Vb.112: a99 vorgestellt und freigegeben
Bernhard Eversberg
EV at buch.biblio.etc.tu-bs.de
Do Okt 22 10:34:34 CEST 1998
Damit auch die Daheimgebliebenen was davon haben:
Heute um 11.00 beginnt das diesjaehrige Expertentreffen. Neu vorgestellt
und zugleich freigegeben wird das Programm "a99".
Alles Wichtige darueber lesen Sie im nachfolgenden Text und in den
"news" Nr. 51, die naechste Woche verschickt werden, aber schon heute
als WinWord-Text bereitliegen.
Verlautbarung 112 der Entwicklungsabteilung 19981022
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a99 : Das neue Windows-PRESTO
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Mit "a99" wird jetzt ein Programm verfuegbar gemacht, das schon
sehr weitgehend alle Funktionen des konventionellen PRESTO in
neuer Form realisiert, das aber auch eine Reihe von Merkmalen
und Leistungen bietet, nicht nur das EBOX-Modul, mit denen es
deutlich ueber PRESTO hinauswaechst.
Das Paket A99I.EXE liegt auf AC15/WINDOWS bereit. Man
kopiert es auf ein Verzeichnis C:\A99 und startet es, danach
kann man A99I.EXE loeschen. Das weitere entnehmen Sie der
Datei A99.TXT oder den ausfuehrlicheren "news" 51, die als
WinWord97-Datei in ACN983.lzh auf NEWSLETR liegt. Eine PDF-
Version davon wird in Kuerze bereitgestellt, spaeter auch eine
HTML-Version.
Eilige koennen mit dem Befehl A99 einen Schnellstart machen.
Es wird dann die Demo-Datenbank aktiviert, sofern man sie
standardmaessig auf C:\ALLEGRO\DEMO liegen hat. Sonst muss man
in A99.INI die Einstellungen aendern. Mit den Hilfstexten sollte man
auch ohne Dokumentation ein Stueck weit kommen. (F1 betaetigen bzw.
den Menuepunkt '?' benutzen)
Hintergrund
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Zunaechst nur als "Codename" wurde die Bezeichnung a99 eingefuehrt,
um eine griffige Bezeichnung fuer das neue Produkt zu haben. Es
loest das auf aelteren Konzepten beruhende PRESTO-W vollstaendig
ab. Der Name soll nun zumindest fuer das Jahr 1999 beibehalten
werden, weil er auch andeutet, dass es sich noch nicht um ein
Endprodukt, sondern um ein Uebergangsmodell handelt, das dann
spaetestens im Jahr 2000 durch ein weiter vervollstaendigtes
Produkt ersetzt werden wird. Dessen Name steht jetzt noch
nicht fest, doch der Name allegro-C wird als Oberbegriff
natuerlich erhalten bleiben.
Grundkonzept
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Wenn jemand mit PRESTO katalogisiert, laeuft dabei immer
folgendes ab: man beginnt mit dem Eingeben eines neuen Daten-
satzes und muss diesen zuerst fertigstellen und abspeichern,
bevor man mit dem naechsten anfangen kann. Das ist, als ob man
beim Zettelkatalog zuerst den momentan bearbeiteten Zettel
einsortieren muss, bevor man mit einem neuen anfangen oder
andere Zettel sich auch nur ansehen kann. Auf dem Arbeitstisch
hat man quasi immer nur den einen Zettel, auf dem man gerade
schreibt. Nur ins Register kann man waehrenddessen schauen,
nicht auf andere Zettel. Genau das aendert sich nun
grundlegend: auf der Arbeitsflaeche kann man jede Menge Zettel
herumliegen haben, die entweder gerade neu erstellt wurden und
noch unfertig sind, oder die man aus dem Katalog herausgeholt
und geaendert, aber noch nicht zuruecksortiert hat, oder die man
aus Fremddaten erhalten hat und noch vorbearbeiten muss. Und
jederzeit kann man in die Register schauen, Ergebnisse zusam-
menstellen, sortieren, vergleichen, speichern, was wirklich
fertig ist, Daten exportieren, usw. Am Ende jeder noch so
langen Sitzung "weiss" das Programm immer noch genau, welche
"Zettel" noch nicht einsortiert sind. Es kann einem diese als
Ergebnismenge zeigen, damit man vor dem endgueltigen Speichern
nochmals Hand anlegen kann. Oder sogar: man laesst alles liegen
und stehen und macht irgendwann spaeter genau da weiter, wo man
aufgehoert hat.
Sie finden im nachfolgenden, knappen Ueberblick die wirklich neuen
Leistungen. In den "news" stehen detaillierte Beschreibungen der
einzelnen Menuepunkte, Button-Funktionen und Unterfenster.
Ergebnismengen
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werden nun zu einem zentralen Begriff. Im konventionellen
System hat man zu jedem Zeitpunkt nur eine Ergebnismenge, in
der man blaettern und Veraenderungen vornehmen kann. Jetzt kann
man auf aeltere Ergebnismengen zurueckgreifen, sogar auf solche
von frueheren Sitzungen. Die nachfolgenden Punkte zeigen: Es
gibt eine Reihe von neuen Moeglichkeiten, mit Ergebnismengen
sinnvolle Dinge zu tun. Die maximale Groesse einer Ergebnismenge
ist momentan 64.000.
Ordnung von Ergebnismengen
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PRESTO zeigt Ergebnisse immer in der Reihenfolge der internen
Satznummern an. a99 kann, wie "avanti" und frueher schon das
Versuchsprogramm "VP", die Ergebnismengen nach allen Kriterien
sortieren, die in der Kurztitelzeile vorkommen.
In jeder dieser Reihenfolgen kann eine Ergebnismenge dann auch
sofort exportiert werden, so dass sich zusaetzliche Sortierlaeufe
oft eruebrigen, d.h. die Listenproduktion wird in solchen
Faellen vereinfacht und beschleunigt.
"Externe Ergebnismengen" (Offline-Quelldateien)
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Aber auch beliebig grosse (!) externe Grunddateien oder ASCII-
Dateien (Dateitypen .cLG und .cDT) koennen neben der Datenbank
zugleich benutzt und bearbeitet sowie im Volltext durchsucht
werden. Die externen Titel koennen einzeln, in Teilmengen oder
insgesamt in die Datenbank ueberfuehrt werden. An diesem Punkt
koennen z.B. auch Ergebnisse von Z39.50-Client-Programmen ueber-
nommen, vorbearbeitet und dann gespeichert werden, desgleichen
umgewandelte Daten aus CD-ROM- oder anderen Recherchen.
Zum Paket A99I gehoert eine kleine Datei nnn.alg, die beim Start
mit "a99" als externe Datei angewaehlt wird. Mit Druck auf den
Button [Offline-Quelle] sehen Sie diese Datei.
Find-Befehle
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Die vom avanti-Server bekannte Abfragesprache mit symbolischen
Registernamen und logischen Kombinationen ist integriert.
Damit koennen dank der Klammerungstechnik auch Ergebnismengen
gebildet werden, die man mit PRESTO nicht bilden konnte: z.B.
(per beethoven? or mozart?) and (tit sinfonie or konzert).
Derartige Suchbefehle koennen direkt per Hand eingegeben, aber
auch menuegestuetzt ausgeloest werden (S.12).
Formulare, Formulare : Eingabe ganz ohne Kategorienummern
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Zwar kann man weiterhin, ohne etwas aendern zu muessen, die
Abfrageliste des konventionellen Systems benutzen. Vor allem
solche Anwender werden das begruessen, die in die Gestaltung
ihrer Abfragelisten viel Ueberlegung investiert haben. Jedoch
gibt es auch diejenigen, die sich schon seit langem eine
Eingabemaske mit festgelegten Feldern wuenschen. Dafuer wurde
zusaetzlich ein neues Konzept geschaffen, das in EBOX noch
nicht enthalten war: die Erfassungsformulare. Man muss dafuer
nur eine neue, einfache Textdatei des Typs .FRM anlegen, die
nicht viel anders aussieht als die Abfrageliste. Fuer jeden
Satztyp kann man ein oder mehrere eigene Formulare anlegen.
Als Beispiel wird CAT.FRM bereitgestellt.
Mit eigenem Editor extern editieren
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Mit einem Texteditor eigener Wahl (einzutragen in der .INI-
Datei) kann jeder Datensatz ausserhalb der Datenbank bearbeitet
werden. Dies kann sowohl ein DOS-Editor wie X sein, aber auch
ein Windows-Editor wie Notepad. Auf Knopfdruck erhaelt man den
aktuellen Satz im eigenen Editor vorgelegt. Nach Ausstieg aus
dem externen Editor kann der Satz sofort wieder eingelesen,
mit a99 weiter bearbeitet und dann abgespeichert werden.
Globale Ersetzungen a la carte
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In PRESTO muss man die Befehle fuer globale Ersetzungen auf
recht komplizierte Weise eingeben und darauf achten, vor einer
weiteren Aktion die Befehle der vorigen Aktion ungueltig zu
machen. Jetzt koennen bis zu drei Befehle in einer
uebersichtlichen Maske eingetragen werden, und zwar kann die
Wirkung (wie bei PRESTO) auf bestimmte Felder oder Feldgruppen
eingeschraenkt werden. Anders als bei PRESTO werden die
geaenderten Saetze aber nicht sofort abgespeichert:
Speicherung sofort oder spaeter
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Waehrend man bei PRESTO einen Datensatz erst speichern muss,
bevor man einen anderen aufrufen und bearbeiten kann, ist es
bei a99 moeglich, beliebig viele Saetze "anzufassen" und erst
spaeter (einzeln oder insgesamt) abzuspeichern. Die aktuell in
Arbeit befindlichen Saetze kann man sich jederzeit als
Ergebnismenge anzeigen lassen (es koennen beliebig viele sein,
das Programm "merkt sich" alles), zwischen denen man beliebig
springen kann, um weitere Aenderungen vorzunehmen.
Die Saetze werden nicht, wie bei PRESTO, waehrend der
Bearbeitung gesperrt, es wird vielmehr, wie bei avanti,
unmittelbar vor dem Speichern geprueft, ob der Originalsatz in
der Datenbank inzwischen veraendert wurde. Das ist sinnvoll,
weil zwischen dem Beginn des Bearbeitens und dem Speichern
jetzt eine viel laengere Zeitspanne liegen kann.
"Undo"-Funktion (beinahe)
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Bevor ein bearbeiteter Satz gespeichert wird, kann man die
bearbeitete Fassung wieder ungueltig und damit die Ausgangs-
version wieder gueltig machen. Noch besser: man schaltet mit
einem Button zwischen der Original- und der letzten Arbeits-
fassung hin und her, was einen direkten visuellen Vergleich
ermoeglicht. Eine global veraenderte Ergebnismenge kann sogar
vor dem Speichern als Ganzes wieder rueckgesetzt werden - damit
hat man mehr Sicherheit vor versehentlichen Fehlern.
Alles im Blick
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Man sieht in PRESTO immer nur eines der "vier Gesichter" einer
Datenbank: das Register bzw. die Kurzanzeige, den
Anzeigebildschirm, die Abfrageliste oder den
Bearbeitungsschirm. In a99 kann man die entsprechenden Fenster
alle gleichzeitig sehen, sogar zwei Register gleichzeitig.
Zudem kann man sie so positionieren (dabei auch verkleinern),
wie man es praktisch findet. Wenn man durch die Kurzanzeige
wandert, werden sofort die Datensaetze in den Anzeige- und
Kategoriefenstern sichtbar. Und das Register verschwindet nur,
wenn man es ausdruecklich will. Bei Speicherung eines Satzes
werden die evtl. erfolgten Aenderungen im aktuellen
Registerabschnitt sofort sichtbar.
Noch mehr Flips
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Ein Flip kann eine Registerstelle aufblaettern, einen Datensatz
zur Anzeige bringen, ein externes Programm starten - das gab
es alles schon - aber jetzt kann ein Flip auch ein find-Befehl
sein, um eine Ergebnismenge zu bilden und anzuzeigen.
Deutsch oder Englisch?
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Wie beim konventionellen System gibt es UIF-Dateien (User
Interface Files mit den Menue- und Meldungstexten) und
H-Dateien (Hilfsseiten zu den verschiedenen Menues und
Fenstern). Diese Dateien werden auf Deutsch und Englisch
bereitgestellt und koennen vom Anwender beliebig manipuliert
werden. Fuer manchen Geschmack mag das weniger professionell
wirken als man es bei Windows-Programmen mit integrierter
Hilfe erlebt, jedoch sind so die Texte frei zugaenglich und
koennen vom Anwender beliebig angepasst werden, bis hin zu den
Hotkeys der Menuepunkte.
Aber falls man PRESTO trotzdem noch vermisst ...
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... kann man in fliegendem Wechsel mit zwei Mausklicks auf
dieses bewaehrte Arbeitspferd umsatteln. Es erscheint derselbe
Registerabschnitt, der gerade in a99 benutzt wurde. In PRESTO
kann man sich "austoben" und beliebig viele Saetze mit F4
exportieren. Wird PRESTO verlassen, hat man die exportierten
Saetze sofort in a99 als Ergebnismenge vor sich!
22.10.1998 B.E.
Bernhard Eversberg
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