann
> ebenfalls XSLT oder aber JavaScript uebernehmen.
>
> "Aber", fragen die ganz eingefleischten allegrologen, "was bleibt von
> 'allegro' dann noch uebrig?" Erstens die Daten, nun aber viel besser
> verpackt, und zweitens das unverwechselbare # in den Tags, das hat
> sonst keiner! Dadurch bleibt die Sache auch dezent, denn wir vermeiden,
> sowas wie <allegro:titel> schreiben zu muessen, was denn doch unnoetig
> aufgeplustert wirken wuerde.
>
> Man wird verstehen, dass so viele Vorteile ihren Preis haben muessen.
> Ganz genau steht's noch nicht fest, aber legen Sie fuer V25 schon
> mal etwas mehr auf die Seite...
>
> "Wenn aber", wirft jetzt vielleicht noch jemand von der alten Schule
> ein, "Google doch nicht alle Dateien indexiert, oder nicht schnell
> genug?" Eine gute Frage, sie fuehrt auf *den* zentralen Punkt:
> Die Obsession mit dem vollstaendigen, lueckenlosen Nachweis, die
> entstand in Zeiten der Knappheit. Als man drauf angewiesen war, alles
> Zutreffende finden zu koennen, es gab halt zu wenig Dokumente.
> Nun aber sind
> Zeiten der Ueberfuelle, wir haben einen Paradigmenwechsel! Es ist
> *erwuenscht*, dass Ergebnismengen sich in Grenzen halten, dass man
> nicht erschlagen wird von unbewaeltigbaren Massen. Und um genau dies zu
> erreichen, muss man nichts parametrieren, konfigurieren oder
> FLEXen, das ergibt
> sich aus dem neuen Kernkonzept wie von selbst.
>
> In diesem Sinne,
> B.E.
>
>
>
>
> Bernhard Eversberg
> Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
> D-38023 Braunschweig, Germany
> Tel.  +49 531 391-5026 , -5011 , FAX  -5836
> e-mail  B.Eversberg at tu-bs.de
>





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