CoOL steht vor Freigabe
Bernhard Eversberg
EV at buch.biblio.etc.tu-bs.de
Mi Feb 18 10:18:57 CET 1998
Schon vor laengerer Zeit angekuendigt, jetzt kurz vor der Freigabe: "CoOL",
der "Catalog of Object Links".
Einstiegsseite: www.biblio.tu-bs.de/CoOL/
Erst nach weiteren, hausinternen Abstimmungen und inhaltlichen
Ueberpruefungen und Ergaenzungen wird dieses neue Orientierungssystem auch
auf der UB- Homepage verankert und damit allgemein zugaenglich gemacht
werden. Weil aber aus den "allegro"-Kreisen womoeglich auch noch Anregungen
kommen koennen, wollen wir die Sache in dieser Liste schon jetzt publik
machen.
Stichwortartige Charakterisierung:
CoOL versucht, konventionelle und elektronische Ressourcen in eine
einheitliche Uebersicht zu bringen.
Von einer neu gestalteten Leitseite wird der Nutzer auf 45 Fachseiten ge-
lenkt. Jede davon entsteht komplett automatisch als Export aus der CoOL-
Datenbank. Jede Fachseite enthaelt:
1. Links zu 4 Verzeichnissen:
o Lehrbuecher
o Neuerwerbungen der letzten 2 Monate
o Aufstellungssystematik des Faches
o Online-Zeitschriften
Diese Verzeichnisse sind natuerlich ebenfalls "allegro"-Exportprodukte,
und zwar aus dem OPAC heraus.
2. Uebersicht der Rubriken des Hauptteils, zum Anklicken. Je Fach koennen
natuerlich unterschiedliche Rubriken existieren.
Die Rubriken sind in 10 Gruppen eingeteilt, jede kann bis zu 100
Untergruppen haben.
3. Hauptteil: unterschiedlich viele Rubriken mit Links zu den Ressourcen des
WWW. Diese Daten stammen aus einer Anzahl von qualifizierten Listen, die
wir im Web gefunden haben und die sich per Import umwandeln liessen.
Das sind insgesamt ca. 6.000 Links. Die Rubriken sind als 3stellige
Zahlen verschluesselt, die hierfuer neu definiert wurden. Dadurch ergibt
sich eine sinnvolle, hierarchische Anordnung. Die Zwischenueberschriften
stehen in Stammsaetzen, die fuer diese Rubriken angelegt wurden.
Die Stammsaetze koennen auch Kommentare enthalten, die dann am Anfang der
Rubrik erscheinen. Einzelne, ausgewaehlte Eintraege koennen auf Wunsch
ganz oben auf der Liste erscheinen, die ansonsten alphabetisch geordnet
ist.
Die laufende Pflege der Daten ist gegenueber der Verwaltung von echten HTML-
Dateien ein aeusserst geringer Aufwand. "allegro"-Daten zu bearbeiten ist
sowieso kein Problem, dafuer soll das REF-Programm zum Einsatz kommen.
Aber auch das Einbringen neuer Daten erfordert keine HTML-Kenntnisse.
Zunaechst wurde eine sehr einfache Methode entwickelt, die auf den
Netscape-Bookmarks basiert. Jeder Referent kann sich Bookmarks anlegen
fuer neu entdeckte Ressourcen. In der Bearbeitungsfunktion von Netscape
kann man Kommentare und die Zuordnungen zu Faechern und Rubriken vornehmen.
EIn Eintrag kann mehreren Faechern und Rubriken zugeordnet werden.
Per IMPORT kann die Bookmark-Datei dann umgewandelt und in die Datenbank
ueberfuehrt werden.
Ein Batchfile stellt dann zu geeigneten Zeitpunkten die Fachlisten neu
zusammen, was unter 10 Minuten dauert. Sie muessen dann nur noch per
FTP auf den Server kopiert werden.
Das gesamte System soll in den kommenden "news" 49 beschrieben werden.
Nachfolgend der Text, den die Nutzer abrufen koennen, wenn sie auf das
(gleichfalls neu entwickelte) CoOL-Logo klicken:
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CoOL
(Catalog of Object Links)
Kein Mensch weiss, wieviele Millionen WWW-Adressen es schon gibt. Sicher ist
nur: jeden Tag werden es mehr. Homepage-Adressen stehen schon routinemaessig
auf Briefkoepfen, Visitenkarten, Anzeigen, Verpackungen, und manchmal kann
man sogar eine ganz leicht erraten, z.B. www.braunschweig.de oder
www.bahn.de. An jede interessante Seite kann man sich ein elektronisches
Eselsohr machen, ein "Bookmark", um sie spaeter mit einem Knopfdruck wieder
aufrufen zu koennen. Notizzettel oder Karteikarten braucht man dafuer nicht.
Hat man fuer eine Frage noch keine geeignete Adresse, wird einem das Zurecht-
finden im Internet auf verschiedene Weise erleichtert:
Allgemeine Suchmaschinen
Scheinbar leicht zu benutzen, liefern diese Instrumente beeindruckend
schnell
riesige Ergebnismengen. Doch genau das ist immer oefter ein Problem: 1000 und
mehr "Treffer" kann man nicht in angemessener Zeit durchsehen. Manchmal ist
etwas genau passendes auf der ersten oder zweiten Seite, im Prinzip gibt es
aber keine Garantie, dass selbst unter 10.000 Treffern genau die eine
richtige
Quelle ueberhaupt dabei ist - die Praezision der Suche ist voellig unkontrol-
lierbar. Darauf wird man allerdings nicht hingewiesen, und es ist auch klar,
warum:
Die Besitzer der Suchmaschinen muessen ihre Dienste allein aus
Werbeeinnahmen
finanzieren, denn die Nutzer zahlen dafuer nichts. Das Angebot zielt daher
auf den Massenmarkt, nicht auf die akademische Welt, nicht auf wissenschaft-
liche Interessen. Geld bringt nur die nachgewiesene Zahl der Benutzungen,
nicht der Erfolg der Suche.
Spezielle Suchmaschinen
Solche gibt es unueberschaubar viele. Forschungseinrichtungen, aber auch
Privatpersonen mit Spezialinteressen, haben fuer ihren engeren Bereich nicht
selten einen Dienst auf der Basis eines sog. Harvester-Programms
eingerichtet.
So ein Programm wird gezielt auf bestimmte Bereiche des Web angesetzt,
um genau diejenigen Quellen zu sammeln und dann durchsuchbar zu machen,
die fuer das betreffende Fachgebiet vermutlich relevant sind.
Surfen
Nicht die schlechteste Methode, doch muss man eine gewisse Disziplin
entwickeln,
sonst verliert man sich ins Uferlose! Man beginnt mit einer Adresse, die man
von irgendwem oder sonstwoher bekommen hat, vielleicht sogar von einer Such-
maschine. Halbwegs gute Web-Seiten haben Links, die zu anderen relevanten
Seiten verweisen, und so kann man mit etwas Glueck und ein paar Mausklicks
zu einer brauchbaren Ressource, d.h. einer Informationsquelle, vorstossen.
Wo sich diese genau befindet, darauf achtet man schon kaum noch, denn die
physische Entfernung spielt gar keine Rolle. Je nach Tages- oder Nachtzeit,
Netzbelastung und Dateigroesse kann sogar eine Seite aus Neuseeland
schneller
da sein als eine aus der Nachbarstadt. Oft ist eine E-mail-Adresse
angegeben,
mit der man dem "Webmaster" eine Rueckmeldung senden kann, denn der ist
meistens
an Verbesserungsvorschlaegen interessiert.
CoOL
Den Suchmaschinen Konkurrenz zu machen, das ist kein Job fuer eine
Universitaetsbibliothek. Sie ist jedoch immer schon eine Informations-
einrichtung mit grossen Ressourcen, und das meiste davon ist noch nirgends
online vorhanden, sondern eben nur auf Papier; nicht ganz so leicht zu
finden und zu bekommen, aber nicht weniger wertvoll, trotzdem kostenlos
auszuleihen. Der Catalog of Object Links der UB Braunschweig soll deshalb
die gedruckten und die elektronischen Informations-Objekte zusammenhaengend
erschliessen, er ist ein Sprungbrett fuer beide Welten: fuer's Surfen und
fuer's Stoebern.
Wie das aussieht und funktioniert, das schauen Sie sich am besten selber an,
denn mit langen, theoretischen Erklaerungen werden Sie sich nicht aufhalten
wollen - CoOL ist ein Mittel zum Zweck, kein Selbstzweck.
Wir verraten aber dieses: es steckt eine allegro-Datenbank dahinter, und
diese Software ist eine Eigenentwicklung der UB. Deshalb gibt es CoOL noch
nirgendwo sonst.
Bernhard Eversberg
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D-38023 Braunschweig, Germany
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