Vermischte Datensätze
Thomas Berger
ThB.com at t-online.de
Fr Okt 13 14:24:41 CEST 2000
Lieber Herr Henkel,
> "Erschwerend" kommt noch hinzu, daß bei NFS Betrieb, bei dem die DB
> auf einem Server liegt, auf den die Clienten zugreifen, ja nicht
> *eine* presto-Instanz im Betrieb ist, die sozusagen alles unter
> Kontrolle hat, sondern jeder Nutzer ruft eine eigenes Presto auf, das
> dann in der Regel auch auf seinem Client PC läuft. Damit besteht
> zwischen den Client-Instanzen von Presto außer dem TBL-Bit keine
> Kommunikation, was vielleicht doch unter zeitkritischen Umständen zu
> Informationsverlusten führen kann.
natuerlich. Und an der Stelle kommt die Unterstuetzung
durch das Betriebssystem ins Spiel: Die entsprechenden
Locking-Anforderungen der Clients werden ueber das
Netzwerkdateisystem uebertragen und loesen entsprechende
Operationen auf der lokalen Dateiverwaltung des Servers
aus: "ganz tief unten" gibt es dann keine Gleichzeitigkeit
mehr (lassen wir Mehrprozessorsysteme fuer den Moment
einmal ausser acht, die in diesem Zusammenhang auftretenden
Probleme werden vom Betriebssytem ebenfalls abgehandelt
und nach aussen hin versteckt) und alles hat seine
Ordnung (im Wortsinne!).
Insofern hat etwa BSD als Dateisystem solche Mechanismen,
(aeltere Versionen von) NFS als Netzwerkdateisystem aber
nicht. Fazit: allegro ueber altes NFS kann nicht
hundertprozentig sicher funktionieren.
Wie es sich mit SMB als Netzwerksystem verhaelt,
weiss ich nicht: Eigentlich sollte es die entsprechenden
Microsoft-Funktionen dem Netzwerk-Client gegenueber
anbieten und in lokale Funktionen des zugrundeliegenden
Linux-Dateisystems (BSD 4.4?) umsetzen. Als Analogie
stellt ja auch das Microsoft-Netzwerk die entsprechenden
Funktionen zur Verfuegung, der jeweils zustaendige
Server setzt dies dann in Operationen der realen
Dateisysten (FAT, FAT32 oder NTFS) um. Dass es hier
unterschiede zwischen Peer to Peer und NT (Server
oder als Server?) gibt, glaube ich sofort. Dass
es hier Unterschiede zwischen FAT und NTFs geben
kann, wuerde mich auch nicht uebermaessig wundern.
Dazu dann noch die bekannten Probleme mit den
diversen Netzwerkclients, wo man also gezwungen
ist, alle Rechner mit den entsprechenden Patches
auszustatten, damit die lt. Spezifikation existierenden
Mechanismen auch wirklich funktionieren.
Und, vielleicht sollte das noch einmal gesagt
werden, auch auf allegro-Seite hat es hier
immer wieder eine korrektere Umsetzung des
theoretischen Sicherheitsmodells gegeben,
zuletzt mit Version 20. Anders gesagt: Aeltere
Versionen haben definitiv Probleme, die
zu Inkonsistenzen fuehren koennen, ausser
angeblich bei Novell-Netzwerken (Novell scheint
eine Betriebsart zu haben, die unsaubere
Programmierung abfedert, anders kann ich
mir nicht vorstellen, dass die fruehen
allegro-Versionen bei groesseren Anwendungen
ueberhaupt funktioniert haben).
viele Gruesse
Thomas Berger
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