allegro-Implementierung

[Matthias Evers]

Hallo Frau Vogt,

> In der Bibliothek der Paedagogischen Hochschule Ludwigsburg soll mit 
> Hilfe von allegro die Ausleihe per EDV eingefuehrt 
> werden (Buchbestand etwa 200.000, davon bereits per EDV erfasst 
> 150.000).
> Da wir hier vom Rechenzentrum mit Allegro keine Erfahrung
> haben, kam die Idee auf, das Programm von einer Fremdfirma
> installieren zu lassen. Ein uns vorliegendes Angebot einer Firma
> sieht etwa folgendermassen aus:

Nun, es gibt wenige Firmen, die sich auf Installationen von Allegro 
spezialisiert haben (vermutlich ist's die Firma VERA), so dass ich zu 
den Preisen wenig sagen kann. Allgemein sollte aber mittlerweile 
bekannt sein, dass eine Firma einfach deutlich hoehere Preise nehmen 
muss, um ueber die Runden zu kommen. Der eigentliche Preis fuer Allegro 
ist darin eher nebensaechlich.

> Nun unsere Fragen:
> Ist die Vergabe an eine Fremdfirma sinnvoll im Sinne der 
> Zeitersparnis?

- Grundsaetzlich ja, aber trotzdem muss sich vor Ort jemand in das 
System einarbeiten, da Sie bei Problemen meist nur eine Hotline von 
einer solchen Firma erwarten koennen. Das Erkennen und Loesen vieler 
"Alltagsproblemchen" sollte ein Mitarbeiter koennen.

> Sind die obigen Preise OK?

Weiss ich nicht. Ich habe keinerlei Vergleichsmoeglichkeiten. Die 
"Schulungskosten" bei Allegro Kursen allgemein kann man aus mehreren 
Gruenden sicher nicht zu Vergleichszwecken heranziehen!

> Koennen wir das Programm anschliessend betreuen?

Da scheint mir das groesste Problem zu liegen! In solch einem 
Kompaktkurs lernt man (hoffentlich) sehr viel ueber Allegro, seine 
Funktionsweise, Anpassungsmoeglichkeiten und Problembeseitigungen. Die 
Erfahrung kommt aber erst im laufenden Betrieb, wenn der freundliche 
Berater weg ist und erste Probleme auftauchen! Wer keine Erfahrung 
mit Allegro hat, dem ist ein sofortiger Anfang incl. Ausleihe 
eigentlich nur zu empfehlen, wenn er einen Berater per Hotline 
jederzeit erreichen kann. Wer bereits Erfahrung mit Allegro hat, fuer 
den ist die Ausleihe "nur eine Ergaenzung", die nichts an der 
grundsaetzlichen Funktion von Allegro aendert.

Bleibt also zu fragen:
- Haben Sie jemanden, der sich mit MS-DOS auskennt?
- Haben Sie jemanden, der sich mit Novell Netware auskennt?
- Haben Sie jemanden, der sich mit der Vernetzung im Hause auskennt?
- Haben Sie jemanden, der sich mit Allegro auskennt?
(Moeglichst in einer Person vereinigt, die dies alles NICHT noch 
nebenbei machen soll).

Sie sehen, die Kenntnis von Allegro ist nur ein Teilbereich. Probleme 
tauchen in allen Bereichen der EDV auf. Wer seinen Katalog und evtl. 
auch seine Ausleihe auf EDV umstellt, muss sein neues Arbeitsgeraet 
auch beherrschen. Dies ist meine persoenliche Meinung, allerdings wird 
diese nicht immer von allen Chefs geteilt. Manche meinen, dass man 
hier fehlende Weiterbildung der Mitarbeiter durch einmaligen Zukauf 
von Dienstleistung ersetzen koenne.

> Welche Firmen gibt es, die sowas machen?

Wenige. ;-)

> Allegro soll in einem Novell Netz installiert werden. Welche 
> Voraussetzungen sollte denn der Server erfuellen (Plattenkapazitaet, 
> Sicherungssystem, RAM-Groesse)?

Server:
- Pentium 100 oder 133 (166 oder 200 sind ungleich teurer und die 
Taktrate ist unter Netware eher nebensaechlich).
- Richtig RAM - also 64MB oder so!
- Festplatten mindestens gespiegelt, evtl. ein RAID System. Nur fuer 
Datenbank Allegro insg. 2GB Plattenkapazitaet, sonst mehr.
- DAT Tape und Backupprogramm auf dem Server (4GB unkomprimiert)
- PCI Netzwerkkarte(n)
- PCI SCSI-Festplattensystem (moeglichst schnell, moeglichst bekannter 
Hersteller wie z.B. Adaptec)

> Laeuft Allegro problemlos unter Novell NW 4.1?

Ja!

Beste Gruesse,
Matthias Evers
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